Hidden Lips ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ

1

Yoongi pov

Ich packe die letzten Sachen in meinen Koffer und klemme mir meinen Rucksack unter den Arm.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das ernsthaft durchziehe.

"Ich werde dich vermissen Yoongs.", sagt mein bester Freund, der sich auf meinem Bett hin und her rollt, aber mich jetzt mit verwuschelten Haaren und traurigen Augen mustert.

"Ich werde Daegu vermissen.", seufze ich und drehe mich zu Tae, um seine Reaktion zu sehen.

"Pabo."

Ich unterdrücke ein Schmunzeln und schmeiße mich zu ihm aufs Bett.

"Ich kann mir dich garnicht studierend vorstellen.", zieht er skeptisch eine Augenbraue hoch.

"Ich auch nicht.", gebe ich ehrlich zu.

"Du bist so faul, als ob du es durchhalten wirst, länger als drei Stunden am Stück wach zu bleiben."

"Und du nennst mich Pabo?"

Tae rollt sich aus meinem Bett und hilft mir auch wieder auf die Füße.

"So Kumpel, jetzt wirds ernst. In 30 Minuten kommt dein Taxi."

"Mhm.", murmele ich abwesend und gehe im Kopf nochmal durch, ob ich auch nichts vergessen habe.

"Ich denke ich hab alles.", stelle ich fest und ein zufriedenes Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.

Ich freue mich. Klar werde ich meine Heimat, meine Familie und vor allem Tae vermissen, aber ich bin ja nicht aus der Welt. Außerdem mache ich das, was mich glücklich macht. Ich studiere Musik. Das war schon immer mein großer Traum.

"Doch, du hast noch etwas vergessen."

Tae stellt sich direkt vor mich und sieht mich erwartungsvoll an.

Ich verstehe was er meint und muss grinsen. Er wird mir definitiv fehlen.

Ich ziehe ihn in eine Umarmung, welche er sofort erwiedert.

"Hab Spaß in Seoul. Vielleicht lernst du dort ja ein Mädchen kennen oder so."

"Jaja, vielleicht lern ich auch ein Zebra kennen."

"What the hell...?"

Wir müssen beide anfangen zu lachen bis mir Tae nochmal durch die Haare wuschelt.

"Na dann Bro. Ich muss jetzt zur Schule. Meld dich wenn du angekommen bist."

"Mach ich."

Kaum ist Tae weg, klingelt es auch schon an der Tür. Das muss das Taxi sein. Jetzt wirds ernst.

{...}

Ich bedanke mich bei dem Taxifahrer, drücke ihm das Geld in die Hand und steige inklusive Koffer und Rucksack aus.

Es ist Frühling und der ganze Kampus ist voller Kirschblütenbäume, die gerade in wunderschönen Rosatönen blühen.

Überall sind Menschen, viele mit ihren Koffern, so wie ich. Das neue Semester hat angefangen und viele sind ebenfalls neu dazugekommen.

Ich mache mich auf den Weg zum Hauptgebäude und schon von weitem sehe ich die riesigen Buchstaben, die über dem Tor stehen: SUMA.

"Seoul University of Music and Arts.", flüstere ich. Das wird ein Spaß.

Ich betrete das riesige Gebäude und mache mich auf den Weg ins Sekretariat. Dieses ist zu meinem Glück gut ausgeschildert, sonst würde ich wahrscheinlich Jahre brauchen um den Weg zu finden.

Ich laufe einen Gang entlang und theoretisch müsste ich jetzt noch einmal abbiegen und dann das Sekretariat sehen. Doch als ich um besagte Ecke biege, trifft mich fast der Schlag.

Ungläubig starre ich auf die Menschenmasse vor mir. Und es werden immer mehr.

Klar, alle die jetzt ankommen wollen sich anmelden. So ein Mist. Ich hasse Warten.

Widerwillig setze ich mich auf einen der Plastikstühle, um wahrscheinlich die nächste Stunde hier zu verbringen.

Mein Koffer steht zwischen meinen Beinen und mein Rucksack auf meinem Schoß. Ich sehe mich um, aber hier gibt es nichts Interessantes zu sehen. Die Leute sehen auch alle langweilig aus.

Ich beschließe Tae zu schreiben, dass ich gut angekommen bin. Gesagt getan, hole ich also mein Handy raus und chatte ein wenig mit meinem besten Freund.

{...}

Wenn ich mit Tae schreibe vergeht die Zeit wie im Flug. So auch jetzt. Ich packe mein Handy weg und sehe mich erneut um. Vor mir sind nur noch drei Leute dran.

Ich lehene mich an und lasse gedankenverloren meinen Blick schweifen.

Auf einmal setzten sich zwei Jungs auf die Stühle gegenüber von mir. Der eine von beiden ist winzig. Und er trägt Mundschutz. Vielleicht ist er krank oder so. Kann mir auch egal sein. Der Typ neben ihm ist fast einen Kopf größer als er und sieht aus wie ein Hase.

Die beiden scheinen sich zu kennen, denn sie unterhalten sich. Ich höre durch den Lärm hier drinnen aber kein Wort.

Dann kommt das Mädchen vor mir aus dem Sekretariat und ich bin an der Reihe.

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