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„Heute ist es soweit", flüsterte Hermine aufgeregt.

„Heute ist was soweit?", gab ich verwirrt zurück, die Antwort kam prompt: „Heute braucht Dumbledore Harry und sie machen Jagd auf einen von ihnen."

Es dauerte ein paar Momente, bis ich verstand, dass Hermine von den Horkruxen sprach. Ich konnte nicht anders, als mich zu freuen. Ich konnte zu Draco ohne die Angst, dass ein gewisser jemand dabei zusah.

„Du siehst aus, als würdest du dich freuen", stellte Hermine fest. Hastig winkte ich ab.

„Ach, so muss ich ihm mal nicht aus dem Weg gehen. Seit unserem Streit redet er doch kein Wort mehr mit mir", erwiderte ich. Traurig stimmte Hermine zu.

„Er war nicht immer so fixiert, weißt du. Früher war er anders."

Nicht, dass mir das aktuell eine Hilfe war, doch ihr schien der Gedanke daran Trost zu spenden.

***

Harry verabschiedete sich nicht einmal von seinen Freunden, plötzlich war er einfach weg. Dann stahl auch ich mich davon, unter dem Vorwand, mich verwandeln zu müssen.
Mein Ziel war allerdings der Raum der Wünsche, anders konnte man es auch nicht erwarten.

An diesem Tag überraschte ich Draco dort ziemlich, wir hatten das nächste Treffen erst in ein paar Tagen geplant und so wirbelte er mit gehetztem Blick und erhobenem Zauberstab herum, bis er mich erkannte.

Dann entspannte er sich augenblicklich, nahm meinen Kopf in die Hände und küsste mich.

„Was machst du denn hier, Summer?", fragte er verwundert.

„Harry und Dumbledore sind weg", erwiderte ich schlicht. Kurz driftete Dracos Blick in die Ferne.

„Ich verstehe."

„Was ist denn los", fragte ich verwundert, doch er schüttelte nur den Kopf.

„Es ist nichts." Ich lehnte mich wieder an ihn, dann gingen wir zum Verschwindekabinett. Er war dicht dran, sehr dicht sogar, das konnte ich an seiner Aufregung erkennen.

Den Großteil der Zeit verbrachten wir schweigend, ich reichte ihm Werkzeuge, und half bei dem einen oder anderen Zauber aus. Irgendwann packte Draco den Zauberstab weg.

„Was ist los?", fragte ich verwundert. So früh hörte er normalerweise nicht auf. Dracos Blick glitt zu meinem Gesicht aber doch irgendwie daran vorbei.

„Ach nichts. Ich bin nur müde und für heute fertig. Mehr schaffe ich nicht", erwiderte er. Dann blitzte etwas anderes durch seine Augen.

„Wenn Harry weg ist... dann sind wir doch unbeobachtet, oder etwa nicht?", fragte er und zog grinsend die Augenbrauen hoch. Langsam und zögerlich nickte ich.

Dracos Grinsen wurde breiter, dann packte er mich plötzlich und warf mich über die Schulter. Ich kreischte auf, während er mich durch den Raum der Wünsche trug und schließlich auf ein Sofa sinken ließ, das um einiges größer war als das beim Verschwindekabinett, breiter und kuscheliger.

Ich kicherte, als er vor mir stand und zog ihn zu mir ihn. Als er mich diesmal küsste, war es anders als sonst. Fordernder.
Alles in mir sehnte sich nach ihm, nach seinen Berührungen. Ich ließ ihn gewähren und gab mich ihm vollständig hin.
Und für eine Zeit vergaß ich alles, was um uns herum passierte, und war einfach nur glücklich.

Als wir später beieinander lagen, eng umschlungen, und einfach den scheinbaren Frieden genossen, hörte ich den Spruch, den er wisperte, kaum.

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt