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Je weiter wir uns von den Essensständen entfernten, desto leerer wurde es wieder

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Je weiter wir uns von den Essensständen entfernten, desto leerer wurde es wieder. Ich startete einen weiteren Versuch bei Namjoon, um irgendetwas herauszubekommen, aber es brachte nichts. Sein Großvater schien wirklich nichts herausgerückt zu haben und Namjoons Kleinkinderinnerungen brachten mich auch nicht sonderlich weiter.
Eri war für ihre Verhältnisse ziemlich ruhig und schien sich zwischendurch nach jemandem umzusehen. Ich hatte den Verdacht, dass sie ihr geplantes Programm für mich trotzdem durchziehen würde, auch wenn Namjoon dabei war. Der zweite heiße Student musste wohl wirklich etwas hergeben, wenn sie es trotzdem in Angriff nehmen wollte.
"Warum studiert ihr beiden nicht schon längst? Ihr seid doch bereits aus der Schule raus. Also was hält euch hier in dieser Kleinstadt?", fragte Namjoon und steuerte einen Mülleimer an, um sein Papier wegzuwerfen.
Ich schluckte die fettfreien Pommes und antwortete als erste.
"Es ist sowas wie eine Tradition, dass die Frauen unserer Familie irgendwann den Blumenladen übernehmen. Meine Mutter hat mich in diesem Jahr angelernt und jetzt kann ich mein eingenes Ding machen. Zumindest, solange meine Mutter den Laden führt. Wenn sie nicht mehr kann, übernehme ich die Führung, aber solange werde ich Medienforschung oder sowas betreiben. Mal sehen", antwortete ich.

Namjoon schaute ein wenig missmutig.
"Ist das nicht irgendwie ... beengend? Gezwungen zu sein, den Familienbetrieb aufrecht zu erhalten?", fragte er und ich schüttelte den Kopf.
"Ich freue mich schon, den Laden übernehmen zu können. Aber ich finde es auch gut, es nicht mein Leben lang machen zu müssen. Früher war jede Frau unserer Familie an den Laden gebunden, heute kann ich tun, was ich will und dann komme ich sehr gerne zurück, um weiterzuführen, was eine vorherige Generation mal angefangen hat."
Namjoon nickte und dann sahen wir beide zu Eri. Sie hielt in der Bewegung inne, gerade, als sie sich eine Pommes in den Mund schieben wollte, legte sie aber dann zurück in die Tüte.
"Ich habe letztes Jahr keinen Platz bekommen. Deswegen habe ich ein Jahr lang für meine Eltern gejobbt. Nicht unbedingt spektakulär. Aber ich will später auch ein Restaurant haben. Am besten in Amerika. Die Amerikaner müssen immernoch lernen gesünder zu leben, da kommt ein neues Healthy Fast Food Restaurant doch ganz gelegen."

Eri redete noch weiter über ihren Traum, was Namjoon ganz interessant zu finden schien, und erklärte ihm, wie sie traditionelles koreanisches Essen mit der Moderne verbinden wollte.
Wir liefen ziemlich langsam und ich zoomte ein wenig aus, während die anderen beiden sich unterhielten. Es war noch immer hell, doch der Horizont verfärbte sich ganz langsam zu einem sanften orange. Bald gingen die Lampen an. Ein schöner Mix aus Straßenlaternen und traditionellen Lampions, die an den einzelnen Ständen hingen.
Menschen rasten an mir vorbei und im Augenwinkel sah ich eine Frau mit Blumen in der Hand. Ich drehte mich zu ihr um. Das war der riesige Blumenstrauß, den ich kurz vor Ladenschluss noch gebunden hatte. Als ich mich wieder umdrehte, und weitergehen wollte, stieß jemand gegen mich und hastete an mir vorbei, während ich ins Straucheln geriet und mich nicht mehr halten konnte.
Für eine Sekunde schien die Zeit stehenzubeiben. Ich sah in den hellen, orangefarbenen Himmel, hörte leise die Geräusche um mich herum und hatte noch gar nicht ganz verarbeitet, was gerade passierte, bis mich jemand auffing und ich mich an muskulöse Arme klammerte.

Jin In The Bottle || kim seokjinDonde viven las historias. Descúbrelo ahora