16

6.6K 117 8
                                    

„Familie Flores?", fragte Valentina leise, als sie schon bein zehnten Haus einer Familie Flores ankam.
In Santa Isabel hieß gefühlt jeder Flores.
Aber bei diesem Haus hatte Valentina ein gutes Gefühl.
Diego hatte ihr gesagt, dass seine Eltern eine Farm hatten, dieses Haus lag an einer.

Die Tür ging auf eine ältere Frau machte auf.
Sie sah verwundert auf und nickte.
„Ola, mein Name ist Valentina Diaz... Ich suche nach der Familie von Diego Flores.", erklärte Valentina schüchtern.
Die Frau nickte nur.
„Maria. Kommst du?", rief die Frau ins Haus.
Sie lächelte Valentina freundlich an und sah ins Haus.
Eine jüngere Frau kan raus.
„Sie sucht nach Diegos Familie.", sagte die Frau zu der Jüngeren.
„Wieso?", fragte sie Valentina gehässig.
„I-ich... Ich wollte wissen, ob jemand weiss weshalb er tot ist...", sagte Valentina leise, sie wusste selbst nicht wieso sie unbedingt seine Familie kennen lernen wollte... Es bedrückte sie einfach.
„Ich weiss es nicht. Diego Flores ist für mich schon vor Jahren gestorben.", sagte sie und klang traurig.
Wie hieß sie noch gleich. Maria? Diegos Freundin hieß doch Maria oder? War sie es etwa.
„Du warst mit ihm zusammen oder?", fragte Valentina ruhig.
„Woher weisst du dass? Wir kennen uns nicht.", fragte Maria sie verwirrt.
Plötzlich kam ein Junge aus dem Haus gelaufen und weinte.
„Mami. Poala hat mein Spielzeig kaputt gemacht.", weinte der Kleine.
Maria nickte und ging mit ihm rein.
Die Ältere sah Valentina an.
„Diegos Eltern leben dort.", sagte sie hilfsbereit und zeigte auf ein größeres Haus.
„Danke für die Hilfe, señora.", sagte Valentina leise.

Verwirrt verließ Valentina auch dieses Grundstück.
Was hat Diego Maria angetan, dass sie ihn so hasste?

Dan stand vor dem Auto auf dem Parkplatz und beobachtete zum wiederholten Male, wie Valentina ohne Antworten zurück kam.
Sie lief zu Dan und umarmte ihn.
Dan war überrumpelt doch drückte sie an sich.
„Seine Eltern wohnen da hinten.", flüsterte Valentina.
Es wurde ihr gerade alles zu real.
„Soll ich dich begleiten?", fragte Daniel sie leise.
Valentina schüttelte den Kopf
Sie konnte dass alleine.

Langsam lief zum Haus und klingelte
Eine junge Frau machte auf, blondes Haar, freundliches Gesicht.
„Ola, wie kann ich helfen?", fragte sie leise.
„Ich bin Valentina Diaz. Ich suche nach Diego Flores Eltern...", sagte Valentina schüchtern.
„Oh, warten Sie einen Moment.", sagte die blonde Frau und schloss die Tür.
Nach einigen Minuten machte sie die Tür wieder auf.
„Kommen Sie rein, señora Flores sitzt im Garten", sagte sie freundlich.
Valentina nickte und folgte ihr Richtung Garten.
„Ich bin übrigens Carla. Meine Mutter ist mit señora Flores befreundet.", erklärte sie.
Im Garten angekommen bekam Valentina Angst.
Was würde Diegos Mutter sagen?
Hasste sie ihn genauso sehr wie Maria?

„Mami, Giulia. Das ist Valentina Diaz. Sie hat nach dir gefragt.", stellte Carla sie vor.
Valentina winkte in die Runde und musterte die älteren Frauen.
Señora Flores war eine hübsche Dame, braune Haut und dunkles Haar, genau wie Diego.
Carlas Mutter war heller und hatte graues Haar.
„Hallo. Ich wollte nicht unhöfflich sein... Aber ich kannte Diego... Und ich wollte sie kennenlernen.", stammelte Valentina schluchzend.
Sofort nahm Carla sie in den Arm und setzte sich mit ihr zu Diegos Mutter.
Diese gab ihr ein Taschentuch und lächelte ihr zu.
„Es ist für und alle schwer, mein Kind.", sprach sie leise.
Valentina wischte sich die Tränen weg und sah sie an.
„Aber nun erzähl uns, wer bist du?", forderte sie Carlas Mutter auf.

„Ich komme aus Ciudad Juarez... Ich habe Diego kennengelernt, als ich als Prostituierte arbeitete... Aber wir haben uns verlibt... Dann war er plötzlich tot und ich weiss nicht, was mit ihm passiert ist...", sprach Valentina ehrlich.
Sie wollte nicht sagen, was ihr danach widerfahren war...
„Diego wurde erschossen.", sagte Carlas Mutter:
„Von meinem Sohn und meinem Ehemann.".
Erschrocken sah Valentina auf.
Wer war ihr Ehemann?
„Antonio und Carlos Carillo Fuentes. Du kennst sie bestimmt.", sagte sie nun.
Valentina nickte.
Alle waren still.
„Diego wurde hier beerdigt, seine Leiche war halb verottet als man sie hierher brachte.", flüsterte Carla.
Diegos Mutter war still.
„Wie war mein Diego zu dir? War er ein guter Mann, Valentina?", fragte sie Valentina nun.
Diese nickte.
„Ja.", murmelte sie unter Tränen: „Er war ein ehrenhafter Mann... Er hat niemandem weh getan...".
Diegos Mutter weinte stumm.

„Giulia hat Diego schon 7 Jahre nicht mehr gesehen. Ich war noch zu klein um mich an ihn zu erinnern.",  sagte Carla. War sie dann Carlos Schwester?
„Carlos...", flüsterte Valentina leise.
Alle sahen sie an.
„Er hat mich vergewaltigt... Er und ein paar andere...", flüsterte Valentina.
Carla umarmte sie wieder.
„Dass tut mir so leid.", wimmerte sie.
Für sie war es nicht einfach mit so jemandem verwandt zu sein.
Ihr Mutter schüttelte entsetzt den Kopf.
„Ich hoffe seine Leiche bringen sie als nächstes.", sagte sie eiskalt.
Sie musste ihren Sohn hassen...

Nach einer langen Stille hatte sich Valentina wieder gefasst.
„Ich war eben bei Maria. Diego hat mir erzählt, dass sie seine Freundin war.", sagte Valentina leise.
Alle drei nickten.
„Als Diego mit Antonio ging, ließ er sie schwanger zurück.", erzählte Carlas Mutter ihr.
„Ihr Sohn kennt seinen Vater nicht, vielleicht ist es besser so.", flüsterte Giulia.
Also war das Kind Diegos gewesen?
Auf ein Mal spürte sie, wie eifersüchtig sie auf Maria war... Sie hatte etwas von ihm, was sie nie haben würde...

„Diegos Grab ist auf dem Friedhof, wenn du zu ihm möchtest.", sagte Diegos mama.
Valentina nickte.
„Ich bin froh zu hören, dass er ein guter Mensch war, Valentina.", sagte sie freundlich.
„Ich hätte mich glücklich schätzen können, mit so einer hübschen Schwiegertochter.", sagte sie und berührte Valentinas Haar.
Die lächelte schwach und seufzte.
„Danke, dass sie mit mir reden wollten, señora.", bedankte sie sich.
Giulia lachte nur: „Es freut mich dich kennen gelernt zu haben, Valentina."

„Du kannst jeder Zeit wiederkommen.", sagte Guilia zu Abschied, als sie Valentina zur Tür brachte.
Dankend nickte Valentina.
Dann ging sie zu Dan.

Schweigend saß der im Auto und bemerkt fast nicht, dass Valentina sich zu ihm setzte.
„Und?", fragte er sie gespannt.
Valentina sah nur nach vorne.
„Carlos und sein Vater haben ihn erschossen.", flüsterte sie.
Sie wollte nicht schon wieder weinen.
„Valentina?", fragte Dan sie besorgt.
Es schien ihr nicht gut zu gehen, sie war ganz weiss.
„Fahr mich bitte zum Friedhof.", flüsterte sie nur.

Hure des KartellsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt