3 | Der Zauberstab sucht sich die Hexe.

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Auf der Fahrt mit dem Karren halte ich den Beutel mit einer Faust gut zu und kralle mich mit der anderen am Rand des Karrens fest. Mrs. Weasley erklärt mir, dass die goldenen Münzen Galleonen sind, die silbernen Sickel und die bronzenen Knuts. Wir unterhalten uns über die Methoden der Muggel, Geld zu verwahren und als der Wagen wieder stoppt, bin ich bereit und falle nicht nach vorne.

Vor der Bank treffen wir auf den Rest der Familie. Fred und George ärgern gerade Ron, Ginny rennt auf ihre Mutter zu und Mr. Weasley streitet sich mit Percy über irgendetwas im Ministerium.

»Ah, da seid ihr ja wieder.«, ruft der schon leicht ergraute uns zu. »Wir sollten uns aufteilen. Charlie möchte in die Menagerie, Percy will unbedingt in den Buchladen, Fred und George zum Quidditchladen und Ron möchte ein Eis haben.«, fügt er hinzu.

»Und Emilia braucht ihre Erstklässlersachen.«, ergänzt ihn Mrs. Weasley. »Ich würde vorschlagen du gehst mit den Jungs in den Quidditchladen und ich nehme Emilia-«

»Ich würde auch gerne in diesen Quidditchladen!«, unterbreche ich sie und bereue es sofort. Peinlich berührt schießt mir die Hitze ins Gesicht. »Also... Ich muss auch gar nicht jetzt... eigentlich habe ich bestimmt noch oft... also... Schon gut.« Ich verstumme, als ich merke, dass ich von allen Seiten angestarrt werde.

»Das ändert die Lage natürlich.«, murmelt Mrs. Weasley und sieht zu ihrem Mann.

Die ganze Familie schnattert drauf los. Jeder äußert seinen speziellen Wunsch, wo er oder sie noch hinmöchte und letztendlich finden wir eine Aufteilung, mit der jeder zurechtkommt. Mrs. Weasley zieht mit Ginny, Ron und Percy los, Charlie geht alleine und Mr. Weasley, Fred, George und ich kümmern uns um meine Angelegenheiten und den Quidditchladen. Am Ende wollen wir uns dann am Eisladen treffen. Das klingt nach einem guten Plan, wie ich finde.

Ich gehe schweigend neben Mr. Weasley her, während ich die Atmosphäre und die neuen Eindrücke aufnehme. Die Straße ist sehr belebt – Menschenmassen tümmeln sich vor einigen Geschäften, andere Geschäfte sind komplett leer.

»Sag mal, Emilia. Warum haben die Muggel eigentlich dieses Papiergeld? Ist das wirklich praktischer?«, Mr. Weasley schaut zu mir herunter.

»Ehm.. Ich weiß nicht so genau... Es ist wahrscheinlich nicht so schwer wie Münzen.«, schließe ich und er nickt.

»Das klingt plausibel.«

Fred und George laufen an uns vorbei. Sie jagen einander hinterher und der Zwilling mit den helleren Augen lächelt mir belustigt im Vorbeilaufen zu.

»Jungs, jetzt benehmt euch doch mal!« Ihr Vater schüttelt den Kopf. »Nichts als Unsinn im Kopf.«

Ich grinse, als ich sehe, wie der eine den anderen in eine Gruppe Frauen schubst und diese vor Schreck aufschreien.

»JUNGS! Entschuldigen Sie bitte meine Söhne.«, versucht sich Mr. Weasley bei den Frauen zu entschuldigen. Diese schauen ihn und die Zwillinge grimmig an und wenden sich dann wieder kopfschüttelnd von uns ab.

»Kommt her Jungs, erstmal hier rein!« Er deutet auf einen kleinen Laden, über dessen Tür in geschwungener Schrift »Olivander's« steht. »Der beste Zauberstab-Macher in ganz Großbritannien, sag ich dir!«

Ich staune, als wir den Laden betreten und ich Regale voller dünner Schachteln erblicke. Es müssen hunderte sein, vielleicht auch mehr.

»Oh, Mr. Weasley! Schön Sie zu sehen!« Ein älterer, grauhaariger Mann begrüßt den Zauberer mit einem Händedruck. »Was führt Sie zu mir? Ihr Jüngster ist doch erst nächstes Jahr dran, oder irre ich mich?«

Mr. Weasley nickt freundlich. »Nein, da haben Sie recht. Wir sind auch nicht wegen uns hier. Wir sind wegen ihr hier.« Er deutet auf mich.

»Oh... Interessant.« Er kommt auf mich zu und instinktiv weiche ich einen Schritt zurück. »Miss McClair, wenn ich mich nicht täusche.«

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt