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Viel Spaß❤

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Ein klein wenig konnte ich heute tatsächlich lernen. Irgendwann kamen Harry und Ron vorbei, die vorher wohl ein Quidditch Training absolviert hatten und dann ebenfalls lernen wollten, aber so viel quatschten, dass die Bibliothekarin sie direkt rauswarf.

Und nach dem Abendessen tat ich endlich das, worüber ich den ganzen Tag über nachgegrübelt hatte.
Das Treffen heute Abend.

Und ich nutzte genau den Vorwand, über den ich mit Hermine heute gesprochen hatte.

„Ich geh mich mal ne Runde verwandeln", erklärte ich also und stand auf. Niemand erwiderte etwas, alle sahen mich schweigend an. Ginny sah ein wenig perplex aus und Hermine lächelte mir aufmunternd zu.

Und dann drehte ich mich einfach um und marschierte davon. Die Situation war merkwürdig genug gewesen. Eine Sache spukte mir nun allerdings durch den Kopf. Wenn ich die Verwandlungen als Ausrede für Draco nahm, was tat ich dann, wenn ich mich tatsächlich verwandeln wollte? Einfach zu verschwinden schien Hermine nicht zu akzeptieren.

Malfoy war noch in der Halle gewesen, als ich sie verlassen hatte. Das war Teil meines Plans, da ich nicht wusste, wie ich in diesen Raum kam, wollte ich zuerst dort ankommen. Und mein Plan ging auch mehr oder weniger auf. Ich war in der Tat alleine hier.

Die nächste Person, die um die Ecke kam, war allerdings nicht Draco.

Stattdessen schoss mir Snape entgegen und sah mich zugegebenermaßen ebenso überrascht an wie ich ihn.

„Miss Preston, was tun Sie denn um diese Zeit noch in dieser Ecke des Schlosses?", fragte er gepresst. Er hatte sich bereits wieder gefangen und sah mich mit demselben emotionslosen bis leicht genervten Blick an, den er auch sonst mit uns Schülern teilte.

Ich sah ihn im ersten Moment einfach nur aus großen Augen an.

„Ich... ich geh nur ein wenig spazieren", erklärte ich stockend, „Und überhaupt, die Nachtruhe hat noch nicht begonnen."

Zweiteres nachzusetzen war wohl nicht so klug, denn Snape Augen verengten sich bei meinen Worten.

Noch nicht", erwiderte er. „Aber in den nächsten Minuten. Sie werden also nichts dagegen haben, wenn ich sie zurück zum Haus Gryffindor begleite."

Seine Lippen zogen sich zu einer dünnen Linie und ich wusste in dem Moment, dass er keine Widerrede duldete. So musste ich ihm wohl folgen.

Als wir um die nächste Ecke bogen, riss ich ein weiteres Mal die Augen auf. Diesmal, vom anderen Ende des Gangs eine Person auf uns zukam. Und die Person war niemand anderes als Draco Malfoy, der mich ebenso überrascht ansah wie ich ihn und möglichst gleichgültig drein sah, als ich hinter Snape nach an ihm vorbeistolperte.

„Mr. Malfoy", grüßte Snape ihn und Draco nickte.

Ich runzelte die Stirn. Natürlich wurde nur ich abgeführt und Draco durfte bleiben. Lag es daran, dass er sein Hauslehrer war? Oder wusste Snape etwa Bescheid?

Wie auch immer, ich musste da jetzt zurück und ihm erklären, dass ich weder spioniert noch ihn verraten hatte. Das würde er morgen zwar ohnehin bemerken, allerdings wusste ich nicht, wann ich es ihm sonst erklären konnte.

Und so wie das letztes Mal ausgesehen hatte, konnte Draco das alleine nicht mehr.

Nach einigen Ecken pokerte ich also, dass Snape vielleicht ein klein wenig Verständnis für mich als Freak hatte.

„Sir, ich weiß ja grundsätzlich, dass ich schon auf meinem Haus sein sollte. Nur bin ich, wie Sie ja wissen, ein Halbwesen, und ich muss mich ab und zu verwandeln und nun, wie soll ich sagen, am besten eignen sich für solche Dinge eben abgelegene Ecken zur Zeit der Nachtruhe."

Ich ratterte den Text so schnell herunter, dass ich mir sicher war, Snape würde mich einfach ignorieren oder mir maximal einen skeptischen Blick zuwerfen, doch ich wurde überrascht.

Snape blieb so unerwartet stehen und drehte sich um, dass ich beinah in ihn hinein gerannt wäre. Ich sah zu ihm hoch und begegnete wieder zu Schlitzen verengten Augen. Kurz wurde ich gemustert, dann nickte er langsam.

„Kann ich mich darauf verlassen, dass sie danach sofort zu ihrem Quartier eilen, ohne noch weiter mit den Geistern zu plaudern?", fragte er mich und ich musste unwillkürlich schlucken, so sehr raste mein Herz.

Nur nichts Falsches sagen. Nur nicht zucken. Oder Zittern. Oder seinem Blick ausweichen.

„Ja, Sir", erwiderte ich, und meine Stimme war viel fester als angenommen.

„Gut", erwiderte Snape, „Dann gehen sie nun."

Er bleib stehen und sah mir nach, bis ich um die nächste Ecke verschwunden war. Dann hörte ich, wie er kehrt machte und mit wehenden Schritten in die andere Richtung davoneilte. Ich atmete aus. Vielleicht konnte ich es doch noch schaffen.

Also wandte ich mich ebenfalls in die andere Richtung und schlich mich langsam zurück, darauf bedacht, nicht noch einem Lehrer über den Weg zu laufen.

Ich war schon beinah dort, als ich eine Stimme vernahm, die mich erstarren ließ.

„Sie müssen besser aufpassen!"

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt