6.Kapitel- Lehrstunden des Dunklen Lords

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6.Kapitel. Lehrstunden des Dunklen Lords

Wie so oft in den letzten Wochen, war ich auf dem Weg in die Keller meines Vaters. Der Weg dorthin rief immer noch einen Schauer über meinem Rücken hervor, wenn ich an meinen ersten Tag hier dachte. Ich spürte den Zauberstab in der Tasche meines Cardigans und fühlte mich automatisch sicherer.

Die Treppen in die Tiefe waren wie immer in den letzten Tagen eine Qual. Ich musste trainieren das wusste ich und Training mit meinem Vater, dem dunklen Lord war nun mal kein Zuckerschlecken. So kam es das die meisten Stellen meines Körpers mit Blessuren bedeckt waren und so ziemlich jede Stelle meines Körpers mir schreckliche Schmerzen bereitete.

Vater heilte alle meine ernsthaften Wunden, die Leichten blieben, wohl als Anreiz mich zu verbessern, doch gegen Muskelkater und blaue Flecken hatten selbst Zauberer nur wenige Mittel. Beides gehörte zum natürlichen Heilungsprozess des Körpers und durfte somit nicht verhindert werden.

Als ich die Tür zu dem größten Trainingsraum aufstieß, musste ich überrascht feststellen, dass heute nicht nur mein Vater in seinem schwarzen Bodenlangen gewandt dort wartete, sondern noch eine Zweite Person mir Entgegenstarte. Eine Person mit nachtschwarzen Augen.

„Vater!", grüßte ich den dunklen Lord und neigte leicht meinen Kopf, „Snape!", sprach ich nur kurz als Begrüßung und kniff die Augen zusammen. Mir gefiel das ganze hier gar nicht. Beim Training zeigte man sich von seiner Verbundbarsten Seite und die wollte ich einem Doppelspion, den ich nicht einschätzen konnte garantiert nicht offenbaren.

„Victoria du fragst dich bestimmt was Severus hier zu suchen hat?", die roten Augen fixierten meine blauen und bestätigend nickte ich, „Ja Vater in der Tat..."

„Nun auch wenn du schon weit fortgeschritten bist, würde ich es ungerne sehen das du dein Training in der unterentwickelten Lehranstalt die Hogwarts unter Dumbledore leider geworden ist, schleifen lässt. Deshalb wird Severus dich zumindest einmal die Woche in Hogwarts weiter trainieren. Damit er den Stand sieht auf welchem du schon bist und ich sicher sein kann, dass er dich richtig trainieren wird findet das erste Training heute schon statt, in meiner Anwesenheit!"

Bestätigend nickte ich... gegen weiteres Training hatte ich tatsächlich nicht, auch wenn es bei dem Mann mit den schwarzen Augen war...:"In Ordnung..."

„Gut...",fast schon motiviert klatschte mein Vater in die Hände, „beginnt doch mit einem Duell!"

Ich nickte erneut und Snape nicht aus den Augen lassend, legte ich meinen Cardigan beiseite und offenbarte eine dehnbare schwarze skinny Jeans und ein schwarzes Top. Den Zauberstab gezogen ging ich in Position.

Severus mir gegenüber...eine Verbeugung und schon kreisten wir umeinander wie zwei Raben um das letzte Stück Aas.

Ich kann nicht einmal mehr sagen wer den ersten Zauber gesprochen hatte, er oder ich, doch im nächsten Moment sausten die Flüche nur so hin und her. Ich blockte seine und er die meinen. Nicht nur Kinderzauberei, welche in Hogwarts unterrichtet wurde, nein dunkle schwarzmagische Flüche, welche das Leben unseres Gegenübers ernsthaft gefährdeten.

Plötzlich war ich abgelenkt. Direkt neben Snape stand eine Frau, eine Frau welche mir nur zu bekannt vorkam. „Mam!". Schockiert ließ ich meinen Zauberstab sinken und starrte in die eisblauen Augen der Frau mit den langen dunklen Locken. Ich wollte auf sie zu rennen und sie in meine Arme schließen...

Zu spät erkannte ich das dies eine Illusion von Snape gewesen sein musste, mehr nicht, denn seinem nächsten Fluch konnte ich nicht vollständig ausweichen. Ich sah den gelben Blitz auf mich zu sausen und rollte mich zu Boden. Trotzdem erwischte mit Fluch noch an der Seite meiner Taille und ich stieß ein Keuchen aus, als ein scharfer Schmerz sich von dort aus ausbreitete.

Geschwächt und stark blutend, wie ich im nächsten Moment feststellte, lag ich auf dem kalten Steinboden. Ich war mit Sicherheit noch nicht gewillt mich geschlagen zu geben und wenn Snape dermaßen unfaire Mitteln einsetzte, durfte ich das auch.

Krampfhaft drückte ich mich wieder nach oben und stellte schockiert fest das Snape wohl an mich heran getreten war, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen, während mein Vater von einer Ecke des Raumes das ganze zu beobachten schien.

Snapes Nähe ausnutzend nahm ich meine letzte Kraft zusammen und trat ihn mit voller Wucht gegen seine Knie.

Mit Genugtuung beobachtete ich wie er vor Schmerz stöhnend das Gleichgewicht verlor und wie eine Schachfigur zu Boden ging.

Keuchend schleppt ich mich einfach auf seinen Körper hinauf und drückte ihm, während ich seine Klamotten mit Blut zu tränken anfing, meinen Zauberstab in die Kehle.

„Gewonnen!", keuchte ich ihn an, nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, die schwarzen unergründbaren Augen in festem Blick, welch sich vor Schock und Überraschung minimal geweitet hatten.

Das kalte Lachen meines Vaters dröhnte von hinten an mich heran, „Sehr gut Victoria, sehr gut Severus, was ein Kampf... ich denke ihr beide werdet gut klar kommen in Howarts!"

Neben meinem Kopf erschien eine weiße Hand und ohne zu zögern ergriff ich sie. Mein Vater zog mich mit Leichtigkeit, trotz meines Geschwächten Zustandes in die Höhe.

Von oben herab beobachteten wie auch Snape sich nach einigen Momenten wieder Selbstständig aufrappelte. Das mein schwarzes Top mittlerweile vollkommen durchnässt war von meinem Blut hatte ich voll ständig ausgeblendet. Schmerzen waren ja mein Leben lang etwas Alltägliches für mich gewesen.

„My Lady wir sollten ihre Wunde versorgen!", meldete sich der schwarzhaarige plötzlich zu Wort und trat den Zauberstab in der Hand einen Schritt auf mich zu, denn ich sofort enger zu meinem Vater zurückwich... „Mit Sicherheit nicht durch ihre Hand Snape, sie können schon mal ins Tränkelabor vorgehen... wir kommen gleich nach!", wies ich ihn mit eiskalter Stimme von mir.

Für einen Moment schien der schwarzhaarige zu zögern, aber schließlich leistete er meinem Befehl Folge.

Erst als die Tür hinter dem Todesser ins Schloss gefallen war keuchte ich vor Schmerzen aus und krallte mich, in dem Bewusstsein das meine Füße mich nicht mehr lange tragen würden, im Gewandt meines Vaters fest.

Dieser dirigierte mich ohne ein weiteres Wort zu sagen zu einem Stuhl an der Seite und kniete neben mir nieder.

Ich konnte Snape meine Wunde nicht versorgen lassen, ich wollte nicht das er die Narben unter meinen Klamotten erblickte. Meine Arme zeigte ich teilweise offen, doch den Rest... Niemals... meine Narben, meine Geschichten, meine Geheimnisse. Vor meinem Vater war dies kein Problem, er trug ähnliche Narben, übersäht über seinen Körper ebenso wie ich.

Als er mein Top nach oben schob, zog ich scharf die Luft ein...an meiner Seite klaffte ein langer ausgefranster Schnitt. Während mein Vater mit kleinen Zaubern begann den Schaden zu heilen wurde der Schmerz besser.

„Es war gut das du dich nicht von ihm behandeln hast lassen!", stellte der dunkle Lord fest.

„Zeige Schwäche niemals vor denen, denen du nicht vertraust und schon gar nicht vor denen welche unter dir stehen..weißt du noch!", antwortete ich kalt und zog im nächsten Moment scharf die Luft ein, als mein Vater eine empfindliche Stelle berührte.

Seine Tochter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt