ʜᴏʟᴅ ᴏɴ {1}

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Ihr könnt mich nun für einen Stalker halten, aber ich mag es Leuten zuzuschauen. Ich meine, wenn ich am Bahnhof bin und den vielen Leuten zuschaue, finde ich dies sehr interessant. Alle haben ihr Leben, ihre Freunde die sie vielleicht nach langer Zeit wieder in die Arme schliessen, oder zur Arbeit, in die Schule, oder einfach shoppen gehen.
Dies macht mich aber auch irgendwie... traurig. Deprimiert.
Naja, als wäre ich als Klinik-Fall nicht schon genug deprimiert.
Ich fühle mich komisch, da ich es nicht schaffe auch nur eine gute Freundschaft zu halten, sei es denn eine Beziehung!
Wenn ich Jemanden neues kennenlerne, dann tu ich alle meine volle Kraft reinsetze, mega hoffnungsvoll diese Person kennenlernen möchte, und dann aber auch nur bei der kleinsten Enttäuschung diese Person wieder wegpushe, verletze und enttäusche.
Mit der Zeit lernt man Niemanden mehr an sich ranzulassen, eine grosse Mauer um sein Herz zu bauen und 24/7 angespannt zu sein, nichts zu sehr an sich ranzulassen.
Ich will nicht lügen, ich kann es noch nicht wirklich gut. Wenn ich einen Zusammenbruch habe, fange ich an zu heulen, versuche so gut wie möglich mit meiner Psychologen und was noch alles dabei ist, darüber zu reden.
Klar, möchte ich mehr als alles andere Jemanden an meiner Seite haben, mit dem ich über alles reden kann, der immer zur Stelle ist wenn ich ihn brauche, aber...ganz ehrlich, ich bin das Problem daran.
Tut mir leid, ich nehme nicht an dass dies so viele Leute verstehen werden, ich meine, ich würde es glaub ich auch nicht verstehen wenn ich es nicht selbst durch machen muss.
Der springende Punkt ist (ich hab mich schon immer gefragt was zur Hölle diese Redewendung soll! Warum sollte ein Punkt springen und dies kennzeichnen, dass dies das 'wichtige' Thema ist?), dass fiktive Welten, seien es aus Bücher, Filme oder Serien, sozusagen die einzige Sache ist, welche mich für kurze Zeit ablenkt. Früher noch mehr, jetzt weniger.
Ich hab dass Gefühl dass fiktive Charaktere mich mehr verstehen als reale Personen, und sie sind die ganze Zeit für mich da. Es ist egal ob ich draussen in der Stadt bin, alleine in meinem Zimmer oder gerade im Bus vollgequetscht mit Leuten, die fiktiven Personen sind stehts bei mir.
Ich weiss selber dass ich wie eine Verrückte, oder wie ein Psycho klinge, aber glaub mir, ich habe mich damit abgefunden.
Ich werde meine psychischen Krankheiten wohl nie loswerden, ich muss verdammt nochmal irgendwie damit klar kommen und damit leben können. Und glaub mir, wenn ich dir sage dass dies nicht gerade sehr einfach ist.
Ich finde es etwas unfair dass man psychische Krankheiten meistens von aussenhin nicht sieht. Wie sehr Leute kämpfen, die ganze Zeit, Sekunde für Sekunde. Ich meine wenn Jemand ein gebrochenes Bein hat, dann sieht man das, wenn Jemand einen Blindenstock hat, dann sieht man das.
Aber wenn Jemand Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Anorexie oder whatever hat, sieht man dies nicht auf den ersten Blick. Ich frage mich immer wieder, ob die psychischen Probleme noch ziemlich ein Tabu-Thema sind, gerade weil man es nicht sofort sieht?
Ich verstehe diese Welt nicht, ehrlich mal jetzt.
Leute werden runtergemacht und ausgelacht, nur weil sie entweder nicht ihren Idealen entsprechen, oder weil sie einfach irgendein Opfer brauchen (fragt mich nicht warum). Ich spreche aus Erfahrung, und glaubt mir auch hier, dass dies kein Zuckerschlecken ist.
Ich habe kein Selbstvertrauen mehr, was ich vorher schon nicht wirklich in Massen hatte.
Das Leben ist ein Arschloch.
Genau so sind es Menschen.
Also versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Eltern über alles, sie sind die einzigen Personen die ich ein wenig an mich heranlasse, aber sonst... Wie gesagt, ich probiere Niemanden mehr zu sehr an mich heranzulassen.
Wie ihr also schon mitgekommen habt, nehme ich an, habe ich nicht wirklich Freunde. Ich habe Niemanden den ich meine 'BFFIUE' nennen kann, keine 'Clique' mit der ich abhängen kann wenn mir langweilig ist.

Jep, that's my life.

ʄเςtเ๏ภคlเรє๔ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt