Chapter 3.

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"Können wir los?",fragte ich Jungwoo.
Er saß auf seiner Couch und sah sich die Nachrichten auf seinem Handy an.
Er reagierte nicht weshalb ich mich entschied ihn zu überraschen.
Ich schlich mich vorsichtig an ihn ran und packte seine Schultern gleichzeitig.
"Waaahh!! Lucas!", schrie er und ließ sein Handy fallen.
Ich hob es für ihn auf und strich ihn über seinen Rücken.
"Sorry.",sagte ich lachend während ich sein Handy umdrehte,"Du warst so vertieft das du garnicht reagiert hast. Mit wem hast du den geschrieben?"
Er riss mir das Handy aus der Hand und versteckte es in seinem Pullover.
"Das hat dich nichts zu interessieren.",maulte er.

Der Chat war mit jemanden Namens 'A'.
Komisch. Sonst teilte er doch alles mit mir.
Oder vielleicht mischte ich mich wirklich zu sehr in sein Leben ein.

Jungwoo stand auf und ging zu dem Treppen.
"Können wir?",fragte er.
Ich nickte und folgte ihm.

Ich fuhr mit dem schwarzen Auto aus der Ausfahrt in Richtung Stadtzentrum.
"Jungwoo?",fing ich an.
"Ja?"
"Wer war das gerade?"
"Was meinst du?"
"Der Chat auf deinem Handy. Ich hab gesehen das du wieder nach Korea willst."
"Ja.. ich.. na ja ein Freund vermisst mich und ich hab mich entschieden ihn über die Herbstferien für ein paar Tage zu besuchen."
"Oh okay.",murmelte ich erleichtert,"Ich dachte schon du verlässt mich."
"Niemals. Hier ist es viel besser als Zuhause. Mach dir keine Sorgen.",sagte er lächelnd.

"Vergiss deine Tasche nicht, Jungwoo."
Er nahm seine Jacke und Rucksack von dem Rücksitz und schloss den Wagen.
"Hast du den eigentlichen selbst bezahlt?",fragte Jungwoo während wir in Richtung Aufzug liefen.
"Ich hab den selbst bezahlt aber ein Freund hat ihn mir billiger verkauft.", erklärte ich.
Das war zwar zu Hälfe gelogen aber Jungwoo wusste das ich nicht viel Geld hatte womit ich mir so ein Auto kaufen konnte.

Am Ende des schlecht belichteten Tunnels zur U-Bahn kamen uns zwei schwarz gekleidete Gestalten entgegen und ich konnte spüren wie sich Jungwoo gegen mich drückte.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter und beschleunigt mein Tempo etwas.
"Schau sie nicht an.", flüsterte ich.

Als sie an uns vorbei waren ging Jungwoo wieder etwas von mir weg und lächelte mich an.
"Hattest du Angst?",fragte ich lachend aber bevor ich eine Antwort erhalten konnte zog mich einer der beiden zurück und nahm mich in einen Schwitzkasten. Jungwoo wurde an seinem Hals von dem anderen gegen die Wand gedrückt.

"JUNGWOO."
"Halt dein Maul!",zischte der hinter mir.
"Du willst sicher nicht das ihn etwas passiert hm?",fragte der andere der Jungwoo hochhielt.
"Lasst ihn in Ruhe er hat nichts getan!"
"Oh das werden wir nicht, es sei den du bringst unser Geld nicht bis Ende des Oktobers zu uns."
Ich hörte Jungwoo schluchzen. Ich spürte förmlich seine Todesangst.
"Ja ich schwöre es aber bitte lasst ihn runter!!",rief ich.
"Hier sind unsere Kontodaten.",er ließ Jungwoo wieder runter und drückte ihm den Zettel in die Hand, "Wag es erst garnicht nicht zu handeln. Du weißt was sonst passiert."
Er deutete auf Jungwoo und beide verschwanden in Richtung Parkhaus.

"Jungwoo alles gut?",fragte ich und stürzte zu ihm.
Er hielt seine Hand an seinem Hals und ich könnte sehen wie ihn Tränen über seine Wangen strömten.
"Du hast mich angelogen Lucas.",schluchzte er.
"Ich habe dich nie angelogen.",log ich.
"Der Wagen ist nicht von deinem Geld oder?!",fragte er etwas lauter.
"Jungwoo.." Ich saß mich vor ihn und streichelte über seinen Kopf.
"Nein. Lucas sag es doch einfach.",sagte er und schlug meinen Arm weg, "Ich hatte solche Angst."
"Alles ist gut sie sind weg. Ich hatte auch unglaubliche Angst und ich verspreche dir das Geld zurück zahle."
"Wie ist es dazu gekommen hm?"
"Karten..", flüsterte ich.
"Was?"
"Ich hab damals viel Kartenspiele mit denen gespielt und sie haben gemerkt das ich betrogen hab.", erklärte ich.
"Na klasse.", Jungwoo richtete sich wieder auf, "Du hast nichtmal Geld was du denen zahlen könntest. Ich werde dir da etwas aushelfen. Ich bin dir nicht wirklich böse deswegen aber sowas hättest du mir sagen sollen."
"Ich wusste nicht das sie noch hinter mir her sind!", protestierte ich.
"Sollte man nicht mit seinem besten Freund alle Geheimnisse und Probleme teilen können?",sagte er enttäuscht.
Ich nahm seine Hand und drehte ihn zu mir.
"Jungwoo..",fing ich an, "Es tut mir so leid."
Ich brach den Augenkontakt da ich nicht länger in seine traurigen Augen sehen konnte. Ich hatte unglaublich Scheiße gebaut und ihn in Schwierigkeiten gebracht.
"Ist okay.", sagte er und drückte mich fest, "Lass uns das für's Erste vergessen."

Wir schlenderten durch die Stadt und sahen uns sämtliche Sehenswürdigkeiten an und stoppten vereinzelt an Shops.
Letztendlich hat Jungwoo die gute Laune über den Tag wieder zurück gebracht. Gegen Sonnenuntergang saßen wir uns auf eine Mauer am Meer und starrten in Richtung Sonne die langsam hinter dem Horizont verschwanden.
"Lucasy?",brach Jungwoo die Stille.
"Hm?"
"Hattest du jemals Angst davor jemanden seine Gefühle zu gestehen?"
Ich schloss meine Augen in Richtung Sonne und genoss die Wärme auf meinem Gesicht.
"Eigentlich nie. Ich hab den Leuten es nie direkt gesagt sondern gezeigt."
"Wie?"
"Ich hab sie mit irgendetwas überrascht. Irgendetwas liebevolles mit dem man der Person zeigt das sie etwas ganz besonderes für einen ist.", erklärte ich.

Ein paar Minuten vergingen bist die Sonne ganz verschwunden war.
Lucas wollte gerade seine Augen wieder öffnen als er Jungwoo's Körper an sich spürte und er ihm einen schnellen Kuss auf die Wange gab.
Lucas öffnete langsam seine Augen und lächelte zu Jungwoo der sein Gesicht vor Scham in seinem Pulli versteckte.

Reluctance [LuWoo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt