№72

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18. Dezember

[BBH]

Eine gute Stunde später steige ich aus der Badewanne und ziehe mir eine Boxershorts an, ehe ich Chanyeol helfe und das gleiche mit ihm mache. Kurz darauf sind wir aber auch schon im Bett und sehen durch das Fenster in den klaren Sternenhimmel. Wir besitzen zwar auch einen Balkon, allerdings ist es gerade viel zu kalt um raus zu gehen und so ist es auch viel bequemer. Allerdings glaube ich auch, dass Chanyeol nicht mehr lange wach bleibt. Immer wieder nickt er ein und schreckt dann wieder auf. Verübeln kann man es ihn natürlich nicht. Ich habe ihm ja auch schon ein paar mal gesagt er kann gerne schlafen. Vorsichtig nehme ich Chanyeol's Arm von meiner Hüfte und lege mich auf den Rücken. ,,Chan, komm her.", flüster ich leise und drücke seinen Kopf in die Richtung meiner Brust. Ohne zu protestieren legt er seinen Kopf dort hin und schließt langsam und eher zögerlich die Augen. ,,Gute Nacht, Yeon-in, ich hoffe du schläfst gut.", murmel ich leise und beginne ihn in den Schlaf zu kraulen.

Selbst als sein leises und gleichmäßiges Atmen erklingt und er sich nur noch enger an mich kuschelt, kann ich nicht in den Schlaf finden. Die Müdigkeit überkommt mich nicht und so liege ich einfach nur da und starre alleine in den Himmel. Schlussendlich läuft es aber darauf hinaus, dass ich an meinen Handy irgendwelche Spiele spiele und immer mal wieder zu Chanyeol sehe und ihn anstarre. So ruhig und unbeschwert sieht er doch gleich schon viel glücklicher aus. Auch wenn er es nicht unbedingt zugeben will bin ich mir sicher, dass ihn viel mehr Probleme plagen als er zugeben will. Nicht nur das mit der Therapie und seine allgemeinen Behinderung scheint ihn zu belasten. Ich bin mir sicher das auch für Arbeit für ihn ziemlich anstrengend ist, denn im Gegensatz zu mir ist ihm diese Aufgabe echt wichtig. Er liebt die Musik. Ich zwar auch, aber eben auf eine andere Art und Weise. Außerdem belastet ihn die wohnliche Situation bestimmt, immerhin ist er nun von seinen besten Freunden getrennt und alleine mit mir ist er wahrscheinlich überfordert. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten er hat mehr Probleme als ich vor einiger Zeit. Um ehrlich zu sein bin ich schon froh, dass mein ehemaliger Chef mich noch nicht wieder aufgesucht hat. Nachdem, wie er mich zugerichtet hat kann ich auf eine weitere Begegnung verzichten. Schon alleine deswegen, weil ich mich nicht richtig wehren kann. Ich bin nur froh, dass ich nicht alleine da war. Aber natürlich will ich mich nicht beschweren. Ich bin froh das ich dort weg bin. Auch wenn ich es mag meinen Körper zu präsentieren, war dieser Job niemals das richtige für mich. Das wusste ich von Anfang an.

Nach und nach werde ich dann doch müde. Desto länger ich meinen Freund kraulen und meine volle Aufmerksamkeit auf ihn richte, desto müder werde ich. Nicht das mich seine Erscheinung langweilt. Es ist eher so, dass ich mich so sehr auf ihn konzentriere, dass ich alles andere ausblende und diese vollkommene Konzentration raubt mir eben meine Energie. Vorsichtig drücke ich einen Kuss auf den weichen Haarschopf und lehne mich zurück, während ich ein Gähnen unterdrücke. Ich würde ihn zu gerne so glücklich machen wie es geht. Auch wenn es naiv ist, hoffe ich, dass diese Therapie hilft. Ich würde alles dafür tun, das er seinen Traum verwirklichen kann. Er soll ans Meer reisen können und alles genießen, was er dort erlebt. Und natürlich hat er es verdient, das diese blöden Blicke endlich aufhören zu existieren. Selbst ich fühle mich unter diesen unwohl, dabei gelten die ja nicht mal mir. Ich will einfach nur, dass er mich vollkommen ehrlich anlächelt und das aus der tiefsten Ecke seines Herzens. Er soll sein Leben in vollen Zügen genießen. Ich denke,- Ja, ich denke, dass wird mein neues Ziel. Ich will ihn durch und durch glücklich stimmen.

good for you [p.cy b.bh]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt