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SECHS

Wer ist Kim Hwayoung?

Eine Frage, die Namjoon an diesem Tag vielleicht beantwortet kriegt. Es ist kurz vor 17:30 Uhr und er hat sich zwei Stunden Zeit genommen, um sich fertig zu machen, weil er nicht wusste, was er tragen sollte.

Kein Kerl braucht eigentlich so lange, oder?  Er seufzt.

Soll er sich ordentlich anziehen? Oder doch lieber locker? Vielleicht auch mit seiner Arbeitskleidung? - Diese Fragen schwirrten die ganze Zeit durch seinen Kopf.

Nun trägt er aber ein grünes T-Shirt, eine cremefarbige Hose mit hellen Schuhen. Seine Haare hat er unter einer dunklen blauen Cap versteckt, weil er nicht zufrieden mit ihnen ist (A/N: Zur Orientierung; sein Highlight Reel Outfit). Der Sommerabend soll wohl warm sein, weshalb er keine Jacke trägt.

"Vielleicht sollte ich doch lieber eine Jacke mitnehmen?", murmelt er und denkt kurz nach. Er schüttelt sein Kopf und spricht wieder zu sich leise: "Nein, sonst muss ich sie die ganze Zeit mitschleppen."

Es ist sehr still in seiner Wohnung. Nur die Gespräche, die er mit sich selbst führt, füllen die angenehme Stille in seiner kleinen Wohnung.

Deshalb zuckt Namjoon vor Schreck auf, als er das Klopfen an seiner Tür hört. Er atmet tief durch und fasst sich an sein Herz. "Ich sterbe", sagt er und öffnet danach die Tür.

Als er Hwayoung vor sich sieht, wird er von ihr breit angelächelt und in diesem Moment stellt er eins fest; sie hat ein wunderschönes Lächeln.

Er betrachtet ihr warmes, leichtes Make-up und ihre Wellen in ihren schwarzen langen Haaren. Sie trägt wieder nicht ihre Brille, obwohl er diese eigentlich an ihr mag.

"Hey", begrüßt sie ihn sanft und streicht einige Strähnen hinter ihr Ohr.

"Hi", erwidert er und schaut ihr in ihre Augen.

"Sind Sie fertig oder müssen Sie noch etwas machen?", fragt sie ihn etwas irritiert, weil sie nur dastehen und nichts tun.

Namjoon kann seine Augen nicht von ihr nehmen und hat für einen Moment vergessen, dass sie im Flur steht und er noch in seiner Wohnung ist. "Oh, j-ja", sagt er, "Ich hole noch schnell meine Sachen."

Als sie nickt, schenkt sie ihm noch ein kleines Lächeln und wartet auf ihn.

Er schließt vorsichtig die Tür und Namjoon kann nicht atmen.

Seine Zweifel zeigen sich wie auch die Nervosität. Er zweifelt an sein Aussehen, weil Hwayoung perfekt aussieht. Ihr enges schwarzes T-Shirt, kombiniert mit einem schwarzen Rock und roten Converse sieht perfekt aus. Die oversized Denim Jacke lässt sie so klein wirken, obwohl sie eigentlich groß ist.

Sie ist wortwörtlich atemberaubend.

"Shit, shit, shit", flucht er und greift nach seinem Telefon und Portmonee. Diese steckt er in seine Hosentasche und seine Schlüssen tut er auch noch in seine andere Hosentasche.

"Wie kann der Tod so schön sein?", fragt er sich.

Schnell betrachtet er sich noch im Spiegel, richtet seine Cap und lächelt sich aufmunternd an: "Du schaffst das. Du stirbst schon nicht."

Danach verschwindet er mit einem rasenden Herz aus seiner Wohnung und trifft wieder sein Date. Ihr Augenlächeln begrüßt ihn wieder und er könnte schwören, dass sein Herz kurz stehen geblieben ist..

"Dann wollen wir mal los", zittert seine Stimme wegen dem Mädchen.

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Draußen berührt die warme Sommerluft ihre Haut. Die Sonne ist nicht mehr am höchsten Punkt und streicht über den sonst hell blauen Himmel einen blassen Orange-Ton.

Beide wissen nicht genau, wie sie das Gespräch anfangen sollten. Sie weiß nichtmal, wohin Namjoon sie führt.

Obwohl Hwayoung eigentlich ein selbstbewusster Mensch ist, spürt sie, wie ein Kloß sich in ihrem Hals bildet. Dieser macht es ihr schwer zu sprechen und weist sie auf ihre Aufregung hin.

Um ehrlich zu sein, braucht sie aber kein Hinweis auf ihre Aufregung. Ihre Hände schwitzen und das ist Hinweis genug für das schwarzhaarige Mädchen.

Man hört die Autos auf der Hauptstraße vorbeifahren, Menschen, die an ihnen vorbeigehen, und Musik aus verschiedenen Läden. Weil sie in der Innenstadt wohnen, ist viel los. Dafür ist Hwayoung sehr dankbar, da es ansonsten unangenehm still wäre.

"Wurden-Wurden Sie in Seoul geboren?", stottert Namjoon unerwartet und holt sie aus ihrem Gedankenchaos raus.

"Ahh, nein", schüttelt sie ihren Kopf, "Ich bin in Gwacheon geboren und aufgewachsen."

Er ist überrascht, dass sie nicht aus der Gegend kommt, weil sie noch so jung ist. Viele Leute wohnen in diesem Alter noch bei ihren Eltern oder zumindest in der Nähe ihrer Eltern.

"Und jetzt leben Sie allein-allein hier?", fragt Namjoon und möchte sich für sein Stottern schlagen. Wenn er nicht stottert, dann zittert er, wenn er nervös ist.

Der Braunhaarige würde es für diesen Moment bevorzugen zu zittert, statt zu stottern.

"Ja", schmunzelt sie, als sie sieht, dass Namjoon etwas an sich zweifelt. Man kann es dem Jungen im Gegensatz zu dem Mädchen anmerken, dass er nervös ist. Hwayoung kann sowas gut verstecken.

"Ich war schon immer sehr abhängig von meinen Eltern und wollte lernen selbstständig zu werden", erzählt sie in einem ruhigen Ton, "Die einzige Lösung, die ich am besten fand, war eigenständiges Leben."

Er bewundert sie.

Es fiel ihm nicht leicht, als er aus seinem Elternhaus ausgezogen ist. Hwayoung wirkt auf ihn so selbstbewusst. Zudem wollte er das damals nicht. Schließlich war er nur 19 Jahre alt, gerade erst volljährig und fertig mit der Schule. Es war die Idee seines Vaters allein zu ziehen, weil er nicht wollte, dass sein Sohn ein Muttersöhnchen wird.

Sein Vater ist kein Arsch, aber man kann mit ihm gut diskutieren.

"Mein Respekt", meint er und bringt sie zum Lachen, "Ich hätte wahrscheinlich mit Wäsche waschen angefangen."

"Das wäre eine gute Alternative", erwidert sie lachend, "Aber ich mag Abenteuer und hoffe, dass ich viele in meinem Leben erleben kann. Ein Abenteuer allein ist schonmal ein Anfang.- Aber genug von mir! Was... Was haben Sie im Leben vor?"

Eine Frage, die Namjoon sich jeden Tag stellt.

"Hm, da... da bin-bin ich mir selber noch nicht sicher", antwortet er ehrlich, "Ich wollte als Kind so viel werden. Ob Astronaut oder Gärtner, ich wollte alles sein, aber... aber jetzt bin ich mir selbst nicht sicher."

Hwayoung gibt ein mildes "Hmm" von sich und senkt beim Laufen ihren Blick auf den Boden.

"Ich verstehe", nickt sie und hebt dann wieder ihren Blick auf die Straße, "Vielleicht fällt es Ihnen einfacher, wenn Sie denken, dass Ihnen nicht viel Zeit bleibt."

Namjoon Atem bleibt stehen

"Beispielsweise, sie denken, dass sie morgen sterben würden"

und er bekommt eine Gänsehaut.

"Vielleicht fällt es Ihnen dann einfacher ein Ziel zu finden?", fügt sie noch hinzu, "So denke ich immer."


[A/N]

Ich bin so motiviert diese Story zu schreiben, weil der Plot fertig ist :)

Was denkt ihr, wie sehr beeinflusst Hwayoung Namjoons Tod/Schicksal?

BTW, ich kann leider nicht mehr so viel updaten, weil Schule bei mir wieder anfängt. Ich habe schon paar Kapitel vorgeschrieben, aber hmpf  :((

prophecy [k.nj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt