30. Kapitel

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Marvolos Sicht

Ich flog über das Spielfeld und hielt Ausschau nach dem Schnatz. Nicht, dass ich Quidditch sonderlich mochte, aber es war nützlich und ich gewann immerhin Punkte für Slytherin. Ein leichtes Grinsen zog über mein Gesicht, als ich den Sucher der Ravenclaws bemerkte, der etwas ungelenk auf seinem Besen saß. Er war ein Fünftklässler, doch wie die meisten Ravenclaws las er lieber und besaß somit keine nennenswerten Fähigkeiten, was Quidditch betraf. In eben diesem Moment sah ich das goldene Aufblitzen am Turm, in dem die Ravenclaws saßen und raste zielstrebig darauf zu. Sofort setzte mir der Ravenclaw-Sucher hinterher und ich glaubte zu hören, wie er gegen die Ränge flog. Doch es kümmerte mich nicht und ich flog schneller, verengte die Augen und konzentrierte mich nur auf den Schnatz. Nur noch ein paar Zentimeter... Ich hatte ihn! Ich richtete mich auf meinem Besen auf und nickte den Slytherins siegessicher zu, wobei ich nicht den wütenden Ravenclaw-Sucher beachtete, der plötzlich seinen Zauberstab in der Hand hielt. Im nächsten Moment traf mich ein Stupor und ich verlor den Halt. Ein gellender Schrei entrang sich meiner Kehle, als ich fiel. ,,AAHHHHHHHH!"
Der Aufprall kam unerwartet und aprubt und Schwärze empfing mich.

Elles Sicht

,,Grindelwald ist gestürzt! Debbins hat ihn verflucht!", rief Phil atemlos, pures Entsetzen klang aus seinen Worten. ,,Gott, die Slytherins werden uns hassen! Er hat ihren kleinen Prinzen verletzt!" Ich sah Phil wütend an und ließ die Ferngläser sinken. ,,Sei bitte still!" Phil verstummte mit einem verletzen Blick und ich wünschte mir wirklich, dass Pandora da wäre, doch diese lag mit einer Grippe im Krankenflügel. ,,Professor Slughorn und Madam Pomfrey sind schon da! Flitwick sieht echt wütend aus...", informierte mich mein blonder, bester Freund und ignorierte meine zuvor ausgesprochenen, harschen Worte. ,,Ich sehe es.", gab ich verdrossen zurück und drängelte mich zielstrebig zwischen den Ravenclaws durch, bis ich die Treppen erreichte und hinunterrannte. ,,Professor Dumbledore! Sir!", rief ich atemlos und der alte Mann drehte sich um, als er gerade auf das Quidditchfeld gehen wollte. ,,Nun... ich habe mich gefragt...", begann ich etwas verlegen. ,,Uhm... also, Debbins darf kein Sucher mehr sein, oder?" Dumbledore nickte und seufzte leicht. ,,Also... braucht Ravenclaw einen neuen Sucher und..." Ein kleines Lächeln bildete sich in seinem Gesicht. ,,Du solltest keine Rivalitäten mit deinem Bruder anfangen.", mahnte er gutmütig und Zorn ballte sich in meinem Inneren zusammen. ,,Ich will keine Rivalität! Und Grindelwald ist nicht mein Bruder, blutsverwandt schon, aber ich werde ihn nicht einen Bruder nennen!", brauste ich auf. ,,Außerdem habe ich Professor Flitwick bereits in meinem dritten Jahr gefragt, aber er meinte, ich sei zu jung dafür. Jetzt bin ich vierzehn!" Dumbledore nickte nachdenklich und ein leichtes Funkeln trat in seine stechend blauen Augen. ,,Wenn du das Talent zum Spielen hast, bin ich sicher, Filius wird dich aufnehmen, Elladora." Ich dankte ihm strahlend und machte mich auf den Weg zum Schloss, um Pandora davon zu erzählen.

Die Erben des Elderstabs ✔Where stories live. Discover now