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So lag ich da, ein zitterndes Häufchen Flammen, immer wieder von Krämpfen gepackt. Immer wieder wurde ein Teil von mir menschlich, nur um im nächsten Moment wieder in Flammen auf zu gehen.

Anfangs schrie ich, irgendwann wimmerte ich nur mehr. Und al es vorbei war, lag ich einfach nur zusammengekauert da, während Tränen über meine Wangen liefen. Ich hatte keine Kraft mehr, mich zu bewegen oder gar aufzustehen.
Ich lag einfach da und weinte still vor mich hin. Irgendwann hörte ich, wie die Tür sich quietschend öffnete. Es drang wie durch Watte durch mich hindurch. Ich glaubte, dass jemand meinen Namen sagte, doch ich konnte nicht antworten, es tat einfach zu sehr weh.

Dann würde ich hochgehoben, wobei ich wieder einen Schmerzenslaut ausstieß.

„Shh. Es wird wieder. Alles wird wieder gut."

Ich konnte die Stimme nicht zuordnen, aber sie war angenehm und ich glaubte, die Person war männlich. Starke Arme drückten mich vorsichtig an eine warme Brust. Das war das letzte, was ich wirklich aktiv mitbekam, bevor mein Geist endlich aufgab und mich in einen friedlichen und schmerzfreien Zustand brachte.

***

„Miss Preston? Summer, Liebes, komm schon wach auf."

Die Stimme, die ich nun wahrnahm, kam mir schon eher bekannt vor. Blinzelnd versuchte ich, die Augen zu öffnen – und sah direkt in Madam Pomfreys besorgtes Gesicht.

Ich blinzelte noch einmal und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht. Ich hatte furchtbare Kopfschmerzen. Was war passiert, dass ich nun auf der Krankenstation lag?

„Summer, kannst du mir sagen, was letzte Nacht passiert ist?", fragte sie weiter.

Letzte Nacht? Ich war letzte Nacht nicht bei den anderen? Ich kniff die Augen zusammen.

„Was ist passiert, dass deine Kräfte so aus dem Ruder gelaufen sind?", fragte sie weiter.

Meine Kräfte? Meine Kräfte. Als mich die Erinnerung an die beinah unvorstellbaren Schmerzen einholte, zuckte ich zusammen. Das erklärte, warum meine Muskeln dermaßen schmerzten. Was mir nun aber einfiel, und was noch viel wichtiger war, war der Moment mit Draco im Raum der Wünsche.

Wie er mich eingeweiht hatte. Wie wir uns dann beinah geküsst hatten oder so. Und er mich im nächsten Moment weggeschickt hatte. Dass er die Todesser nach Hogwarts führen sollte.

Dass ich nun sein Geheimnis kannte. Als all diese Dinge auf mich einprasselten, drohte ich beinah ein weiters Mal die Kontrolle zu verlieren. Und wäre Madame Pomfrey nicht gewesen, wäre das wohl auch passiert. So schwang die Heilerin einmal kurz ihren Zauberstab und ich wurde von einer Ruhe und einer Schwere gepackt, der ich mich nicht widersetzen konnte, und die mich wieder in einen tiefen Schlaf zog.

***

Als ich diesmal aufwachte, hatte ich meine Erinnerungen behalten. Ich blinzelte ins Halbdunkel einer bereits im Dämmerlicht liegenden Krankenstation. Vorsichtig richtete ich mich auf. Meine Muskeln fühlten sich an, als hätte ich beim Sport übertrieben und ich ächzte bei der Bewegung.

Auf dieses Geräusch hin kam sofort Madame Pomfrey herbei geeilt.

„Du bist wieder wach! Na endlich", rief sie erfreut aus und benachrichtigte im nächsten Moment die Lehrer. Ein paar Minuten später hatten sich Dumbledore und die Hauslehrer eingefunden. Und dann wurde ich natürlich gefragt, was passiert war.

Und da ich keine Worte dafür hatte, zumindest keine, die für all diese Ohren bestimmt waren, behauptete ich einfach, mich nicht mehr zu erinnern.

„Sie haben keine Ahnung, was passiert ist?", fragte Snape ungläubig nach. Ich schüttelte den Kopf.

„Wirklich nicht", erwiderte ich, was Madame Pomfrey dazu veranlasste, die Sache zu klären.

„Sie haben wohl die Kontrolle über ihre Kräfte verloren", sagte sie leise.

Ich riss in gespieltem Erstaunen die Augen auf.

„Was? Aber das ist doch unmöglich. Ich hab mich regelmäßig verwandelt, ich habe mich stabilisiert. Das kann nicht sein", erwiderte ich. Mich überraschte die Überzeugungskraft in meiner Stimme selbst.

„Nun, das ist wohl doch sehr möglich. Wenn man sie nicht gefunden hätte, wer weiß, wie lang das noch gegangen wäre. So am Ende, wie sie mit ihren Kräften war, hätte das wirklich aus dem Ruder laufen können und sie hätte vielleicht die Schule angezündet", sagte sie nun an die Lehrer gewandt, „Es war wirklich sehr knapp, beinah hätte ich sie nicht mehr stabilisieren können."

Ich erschauderte. Wäre das passiert, dann wäre ich am Ende womöglich gestorben. Garantiert aber hätten sie mich von der Schule verwiesen. Wieder mal.

„Von wem wurde sie denn gefunden?", sprach nun Dumbledore meinen nächsten Gedanken aus.

„Vom jungen Mr. Malfoy, hatte ich das nicht schon erwähnt?", fragte Madame Pomfrey überrascht. 


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Soll ich bald wieder ein Lesewochenende oder so machen?😊

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt