Jeder soll sich um seine eigene Sachen kümmern!

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Am nächsten Morgen war ich immer noch schlecht drauf wegen dem Telefonat mit Taylor gestern. Ihm hat es gar nicht interessiert, dass Frau Ziellinger uns einen Besuch abgestattet hat. Die Frau von Jugendamt hat es vielleicht gestern geglaubt, dass Taylor noch arbeiten war aber ein zweites oder sogar drittes Mal wird sie nicht glauben. Immerhin hat sie täglich mit Familien zu tun und so langsam wird sie merken wer sie ins Gesicht lügt. Ich muss mir unbedingt was einfallen lassen für das nächste Mal. Vielleicht sollte ich Taylor einfach verzeihen. Aber da ist die Frage, werde ich ihn jeden Tag sehen können ohne an den Seitensprung zu denken? Ich habe es gestern ja nicht einmal eine Stunde mit ihm an einen Tisch ausgehalten, wie soll ich das denn vielleicht Jahre schaffen? Aber ich muss an Hope denken. Nur an sie denken. Ich darf nicht mehr so egoistisch denken. Sie ist jetzt Teil meines Lebens. Für mich steht sie an erster Stelle. Also stand meine Entscheidung fest.

Ich ging schnell duschen und zog mir nachdem ich meinen Körper gut eingecremte habe eine schwarze Röhrenjeans mir Löchern an. Dazu zog ich ein schwarze Top, was nach unten hin weiter wurde. Noch einen schwarz-orange gemusterten Blazer und orange Sandaletten. Ich föhnte meine Haare und bund sie zu einen Pferdeschwanz nach hinten. Nachdem ich dies erledigte hatte, schminkte ich mich noch dezent und machte mich dann auf den Weg in Hopes Zimmer. Leise ging ich rein und weckte sie sanft auf.

"Guten Morgen mein Engel", entgegnete ich leise und küsste sie dabei auf die Stirn. Langsam öffnete sie ihre Augen und rieb sie sie verschlafen. Dann sah sie mich mit ihren großen Augen an und streckte ihre Arme aus. Natürlich signalisierte sie mir so, dass ich sie rausnehmen soll. 

Ich war schon heil froh, dass sie nie weint wenn ich sie wecke. Es gibt ja Kinder die dann wie am Spieß weinen bis sie blau werden.

"Und freust du dich schon auf den Kindergarten?", fragte ich sie nachdem ich sie auf den Boden gestellt habe.

"Ja dann kann ich wieder mit Jana Mutter Vater Kind spielen", erwiderte sie begeistert.

"Es ist schön, dass du schon so schnell eine Freundin gefunden hast. Aber du weißt ja jetzt was ansteht", entgegnete ich und sofort flitze Hope im Winnie Puh Schlafanzug los. Daraufhin musste ich nur lachen. Hope putzt sich nie freiwillilg die Zähne. Ich bin so froh, dass sie so ein pflegeleichtes Kind ist, die keine Problem hat. Ich hätte auch nie gedacht, dass sie so schnell Anschluss findet im Kindergarten, da sie bei Unbekannten eher zurückhaltend ist.

Als ich ins Badezimmer kam, putzte sie sich fleißig die Zähne. Natürlich hat sie ihre Sanduhr gestellt damit sie auch genau 3 Minuten lang ihre Zähne putzt. Manchmal denke ich mir nur wie ich Hope einfach abgeben konnte. Mit 17 ist man eigentlich noch emotionaler wegen der Pubertät und so. Wahrscheinlich kann ich nie verstehen warum ich sie kurz nach der Geburt einfach weggegeben habe. Aber ich bin froh, dass ich sie jetzt wiederhabe. Nichts und niemand kann uns auseinander bringen.

"Du machts das echt toll Hope", lobte ich sie. Sie spülte noch ihren Mund aus und putze ihren Mund ab.

"Mama kann ich heute aussuchen was ich heute anziehe?", fragte sie mich plötzlich. Ich war total überrascht, da sie noch nie alleine ihre Klamotten rausgesucht hat.

"Wieso denn das? Aber wenn du das möchtest, kannst du es gerne machen", entgegnete ich.

"Jana darf es auch einmal in der Woche", sagte sie und rannte schon aus dem Badezimmer. Ich schaute sie nur nach. Ich hoffe mal, dass es nicht täglich vorkommt, denn ich ahne nichts Gutes wenn sie ihre Kleidung selber aussuchen darf. Vielleicht sollte ich mal Regeln aufstellen. Ich will bestimmt nicht, dass sie so ein verwöhntes Einzelkind ist. dem ich alles erlaube. Ich will nicht, dass sie denkt sie kann alles machen ohne bestraft zu werden. Zwar war ich auch Einzelkind aber ich will sie nicht so erziehen wie meine Eltern es bei mir gemacht haben. Meine Eltern waren nie da. Immer waren sie arbeiten. Sie haben mich immer mit teueren Geschenken besänftigt. Zwar waren sie immer für mich da aber wenn es dann mal um das Thema Jungs ging zeigten sie mir immer sie kalte Schulter und meinten, dass ich noch viel zu jung bin für einen Freund. Ich will, dass Hope weiß, dass ich immer für sie da bin und sie mit mir über alles reden kann. Ich will nicht nur ihre Mutter sein sondern auch ihre Freundin.

Ich gab sie weg. Das Leben danachWhere stories live. Discover now