-38-

7.7K 331 0
                                    



Ich wollte mich gerade verabschieden, da ergriff Harry das Wort.

„Kommt, wir sollten zurück zum Gemeinschaftsraum gehen. Wir müssen unser weiteres Vorgehen planen."

Sein dringlicher Tonfall erklärte bereits alles. Er wollte über Malfoy reden. Pläne schmieden.

„Nein, Harry. Wir reden heute nicht wieder über sowas in Ordnung? Lass uns einfach hoch gehen und ein wenig quatschen oder so", erklärte Ron müde, „Ich hab für den Moment genug Drama."

Harry sah ihn zuerst entgeistert an, dann nickte er. Und ich atmete innerlich erleichtert auf. Ich konnte mich doch einfach abseilen. Bei einem entspannten Abend konnte ich leicht einfach fehlen.
Dachte ich.

Dann stand Hermine auf und winkte mich mit. Ich stolperte ihr etwas überrascht hinterher. Wir brachten ein wenig Abstand zwischen uns und die Jungs.
Ich wusste schon, was sie mir sagen wollte.

„Du fragst dich, warum ich es ihm nicht gesagt habe, oder?", sprach sie es schließlich aus, nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass Harry und Ron außer Hörweite waren.

Ich nickte und Hermine fuhr fort.

„Ich habe es nicht getan, weil... ich weiß auch nicht. Irgendwie will ich, dass sein waches Ich selbst draufkommt, dass es mich vielleicht doch mag. Und überdies hätte er mir ohnehin nicht geglaubt", quasselte Hermine.

Ich seufzte nachdenklich. Ganz war ich nicht mit ihr einer Meinung. Ich war mir sicher, Ron hätte ihr geglaubt. Allerdings hätte er es auch einfach lustig finden können und einen Witz machen und Hermine so mehr verletzen als es die Tatsache tat, dass er sich nicht mehr erinnerte.

Es war also wohl besser so. Hoffentlich.

„Nun können wir es ohnehin nicht mehr ändern", erklärte ich und nahm sie in die Arme.
„Das wird schon, keine Sorge."

Denn wenn die beiden nicht irgendwann ein Paar wurden, dann musste irgendetwas ordentlich schief gelaufen sein.

„Ich glaube fest daran", fügte ich hinzu. Sie erwiderte die Umarmung.

„Ich hoffe es", erwiderte sie.

Dann setzen wir unseren Weg fort.

„Wir müssen dir noch einen neuen Zauberstab besorgen", stellte Hermine plötzlich fest, nachdem wir im Gryffindor Gemeinschaftsraum angekommen waren.

Ich war von ihrer Aussage so überrascht, dass ich erst mal einen Moment brauchte, um zu antworten. Dann schüttelte ich den Kopf und ließ eine kleine Flamme in meiner Hand tanzen.

„Nicht wirklich, jetzt, da alle wissen was ich bin", erwiderte ich und wurde sogleich aus großen Augen angestarrt. „Die Magie ist ein Teil von mir, ich kann sie auch so nutzen. Sie in so einem Holzstück zu bündeln ist mehr anstrengend als nützlich."

Hermine runzelte die Stirn.

„Wirklich. Ich schnitz mir irgendwann einfach einen neuen Stab. So wie ich es beim letzten gemacht habe", erklärte ich lächelnd. Meine Freundin schüttelte den Kopf.

„Auch gut", erwiderte sie schließlich, nach wie vor verwirrt. Ich musste grinsen. Zumindest von der klügsten Hexe des Jahrgangs hätte ich erwartet, dass ihr der Rückschluss logisch vorkam. Klar war ich auch halb menschlich, doch die reine Magie in mir überwog und konnte so auch ohne Zauberstab gut angezapft werden.

„Ihr wart so schnell weg", stellte Ron fest, als die beiden schließlich zu uns stießen.
Ginny saß bei uns und hatte Hermine in ein Jungsgespräch verwickelt, bei dem ich ein wenig zuhörte während ich eigentlich nur auf einen Moment wartete um endlich abzuhauen. Meine Gedanken kreisten nur um Malfoy und diesen Drang, endlich Klarheit zu gewinnen, es war beinahe anormal.

Als Harry nun begann, in seinem Zaubertränkebuch zu lesen und die anderen weiterredeten stand ich auf.

„Summer, wo willst du denn hin?", fragte Ginny verwundert.

„Ich geh noch mal kurz in die Bibliothek", erwiderte ich, drehte mich um und stürmte hinaus, mir egal, ob die anderen mir verwundert hinterher sahen.

Ich musste das jetzt einfach tun, alles in mir schrie danach, ihn zu finden und das endlich zu klären. Endlich zu wissen, ob er nun wirklich der Böse war, für den Harry ihn hielt.
Wenn ich ihn denn fand.

***

Ich war schon beinah an dem Punkt, wo ich aufgeben wollte und wieder den Weg zurück zu den Räumen der Gryffindors einschlug, als ich weit entfernt eine Tür knarzen hörte. Das war an sich nichts Ungewöhnliches, doch kurz darauf stürmten mir eilig Schritte entgegen.

Neugierig geworden blieb ich stehen und wartete. Und tatsächlich – er war es. Draco Malfoy.


-----------------

Wow, so viele Reads und Votes beim letzten Kapitel ❤

Ich freu mich schon, das Nächste zu veröffentlichen, eines meiner Lieblingskapitel bisher. Dazu würde ich euch dann das Lied, das ich bei Schreiben gehört habe, verlinken - eventuell auch mitten im Kapitel... damit sich hier niemand wundert😅 

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt