28|hurting,

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Evening

Ich war so unglaublich froh, dass ich heute zu Hause bleiben durfte.

Lange kam ich nicht damit durch, dass ich nur müde war, weshalb ich meinen Eltern die Wahrheit erzählen musste, was am Wochenende geschehen war.

Mom hatte verstanden, dass ich nicht in die Schule gehen konnte, ohne direkt zusammenzubrechen, weshalb sie mich zu Hause gelassen hatte.

Ich fühlte mich ehrlich gesagt ein wenig feige.

Es war wie, als würde ich mich vor Connor verstecken.

Als würde ich unserer Konversation aus dem Weg gehen.

Und ich konnte mir vorstellen, dass er darüber wütend und enttäuscht war.

Ich wusste aber, dass ich vor ihm vollkommen zusammengebrochen wäre.

Ich hätte noch so stark tun können ... er hätte sowieso gesehen, dass es mir in Wahrheit schlecht ging.

Gedankenverloren kaute ich auf meiner Unterlippe herum und fuhr mir durch meine mittlerweile fettigen Haare.

Ich hatte aber nicht wirklich Lust diese zu waschen, da ich sowieso nicht so schnell wieder mein Zimmer verlassen wollte.

„Konzentrier dich.", flüsterte ich mir selber zu, als ich bemerkte, dass ich schon wieder mit meinen Gedanken abschweifte.

Eigentlich wollte ich Tagebuch schreiben, doch dieses lag bis aufs Datum unbeschrieben vor mir.

Man konnte sich stundenlang den Kopf zerbrechen, doch wenn es dann ans aufschreiben ging, bekam man kein Wort raus.

Ich hatte Angst, dass es jemand lesen würde.

Und doch wusste ich, dass dies niemals passierte.

Gerade als ich anfangen wollte zu schreiben, klingelte es an der Tür.

Ich wusste, dass es meine Eltern nicht sein konnten, denn diese arbeiteten heute sehr lange.

In der Hoffnung, dass es nur der Postbote war, lief ich zur Tür herunter und öffnete diese.

Definitiv ein Fehler.

Ein gaaanz großer Fehler.

Aus Reflex stieß ich die Tür wieder zu.

Dort

stand

Connor.

Und das natürlich mal wieder hübscher, als das Universum.

Wie sollte ich auch nur vernünftig mit ihm reden können, wenn er so aussah?

„Eve, öffne die Tür. Bitte!" Ich hörte wie er seine Hand gegen das Holz vor mir schlug.

„Ich weiß, dass du dahinter stehst und es wäre jetzt sehr unangemessen nicht aufzumachen." Langsam atmete ich aus.

Er hatte recht.

Ich benahm mich wie ein Kleinkind.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt