Kapitel 4

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Die Nacht war wirklich beruhigend. So ruhig. So anders als bei Orochimaru, in dessen Hauptquartier, kein Kabuto, kein Sasuke, kein Orochimaru. Dort konnte man nie heraus, außer man musste auf eine Mission gehen. Ich weiß, dass ich eigentlich vorsichtiger sein müsste, wegen Orochimaru. Aber wegen ihn mache ich mir bis jetzt keine großen Gedanken. Warum auch, er ist keine Bedrohung für mich, nicht mehr. Mein wichtigstes Ziel ist Konoha..., meine angebliche Heimat..., wird leiden. Auch wenn mein Bruder dort lebt, er hat seine Seite schon längst gewählt. Er beschützt das Dorf, dieses hat aber unsere Mutter auf dem Gewissen. Er weiß es zwar nicht, aber er wird es mit Sicherheit bald erfahren. Ich seufzte und legte mich ins kühle Gras. Die Nacht war wunderschön..., so friedlich. ,,Kann ich mich zu dir setzen?" Erschrocken setzte ich mich auf und sah hinter mir. ,,Itachi, was machst du denn hier?" Er deutete neben mich, ,,Achso, ja setz dich ruhig." ,,Danke. Um deine Frage zu beantworten, frische Luft hilft mir, mich zu entspannen." Ich nickte langsam, ,,Was beschäftigt dich?" Leise seufzte ich, ,,Es ist..., alles so kompliziert. Ich weiß nicht, wie ich es am besten erklären soll." ,,Ich bin mir sicher, ich kann dir folgen." Skeptisch sah ich ihn an, ,,Wirklich." Ja, war ja klar. Die Uchihas können anscheinend alles besser, ,,Itachi, mein Leben ist so kompliziert. Ich kann mich kaum an meine Kindheit erinnern, Orochimaru hat mir diese Erinnerungen einfach genommen. Nur kleine Teile kommen langsam wieder zurück und das auch nur bruchstückhaft." Ich legte meinen Kopf, auf meine Knie. ,,Ich weiß rein gar nichts mehr, wie es wirklich in Konoha war. Ob ich wirklich Freunde hatte, wie mein eigener Bruder ist. Ob ich wirklich dorthin gehöre..., ich... , ich sollte Konoha dafür leiden lassen, für das was mir angetan wurde." ,,Ich könnte dir helfen, also ein paar deiner Erinnerungen zurück zu bekommen." Erstaunt sah ich ihn an, ,,Wie?" ,,Ich könnte dir einiges erzählen, zwar weiß ich nichts über deine Freunde. Aber ich kann dir sagen, wie der Großteil deiner Kindheit war." Interessiert sah ich ihn an, ,,Wirklich?" Er nickte, ,,Ja. Du warst ein so fröhliches, liebevolles, neugieriges Kind, obwohl du so oft alleine warst. Jedes einzelne Mal, als Kakashi wieder nach Hause kam, bist du ihm um den Hals gefallen. Du hast richtig gestrahlt, man sah wie sehr du deinen Bruder liebst. Er war wirklich dein ein und alles, dein Vater Ersatz. Aber je mehr Zeit vergang, desto ruhiger wurdest du." Ich zog meine Stirn kraus, ,,Warum?" Er sah in den sternenklaren Himmel, ,,Ich weiß nur, dass du sehr oft alleine warst. Nicht nur wenn du Zuhause warst, nein, auch wenn du unterwegs warst, du hattest kaum Freunde oder sie waren anderweitig beschäftigt. Du hast sehr darunter gelitten, alleine zu sein. Bis Kakashi dich zu uns brachte, zu mir und Sasuke. Sofort ging es dir besser und du verstandest dich super mit Sasuke...", er verstummte. ,,Was..., was ist passiert?" Er seufzte, ,,Ich..., ich habe einen schrecklichen Auftrag bekommen. Ich wollte nie, dass dies geschieht. Besonders, weil auch du darunter leiden würdest, wenn du die Wahrheit erfahren würdest." Was sollte ich nicht erfahren? ,,Itachi, was verschweigst du mir?" Er sah zu mir, in seinen Augen sah ich Trauer. ,,Ich habe den Auftrag bekommen, meinen gesamten Clan zu ermorden. Abgesehen von meinen Bruder, aber um dich zu beschützen, haben die Dorfältesten den Ratschlag von Danzo befolgt, er hat dein Gedächtnis verändern lassen. Er hat dich alles vergessen lassen, alles was mit mir und Sasuke geschehen ist. Er hat deine Kindheit verändert, all die glücklichen Momente, wurden einfach ersetzt, durch traurige oder beinahe traumatisierende Erinnerungen. Wie du stundenlang in deinen Zimmer saßt und aus dem Fenster sahst, in der Hoffnung Kakashi würde bald wieder kommen oder wie du immer und immer wieder in der Schule gehänselt worden wärst. Diese Erinnerungen, waren einst glückliche. Sasuke, du und ich wir haben oft gemeinsam trainiert, wir hatten viel Spaß, haben viel zusammen gelacht." Ich schloss meine Augen, ,,Mein Leben ist eine einzige Lüge, wen kann ich nur glauben? Und wusste mein Bruder davon?" ,,Kakashi, er war damit natürlich nicht einverstanden. Er wollte dich davor schützen, doch sie haben ihn reingelegt, als er auf einer Mission war. Sie haben dich geholt und zu Danzo gebracht, ich konnte daran nichts ändern, du warst damals bei uns, ich weiß noch wie sehr du geschrien hast, als die Anbueinheiten dich mitgenommen hatten. Danzo dieser Mistkerl hat dein Gedächtnis verändern lassen. Als dein Bruder wieder zurück nach Konoha kam, warst du anders, er hat es sofort gemerkt. Du warst ruhiger, trauriger, stiller. Du sahst immer nur auf ein einziges Bild, das Bild deiner Eltern. Kakashi ging sofort zum Hokage der dritten Generation, doch er bekam keine Antworten. Kakashi konnte sich denken, was mit dir passiert war, seit diesem Tag warst du nie mehr dieselbe." Ich sah auf, ,,War ich wirklich einmal glücklich? Ich kenne dieses Gefühl kaum..., auch nicht wie sich wirkliche Freundschaft anfühlt." Itachi sah mich an, ,,Du wirst es wieder sein. Und Freunde scheinst du schon gefunden zu haben, Konan kümmert sich sehr um dich und Tobi scheint dich auch zu mögen." Kann ich es wirklich? Kann ich wirklich Freunde haben? Glücklich sein..., wieder frei lachen können. ,,Sasuke und ich, konnten Spaß haben?" Itachi nickte, ,,Kann ich mir nicht vorstellen, bei Orochimaru war er immer so abweisend und so..., kalt. Jedenfalls schien es so zu sein, er hat kaum ein Wort geredet." Ich schloss meine Augen, ,,Ich wünschte ich könnte mich erinnern." ,,Das wirst du." Ich sah zu ihm, ,,Wie kannst du dir, da so sicher sein?" ,,Intuition." Leise schnaubte ich, ,,Intuition. Das hilft mir aber nicht, um mich zu erinnern." Ich sah in den Sternenhimmel, ,,Weißt du Itachi, manchmal kommt es mir so vor, als würde mich niemand wollen. Das ich einfach ein schlechter Mensch bin." Er schüttelte seinen Kopf, ,,Das bist du nicht." ,,Ach nein? Ich war bei Orochimaru und habe diesen verraten, jetzt bin ich hier bei euch und dann habe ich auch noch meinen Bruder im Stich gelassen. Was spricht dagegen?" Er legte seine Hand auf meine Schulter, ,,Du bist eine liebreizende Person, auch wenn du ein Teil deines Lebens, bei Orochimaru verbracht hast. In Konoha warst du anders, wenn du bei deinem Team warst, warst du glücklich. Auch im Team 7, das Team deines Bruders dort hat dir jeder etwas bedeutet. Sonst hättest du Naruto, Sakura und Sasuke nicht gerettet." Warte..., was? Ich habe Sasuke gerettet? Diesen Schleimbolzen? Das kann doch nicht wahr sein..., ,,Sasuke kann ich nie und nimmer gerettet haben." ,,Das hast du, bei dem Chuninauswahlprüfungen. Danke dafür, dass du es versucht hast." Langsam nickte ich, ,,Itachi, wie ist es für dich, solch ein Gefühl ertragen zu müssen. Sein eigener Bruder, der einen hasst und am liebsten umbringen will. Wie fühlt sich das an?" Er schloss seine, schwarzen Augen. ,,Man kann es nicht wirklich in Worte beschreiben. Aber es fühlt sich so an..., als würdest du dich selber verletzen und am liebsten würdest du, für deine Tat sterben." Ich schluckte, ,,Es war der schlimmste Schmerz in meinem gesamten Leben." Ich schloss meine Augen, ,,Ich wünsche dir, dass du niemals solch einen Schmerz zu spüren bekommst." ,,Das habe ich schon. Der Tod meiner Eltern..., meines Senseis..., und jetzt das." Itachi sah direkt in meine Augen, sodass ich das Gefühl hatte, er würde direkt in meine Seele blicken. ,,Du könntest zurück gehen, nach Konoha." Ich hob eine Augenbraue, ,,Warum sollte ich?" ,,Es ist deine Heimat." Agumentierte Itachi, ,,Heimat..., ich kann mich an diese Heimat nicht einmal wirklich erinnern." ,,Das wirst du. Wenn du zurück gehen würdest, noch hast du die Chance dazu." Ich schüttelte meinen Kopf, ,,Was würde mich da halten?" ,,Dein Bruder, deine Freunde." Freunde..., Familie..., wie fühlt sich so etwas an? Freundschaft..., was ist das? ,,Du hattest Freunde, Yuna." ,,Wer?" ,,Das kann ich dir nicht sagen, aber wenn du zurück gehen würdest, könntest du es herausfinden." Ich schüttelte meinen Kopf, ,,Das werde ich nicht. Es tut mir leid, Itachi." Ich stand auf und trat zurück ins Hauptquartier.

Yuna Hatake Ein Leben bei AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt