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Viel Spaß beim Lesen ❤

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Wir kamen beinah zu spät zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Snape stand vorne im Raum und sah uns ungeduldig und ein wenig genervt an. Wie er so schnell vom Krankenflügel hierher kam, war mir ein Rätsel. Ich hätte schwören können, er war noch da, als wir uns auf den Weg gemacht hatten.

Immerhin verlor er kein Wort über unser Zuspätkommen. Dennoch drehten sich sämtliche Köpfe im Raum zu uns um. So auch der von Malfoy, der mich mit einem undurchdringlichen Blick musterte. Als ich seinen Blick nachdenklich erwiderte verzogen sich seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln. Ich hatte schon so eine Ahnung, dass ich mich nach der Stunde auf einen blöden Kommentar gefasst machen musste.

Einer Sache war ich mir sicher. Ich musste Malfoy zur Rede stellen. Das, was Harry als so selbstverständlich annahm, ich musste es prüfen. Und ich musste die Sache mit uns endgültig klären. Falls es hier noch etwas zu kläre gab. Es ging mir einfach zu schnell von Leidenschaft auf Loswerden.
Ich brauchte einfach Klarheit, sonst würde ich nicht ruhig schlafen können.

Als Snape die Stunde für beendet erklärte, seufzte ich erleichtert auf. Ich hatte vor lauter Nachdenken kaum was vom Stoff mitbekommen und wollte nun so schnell es ging den Raum verlassen. Dies scheiterte allerdings daran, dass ich erst einmal alle meine Bücher fallen ließ. Großartig.

„Hey Freak, wo ist denn deine kleine Beschützerin? Hatte sie etwa einen Unfall? Etwa mit Weasley gemeinsam?", kam es letztendlich tatsächlich.

Ich seufzte, als ich mich umdrehte. Harry war bereits weg, da ich so lange gebraucht hatte. Dann sammelte ich mich, um einen möglichst giftigen Ton zustande zu bekommen.

„Ron wurde vergiftet, du Vollidiot. Über so etwas spaßt man nicht!", fauchte ich Malfoy an und trat dabei einen Schritt auf ihn zu, dabei versuchte ich, nicht zu eingeschüchtert zu wirken.

So standen wir da, keine 30 Zentimeter Abstand zwischen uns, ich starrte zu ihm hoch und er erwiderte meinen Blick und ganz kurz, nur für einen Moment, sah ich etwas durch seine Augen flackern. War es Entsetzen? Zweifel?

Furcht?

Im nächsten Moment hatte er sich wieder gefasst und lachte spöttisch. Ich wurde in meiner Position immer unruhiger. Das hier war zu nahe. Allerdings blieb es nicht lange so.

„Willst du es wirklich mit ums allen aufnehmen? Du weißt doch noch, wie das beim letzten Mal beinah geendet hätte."

Ich schielte an ihm vorbei und sah Pansy und Blaise hämisch grinsend hinter Draco, Pansy hatte ihren Zauberstab bereits gezückt.

Und in diesem Moment, dieses eine Mal... musste ich Draco Recht geben. Ich drehte mich um und stürmte aus dem Klassenzimmer hinaus davon.

Was auch immer das gerade war, und egal wie merkwürdig und idiotisch Malfoy sich verhielt, mein Entschluss, ihn zur Rede zu stellen, verhärtete sich mit jeder Minute.

Ich wusste nur nicht, wie ich ihn wirklich allein erwischen sollte. Dass er ohne Blaise unterwegs war, geschah nicht gerade häufig und dann musste ich auch noch ohne die anderen unterwegs sein, was sich in letzter Zeit ziemlich selten ergab.

Ich war mir also beinah sicher, dass das also nicht so schnell passieren würde. Denn, wie war es doch? Je mehr man eine Sache anstrebte, desto weniger wahrscheinlich kam es tatsächlich dazu.

Zu dem ganzen Nachdenken kam beim Abendessen schlussendlich doch etwas Gutes. Ron war wieder auf den Beinen! Und er aß schon wieder gleich viel wie vor dem ganzen Drama. Wenn nicht sogar mehr.

„Wasch denn? Stresch mascht eben hungrig", nuschelte er mit vollem Mund, als ich ihm belustigt zusah. Hermine saß neben ihm und die beiden wandten sich wieder ihrem Gespräch über Lavender zu.

„Du hast im Schlaf geredet", erklärte Hermine ihm.

Jedoch verschwieg sie ihm, was genau er gesagt hatte, und ließ ihn stattdessen über Lavenders wütende Blicke rätseln.

Ich versuchte Hermine unauffällig mit Blicken zu überreden, ihm die ganze Geschichte zu erzählen, doch sie ignorierte mich geflissentlich.

Und ich war so beschäftigt, dass ich beinah übersah, wie Malfoy alleine die Halle verließ. Dann verschluckte ich mich auch noch an meinem Essen und hustete wie verrückt.

Harry klopfte mir auf den Rücken.

„Wow Summer, alles in Ordnung? Musst du als Nächste in den Krankenflügel?", fragte er lachend.

Ich schüttelte den Kopf und rang mir ebenfalls ein Lächeln ab. In Gedanken war ich allerdings woanders. Ich musste los.

Jetzt.

Ich musste Malfoy finden.

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt