Kapitel Einhunderteins ✔️

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Ich ritt den ganzen Mittag und vergaß alles andere. Ich hatte Moonlight ewig nicht geritten, dass hatte nur noch Caro gemacht.

Ich kam spät nachhause und wurde bereits erwartet. Phil und Paul saßen am Tisch und blickten mir entgegen.

"Hallo."

Ich zog meine Jacke aus und ging zum Kühlschrank. Ich nahm mir mein Eis aus dem Eisfach.

"Wir müssen mit dir reden Jana.", sagte Paul.

Ich drehte mich rum.
"Ist es wegen heute Morgen?"

Ich setze mich auf den Küchenblock.

"Auch. In letzer Zeit bist du sehr... rebellisch geworden. Wir verstehen deine Situation, aber es kann nicht sein dass du ständig dass machst was du willst, noch dazu ständig weg bist und dein Handy Zuhause lässt. Das heute Morgen war eigentlich so das I-Tüpfelchen."

Ich starrte Paul entsetzt an.

"Ähm Moment mal ihr wollt mich doch nicht grade dafür anschnauzen oder? Die haben ja wohl mich belästigt!" "Wir sagen ja auch nicht dass du Schuld bist..." "Mensch Jana du hast dem Jungen die Nase gebrochen! Wenn es keine Notwehr gewesen wäre, wären wir damit bei einer Körperverletzung. Auch wenn er es eingesehen hat!"

Nun schaute ich beide fassungslos an.

"Der Punkt ist, wir wissen ja wie schwer das für dich war.." "Wie schwer was für mich war?!" "Der Monat in Polen war für uns alle nicht leicht aber..." "Nicht leicht? Ich musste mich die ganze Zeit selbst verteidigen, wurde von irgendso einem Drogendealer vergewaltigt und musste mit ansehen wie das Selbstbewusstsein meiner besten Freundin zerstört wurde. Nein, das war sicherlich alles andere als leicht!"

Phil und Paul schauten sich kurz an.

"Jana, der Punkt ist du hast dich nicht unter Kontrolle wenn's hart auf hart kommt. Nur weil dich jemand festhält heißt dass nicht dass du ihm die Nase brechen musst. Du kannst deine Vergangenheit ja nicht ewig als Ausrede benutzen.", meinte Paul sanft.

"Wir möchten dass du mal wieder Zeit für dich selbst hast und um mal wieder zu ruhe zu kommen. Desshalb hast du jetzt eine Woche Hausarrest. Du gehts zur Schule und kommst dann sofort wieder nachhause. Kein Reiten, kein Luke, keine Fiona.", sagte Phil bestimmt.

Ich schaute immer noch zwischen den beiden hin und her.

"Das ist nicht euer Ernst oder?"

Ich sprang von der Platte. Ich erinnerte mich an die Zeit im Bunker und schüttelte mich.

"Wir wollen dir nur helfen." "Helfen? Na das klappt super, vielen Dank!"

Ich zischte nach oben und knallte die Tür von meinem Zimmer zu.

Olivia blickte mich vom Bett aus müde an.

"Du hast es gut.", seufzte ich.

Dann zog mich aus und sah auf mein Handy. Luke hatte geschrieben.

Sorry wegen vorhin. War nur etwas geschockt. Sehen wir uns morgen?

Ich tippte schnell eine Antwort.

Ne sorry, hab Hausarrest. Können aber telefonieren.

Ich zog mir schnell mein Schlafzeug an, putzte im Bad Zähne und gab Olivia noch was zu Essen. Dann legte ich mich in's Bett und war schnell eingeschlafen.

"Jana! Hallo Jana du träumst! Wach auf verdammt! Wie kann man nur so fest schlafen?"

Ich hörte von weit weg Phil's Stimme und kehrte langsam zurück. Blitzartig rutschte ich mit dem Rücken zur Wand.

"Hey, es ist alles gut. Es war nur ein Traum."
Franco stand hinter Phil und betrachtete mich aufmerksam.

Mein Atem ging flach, ich war total verschwitzt und geweint hatte ich auch. "Tut mir leid. Ich wollte euch nicht wecken."

Olivia sprang zu mir auf's Bett und ich streichelte sie.

"Geht's dir gut?"

Ich nickte.

"Wird bestimmt gleich besser. Mir ist halt warm. Geht ruhig wieder schlafen, ich komm klar."

Phil und Franco nickten und verließen das Zimmer.

"Einen Monat ging es ja ohne...", hörte ich Phil noch murmeln.

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now