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„Weil ich dir nicht weh tun wollte", erwiderte er. Man konnte ihm den Schmerz in seiner Stimme regelrecht anhören. „Ich wollte nicht, dass du zu Schaden kommst, nicht wegen mir. Nur scheine ich das nicht wirklich hinzubekommen."

Aufrichtiger konnte ein Mensch einen nicht ansehen.

Ich trat noch einen Schritt näher und schloss die Lücke zwischen uns. Sanft legte ich meine Lippen auf seine.

Es wird alles wieder gut.

Es war ein vorsichtiger Kuss, leicht wie die Berührung einer Feder. Ich hatte ein wenig Angst, er würde sich plötzlich umwenden und weglaufen, doch er tat es nicht. Er blieb.

Und als ich mich von ihm lösen wollte, zog er mich wieder zu sich heran und küsste mich, viel leidenschaftlicher als ich ihn eben. Wie damals. Damals, bevor alles den Bach hinunter ging. Damals, als ich noch nichts von alldem wusste.

Draco hielt mich fest, als würde sein Leben davon abhängen. Ich spürte, wie seine Muskeln und sein Geist sich langsam ein wenig entspannten. Und plötzlich bemerkte ich, wie sehr ich selbst das hier, ihn, vermisst hatte und klammerte mich noch ein wenig stärker an ihn.

Tränen rannen meine Wangen hinab, und ich konnte nicht sagen, welchem Gefühl sie verschuldet waren. Tatsache war, dass ich diesen Moment festhalten wollte. Ich wollte ihn festhalten, wie Draco mich hielt. Es sollte einfach für immer so bleiben.

Als er sich schließlich von mir löste, atmete ich schwer. Und es widerstrebte ihm ebenfalls.

„Oh Summer", seufzte er.

„Draco", flüsterte ich seinen Namen und er schloss für einen Moment lächelnd die Augen.

„Das hier gerade... Die Zeit mit dir. Das sind die einzigen Momente, in denen ich nicht denke, ich werde verrückt und dass das hier nicht alles Wahnsinn ist. Und jetzt gerade habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich vielleicht lebend aus der Sache rauskomme."

Dann küsste er mich wieder.

„Und das machst du. Ich kann es mir nicht erklären, vielleicht fühlt es sich so einfach an, wenn man jemanden hat, der für einen da ist und der sich Sorgen macht. Der ehrlich zuhört und nicht nur an seinen Ruf denkt."

Dabei musste ich lachen. „An welchen Ruf denn?"

Er lachte ebenfalls. Und Draco ehrlich lachen zu hören, war eins der schönsten Geräusche, die ich mir vorstellen konnte.

„So war das nicht gemeint", antwortete er lächelnd, da weiteten sich plötzlich seine Augen. „Ich sollte vielleicht langsam von dir weg. Nicht, dass Harry denkt, ich bringe dich um oder so."

Ich nickte. Er hatte recht. Ich wusste nicht, wie spät es war, doch lange konnte es nicht mehr hin sein, bis er wieder mal die Karte prüfte.

„Sehen wir uns?", fragte er noch. Ich nickte wieder. „Wann immer ich sicher wegkomme."

„Beim Raum der Wünsche?", hakte er nach.

„In Ordnung. Und Draco?", fragte ich, als er sich schon umdrehten wollte.

„Hm?"

„Du schickst mich nicht wieder plötzlich weg, oder?", stellte ich leise die Frage, die mir auf der Seele brannte.

Er drückte mir einen letzten Kuss auf die Stirn, dann antwortete er.

„Nie wieder."

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt