Kapitel 1

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Mein Handy vibrierte, weshalb ich es schnell aus meiner Jackentasche fummelte und mein Herz bereits zu rasen begann. Ein Lächeln zierte meine Lippen, als ich diese eine kurze Nachricht sah.

DragoN; 21:43 Uhr
?

Ich; 21:43 Uhr
!


Hastig stand ich auf und verschüttete fast meinen noch vollen Drink, ehe ich die Nachrichten löschte, um den Chat verschwinden zu lassen, etwas Geld auf den Bartresen legte und mich von meinen Mädels verabschiedete.

"Bis morgen, Leute!"

Misstrauisch sahen sie mir nach, sagten jedoch nichts und nickten mir zu, bevor sie sich weiter unterhielten. Ich unternahm zwar gerne was mit ihnen, doch man musste Prioritäten setzen.
Und meine war Natsu.

Gerade als ich aus dem Pub ging, hielt ein Taxi vor der Tür und wartete auf den nächsten Passagier, welcher ich war. In Eile riss ich die Hintertür auf und nannte ihm die Adresse, bevor dieser in schnellem Tempo über die Autobahn bretterte. Mit einem Lächeln schaute ich aus dem Fenster, meine untere Gegend wurde bereits unruhig und wartete auf etwas ganz Bestimmtes. Und das würde sie bald bekommen. Kichernd schaute ich in den Rückspiegel und bemerkte, dass mich der Taxifahrer anstarrte, ignorierte dies jedoch und spürte, wie mein Telefon erneut vibrierte. Glücklich nahm ich es heraus und verlor meine gute Laune, die sich in mir aufgebaut hatte.

Darling <3; 21:52 Uhr
Schatz, wo treibst du dich herum? Wir wollten uns doch vor zwei Stunden im Restaurant treffen. Kommst du noch oder soll ich gehen?

Ein Stechen in meiner Brust brachte mich zum Erschaudern, jedoch verdrängte ich dies schnell und antwortete ihm.


Ich; 21:52 Uhr
Tut mir leid, Honey. Ich bin mit den Mädels trinken und habe das ganz vergessen.
Verzeih,
Kuss

Er antwortete mit einem höchstwahrscheinlich genervtem, aber vergebendem 'Schon wieder?' und ging offline. Genau wie ich. Mein Handy schaltete ich auf lautlos, bevor es in meine Tasche und mein Geld in die Hand des Taxifahrers glitt, als ich ausstieg und mich dankbar verbeugte. Der hochmoderne Wohnblock grinste mir entgegen und ich öffnete die Tür mit dem Schlüssel, den Natsu mir vor einiger Zeit gegeben hatte. Mein Herz schlug immer lauter und als ich letztendlich die Tür zu seinem Apartment öffnete, drohte es zu zerspringen, als meine Augen einen kaum bekleideten Natsu auf der Couch sitzen sahen. Er schien mich zu bemerken und grinste, ehe er aufstand und zu mir eilte. Seine pinken Spikes ragten in alle Himmelsrichtungen, während seine Augen nur in eine gerichtet waren und zwar der, in der ich mich befand und ihm entgegen lief.

"Lucy..."

Bevor er mehr sagen konnte, drückte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn leidenschaftlich. Er erwiderte dies und zog sich sein weißes Unterhemd aus, sodass er oberkörperfrei vor mir stand und ich einen Blick auf seinen Sixpack erhaschen konnte. Er trainierte sehr oft, besaß einen guten Job, eine gute Wohnung, viel Geld, ein perfektes Aussehen und einen äußerst fürsorglichen Charakter. Wenn man mit ihm, anders als ich, reden würde. Oft fragte ich mich, weshalb er keine Freundin besaß, doch auf einer Seite passte es mir sogar besser. So konnte ich immer schnell zu ihm, ohne mich vor einer blöden Tussi verstecken zu müssen. Während ich in meinen Gedanken versunken war, hatte er bereits mein Oberteil ausgezogen und öffnete meinen BH, um meine Brüste zu massieren. Ich seufzte erregt und schlang meine Beine um seine Hüfte, damit er uns in sein Schlafzimmer tragen konnte. Normalerweise taten wir es auf dem Bett, oft auf dem Sofa, häufig in der Dusche, manchmal auf dem Küchentisch, seltener im Auto, wenn wir es nicht mehr aushielten. Doch in den fünf Jahren, in denen wir miteinander schliefen, konnte ich die Male, an denen wir geredet hatten, an einer Hand abzählen. Er war ein sehr guter Zuhörer und Ratgeber, allerdings ein noch besserer Sexgott. Meine Finger zogen ungeduldig an seiner Boxershorts, welche er zu meinem Glück schnell in irgendeine Ecke des Zimmers schmiss. Meine Jeans und Unterhose flogen kurz darauf hinterher, bevor er in mich eindrang und mich erneut zum Höhepunkt brachte. Nicht einmal oder zweimal. Wir taten es die ganze Nacht, bis wir vor Erschöpfung schwitzend aufeinander eingeschlafen sind. Es war immer so, doch es wurde nie langweilig, denn mein Handy bekam durchgängig Nachrichten von einer Person, die ich seit dem Start unserer Beziehung betrog und mich dabei nicht einmal schlecht fühlte.

12 verpasste Anrufe, 22 neue Nachrichten von:

Darling <3

Darling <3; 01:12 Uhr
Schatz, wo bist du?

Darling <3; 01:14 Uhr
Bitte antworte.

Darling <3; 01:21 Uhr
Luce!

Darling <3; 02:23 Uhr
Lucy, komm schon...

Darling <3; 02:34 Uhr
Ich mache mir langsam Sorgen!

Darling <3; 02:47 Uhr
Bist du immer noch mit deinen Freunden unterwegs?

Darling <3; 03:03 Uhr
Es ist drei Uhr! 

Darling <3; 03:11 Uhr
Soll ich euch irgendwo abholen?

Darling <3; 03:35 Uhr
Lucy...

Darling <3; 03:36 Uhr
Ich habe gerade deine Freunde angerufen...

Darling <3; 03:37 Uhr
Sie haben gesagt, du wärst um 10 abgerauscht.

Darling <3; 03:41 Uhr
Warum hast du mich angelogen?

Darling <3; 03:53 Uhr
Habe ich etwas falsch gemacht?

Darling <3; 03:59 Uhr
Wenn ja, dann bitte sag es mir.

Darling <3; 4:02 Uhr
Lucy Heartfilia, geh sofort an dein Handy!

Darling <3; 04:13 Uhr
Ich weiß ja nicht, was du denkst, aber es ist langsam nicht mehr witzig!

Darling <3; 04:15 Uhr
Du könntest auch entführt worden sein!

Darling <3; 04:49 Uhr
Luce, es tut mir leid.

Darling <3; 04:52 Uhr
Bitte

Darling <3; 04:53 Uhr
Antworte mir.

Darling <3; 05:02 Uhr
Ich liebe dich doch.

Darling <3; 06:46 Uhr
Gute Nacht, Schatz.

Ich; 13:21 Uhr
Bin noch alleine weitergezogen. Sorry.

So spielte es sich Jahr für Jahr ab, doch Gray schien jedes Mal gleich nervös und unruhig.

Gray war kein dummer Junge. Er war sehr intelligent. Und tief im Inneren wusst er genau, was Lucy tat. Doch er wollte es nicht wahr haben. Fünf Jahre Beziehung. Er wollte ihr bald einen Heiratsantrag machen, all die schlechten Vorzeichen ignorierend.

Denn Lucy war ja gar nicht so. Sie war einfach unterwegs.

Niemals würde sie so etwas tun. Dafür war sie zu liebenswert.

Sie würde mit ihm reden. Schließlich war sie immer ehrlich zu ihm.

Zudem kam sie ja immer wieder zurück. Er war der Einzige, den sie liebte.

So einen scheußlichen Nervenkitzel brauchte sie nicht. Sonst wäre sie nicht die glückliche, ruhige, schüchterne Lucy die er kannte.

Oder die er zu kennen vermochte? 

Loving The Thrill [NaLu]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt