8 | Ein Paket von Niemandem.

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Halloween 1991


Mein Geburtstag endet dieses Jahr in einer kleinen Katastrophe.

Wir sitzen am Abend zum Halloweenfestmahl in der Großen Halle und es herrscht ein wildes Treiben. Überall wird gelacht, gequasselt und hier und da fliegt sogar Essen durch die Halle.

»Zieh!«, fordert Fred mich auf und ich tue was er sagt und ziehe am anderen Ende seines lila schimmernden Knallbonbons. Vor Schreck lasse ich einen lauten Schrei los, als das Bonbon mit einem Knall explodiert und hellen Rauch erzeugt. Fred und ich sind voll mit orangenem und schwarzem Konfetti und zwischen uns tümmeln sich kleine schnatternde Kürbisse und Bonbons. Dieses Knallbonbon ist eines der unspektakuläreren gewesen und für mich dennoch faszinierend. Wir lachen und Fred hebt mir ein rotes Toffee vom Tisch. Grinsend überreicht er es mir. »Happy Birthday!«, sagt er freundlich.

»Danke«, sage ich und lache auf.

»Wenn ich dir schon nichts kaufen darf, bekommst du halt das.«

Ich nehme es lachend und stupse ihn mit der Schulter freundlich an. Ich hatte ihm verboten, Geld für mich auszugeben.

»Fotoo!«, ruft Sarah, eine Sechstklässlerin aus unserem Haus, und Fred und ich grinsen in ihre umgebaute Muggel-Kamera. Das Bild kommt sofort vorne heraus und sie nimmt es und schüttelt es leicht. Dann gibt sie es uns. »Bitte schön.« Ich nehme es dankend lächelnd an und schaue es mir an. Es ist eines dieser Bilder, die mich so faszinieren. Denn es bewegt sich. Fred und ich grinsen auf Kommando gleichzeitig und fangen dann an zu lachen.

»Fotoo!«, höre ich Sarah neben uns wieder rufen und gleich leuchtet der helle Blitz schon wieder auf.

»Wir sehen gut aus.«, meint Fred zufrieden und wendet sich dann seiner Kürbispastete zu.

Ich stelle das Bild gegen meinen Krug und tue es ihm gleich.

»Hast du eigentlich schon gehört..«, doch ehe ich erfahre, was ich gehört haben soll, geht mit einem lauten Krachen die Tür zur Großen Halle auf und jemand stürmt herein. Wir drehen uns schnell um und schauen zu Professor Quirrell, den Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. »TROLL!«, ruft er laut und seine Stimme versagt. »T-TROOOLLL!«, krächzt er. »T-TROLL IM KE-KERKER!« Fred und ich schauen uns geschockt an und auf einmal bricht eine Panik aus, die die Halle mit Schreien erfüllt.

Dumbledore erhebt sich und ruft laut »RUHE!«, was sehr effektiv ist und alle verstummen lässt. »Die Vertrauensschüler bringen die Schüler ihres Hauses SOFORT in die Gemeinschaftsräume!«

Percy erhebt sich gleich. »Folgt mir!« Ihm steht die Furcht ins Gesicht geschrieben, doch er tut ganz cool.

»Wie kommt ein Troll ins Schloss?«, frage ich Fred und der schüttelt den Kopf. Ich stecke schnell das Foto ein und dann folgen wir dem Strom von Gryffindors in Richtung Fette Dame.

»Ich weiß es nicht. Das ist eigentlich unmöglich.«

»Meinst du, sie machen einen Spaß mit uns?«

Wieder schüttelt er den Kopf. »Dafür war Dumbledore zu ernst.«

»Mh...» Der Gedanke daran, dass wenige Meter unter uns ein Troll frei herumläuft, macht mir Angst. Wenn ein Troll (und Trolle sind bekannt dafür, dass sie sehr dumm sind) sich den Weg in den Kerker bahnen konnte – was kann dann noch alles den Weg ins Schloss finden? »Ich hab Angst.«, flüstere ich.

»Ich glaube niemand hat gerade keine Angst.«, sagt George neben mir, als er uns aufholt.

»Hast du Percys Gesicht gesehen?«, fragt Fred seinen Bruder. Der grinst. »Oh ja. Er sah aus, als würde er losflennen.« Sie kichern und ich grinse.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt