48. Aber es reicht fürs erste

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Hätte man jetzt geglaubt, dass diese Versöhnung zwischen den beiden, die Sache jetzt einfacher gemacht hätte, täuschte man sich gewaltig. Das ganze Verhältnis zwischen den beiden war mehr als angespannt, trotz der Versöhnung. Denn beinahe krampfhaft versuchten sich beide an diese Freundschaft festzukrallen.

Felice hätte sich nur Sekunden, nachdem sie das gesagt hatte, selbst einen Fluch auf den Hals jagen können! Sie wollte keine Freundschaft! Schon lange nicht mehr! Aber alles andere wäre egoistisch gewesen, denn selbst wenn ihr jetzt Dumbledore zur Seite stand um ihr zu helfen, bedeutete, dass nicht das weder sie noch ihre Freunde jetzt weniger in Gefahr wären. Ihr Vater hatte schon einen Menschen in seiner Gewalt den Felice liebte, einen zweiten würde sie wohl kaum mehr verkraften können. Dass Remus ebenfalls nur von Freundschaft sprach, ließ ihr Herz sich in ihrer Brust schmerzhaft zusammenziehen, aber gleichzeitig wusste sie, dass es trotzdem so am besten war.

Das wiederum Remus ebenfalls kaum mit dieser „Freundschaft" klarkam, entging ihr in diesem Moment völlig.

Aber in Remus Augen stand ihm auch mehr als Freundschaft einfach nicht zu. Er war ein Werwolf und brachte alle in Gefahr die ihm nahestanden, zu dem Felice seine Gefühle offenbar nicht erwiderte. Aber hey, redete er sich ein, Freundschaft bedeutete, er konnte ihr nah sein und für sie da sein, wenn es soweit war. Das nämlich ihre Probleme scheinbar zu verpuffen begannen, entging ihm genauso wenig wie ihm entging, dass sie sich immer noch umarmten.

Keiner der beiden, weder Felice noch Remus, hatten den Mut offen miteinander zu reden, was ihre Gefühle betraf oder die vermeintlichen Probleme, die für sie beide unüberwindbare Hindernisse in Bezug auf eine Beziehung darstellten.

Irgendwann jedoch wurde es beiden auf dem Bootssteg zu kalt und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zurück ins Schloss.

Der Gemeinschaftsraum hatte sich beinahe komplett gelehrt, denn sie waren länger zusammen weg gewesen als sie erst mal geglaubt hatten. Nur noch Lily, Alice, Gwenog, Potter, Black und Petigrew hielten sich im Gemeinschaftsraum auf. Die Mädchen an den Arbeitstischen, während die Jungs, Potter und Black noch in Quidditchroben, sich am warmen Kamin niedergelassen hatten. Alle sechs staunten nicht schlecht, als Remus und Felice gemeinsam durch das Porträtloch gekrabbelt kamen und dazu noch ohne sich zu streiten!

>>Na dann... Gute Nacht, Felice.<< Schüchtern fuhr sich Remus durch das immer noch feuchte Haar. >>Gute Nacht... Remus.<<, gab Felice leise lächelnd zurück und wandte sich zu den anderen Mädchen, die vor erstaunen aufgestanden waren und deren Augen etwa so groß wie die goldenen Teller waren, auf denen normalerweise beim Essen serviert wurde.

Sofort packten Alice und Gwenog sie zu beiden Seiten an den Armen und zerrten sie die Treppen hoch. Schon auf dem Weg bombardierten sie sie mit Fragen, wie es dazu kam und wie sie das verpassen konnten. Lily warf James, bevor sie ihnen ebenfalls nach oben folgte, einen wissenden Blick zu den er nur zu gerne mit einem Kopfnicken quittierte. 

>>Also los! Wir wollen alles hören! Du und Remus also...<<, Alice wackelte mit einem wissenden grinsen mit den Augenbrauen und fuhr sich durch ihren kurzen braunen Haare. >>Endlich, wenn ich das mal so anmerken darf.<<, fügte Gwenog hinzu. 

Breit grinsend und nicht wissend wieso, ließ Felice sich rückwärts auf ihr Bett fallen und sah hoch zu dem roten Baldachin mit den goldenen Sternen über ihrem Bett.

>>Ihr habt euch also endlich vertragen?<<, Lily schloss hinter sich die Tür und hatte ebenfalls ein Verräterisches Grinsen auf den Lippen. >>Die ganze Sache war ja nicht zum aushalten!<<, theatralisch ließ sich Alice neben Felice auf das Bett fallen. >>Also... Ihr zwei am See... Im Regen... Sehr romantisch, hätte ich selbst nicht besser einfädeln können.<< Alice, das Gesicht auf ihre Hände gestützt sah Felice erwartungsvoll an.

Die Erbin GrindelwaldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt