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Ich bin nicht Tot? Ich bin nicht tot! Erleichtert schaue ich mich um, alles so wie vorher. Auf meinem Arm klebt ein Pflaster, also hat man mir wirklich eine Spritze gegeben. Ich fühle mich gut, naja besser als vorhin. Was immer in der Spritze war, es hat mir gut getan. Die Tür zu „meinem" Zimmer steht halb auf. Ich steige langsam aus meinem Bett und brauche wieder ein paar Augenblicke, bis ich gerade stehen kann und den ersten Schritt wage. Es geht, nicht sehr gut, aber es geht. Auf dem Flur höre ich Geräusche, es muss Maggi sein. Ich gehe in Richtung Wohnzimmer und bleibe an der Tür stehen, lehne mich dabei am Türrahmen an. Bin doch schwächer als ich denke. Maggi sitzt auf dem Sofa, sie arbeitet und sie ist angezogen. Sie trägt eine Jeans und einen engen schwarzer Pulli, ihr Haar hat sie mit einem Band zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Man kann ihr schlankes Gesicht erkennen, ich mag es. Sie hat mich bemerkt, wie süß ihr Lächeln ist. Sie steht auf und hilft mir auf das Sofa. Selbst eine Decke legt sie mir über. Sie macht sich wirklich viele Umstände und geben kann ich ihr nichts dafür. Für mich ist das alles neu, so behandelt zu werden kenne ich nicht. Sie macht es mir einfach, mich zu entspannen, doch in mir ist immer wieder diese Angst. Vom Wohnzimmer kann man in ihre Küche schauen und während sie etwas zum Essen bereitet, wage ich es ihr Fragen zu stellen. Immerhin hat sie ja auch mich ausgefragt. Sie ist wirklich eine Anwältin, was für ein Glück. Vielleicht kann ich sie ja fragen..., nein besser nicht. Das sie keine eigene Familie hat finde ich traurig. Jede Frau wünscht es sich doch, eigene Kinder zu haben. Auch ich, aber das wird leider ein Traum bleiben, denn, wie sagt Maggi richtig, dazu bräuchte man einen Mann und ich, ich mag keine Männer. Ich wäre eher an einem Mädchen interessiert, oder eben einer Frau. Einer Frau mit blonden Haaren vielleicht? Lass diese Gedanken Lupe.

Der Essen für mich ist lecker und ich esse mit Appetit, aber langsam. Mein Magen knurrt und rumpelt, das zweite Mal in zwei Tagen, dass er etwas zu tun bekommt überfordert ihn wohl etwas. Das ich als magersüchtig eingestuft bin stört mich nicht, irgendwie stimmt es ja. Maggi ist sehr nett und als sie mir sagt, dass sie mich auch nett findet, spüre ich ein warmes Gefühl in mir. Jemand mag mich, mich, die Illegale, mich die unterernährte Rumtreiberin. Ach Maggi, wenn du wüßtest, wen du da magst. Ich habe schreckliche Dinge getan und gesehen. Während sie telefoniert sehe ich sie an wie sie sich bewegt, jede kleine Bewegung nehme ich war. Die enge Jeans an ihr schmeichelt perfekt ihrem Po und der enge Pullover läßt mich die Form ihrer Brüste deutlich erkennen. Ich spüre Verlagen danach sie zu streicheln. Mein Bauch kribbelt bei den Gedanken.

Ihr Boss ist anscheinend auch so einer von denen, die nicht ihre Taschen voll genug bekommen können und Maggi muss dafür schuften. Ich sehe wie ärgerlich sie ist, trotzdem hält sie an ihrem Ziel fest, koste es was es wolle. Doch denkt sie auch an sich dabei?... an später? Ich scheine sie zumindest zum Nachdenken angeregt zu haben mit meiner Frage, wohin ihr Weg führt.

Auch wenn sie nichts sagt, ich denke sie hat noch zu tun und ich sollte mich lieber wieder ins Bett legen. Ich bin müde. Sie hilft mir auf, dann nimmt sie mich in den Arm und wir gehen gemeinsam zurück in das Zimmer. Ich spüre ihre Körperwärme und ihre Arme um mich herum, es ist so schön. Kannst du mich nicht einfach für immer festhalten? Erst im Zimmer sehe ich die neuen Sachen, sie hat mir neue Kleidung gekauft. Och Maggi, ja natürlich freue ich mich darüber. Endlich liege ich wieder. Das Essen ist mir gut bekommen, darüber freue ich mich. Sie richtet meine Decke und plötzlich sind unsere Gesichter ganz nah beieinander. Wie wunderschön sie ist. Ihre grauen Augen sind so tief und ihr kleiner Mund so sinnlich. Ihr blondes Haar liegt über ihre rechte Schulter und glänzt schön. Ich rieche auch ihr Parfum, es ist fruchtig und duftet angenehm. In mir kribbelt es mehr und ich habe plötzlich den Wunsch..., doch sie zieht sich zurück, als ich meinen Kopf hebe. Ich habe sie verschreckt! So ein Mist. Hoffe sie ist mir nicht böse. Augenscheinlich nicht, aber sie wirkt verwirrt.

Stürmische ZeitenWhere stories live. Discover now