Kapitel 38

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23. September 1994

Zwei Wochen später, am Montagnachmittag, sitze ich im Gemeinschaftsraum und arbeite fleißig an den Hausaufgaben, die McGonagall und Snape meinem Kurs aufgegeben haben. Ich habe mir die Worte der Gryffindor-Hausleiterin zu Herzen genommen und mir überlegt, dass Heilerin eigentlich eine ziemlich gute Sache ist. Es ist mir wichtig, Leuten zu helfen und wo kann man das besser, als in einem Hospital? „Sitzt du immernoch an deinem Schulkram?“ Ich klicke mit meinem Kugelschreiber – ihr glaubt gar nicht, wie anstrengend es ist, mit einer Schreibfeder zu schreiben. Kugelschreiber sind so viel praktischer und man kann so viel schneller damit schreiben. Nur dulden einige Lehrer diese nicht während ihres Unterrichtes.

Als Fred mit meinen Aufsatz aus der Hand nimmt, versuche ich erfolglos danach zu schnappen. „Fred, bitte…“ Genervt fordere ich das Pergament zurück und bekomme es widerwillig ausgehändigt. „Ich muss damit fertig werden.“ – „Ach Em… Wie schön war es, als dir deine Hausaufgaben noch egal waren.“ Fred beginnt meine Schultern zu massieren und ich schließe für einen kurzen Moment meine Augen. Fred setzt kurz aus und ich lege sofort meine Hände auf seine. „Mach bloß weiter und hör bitte nie wieder damit auf!“, bitte ich ihn und er tut mir den Gefallen, zumindest für einen kurzen Moment.

Als er aufhört, lege ich meinen Kopf in den Nacken, um ihn anschauen zu können. Er steht hinter meinem Sessel und stützt sich mit den Ellbogen auf der Lehne ab, wodurch der sich mit seinem Gesicht jetzt direkt über meinem befindet. Seine Haare hängen herunter und ihre Spitzen kitzeln mich bei der Berührung auf meiner Haut. „Willst du nicht mal Pause machen?“, fragt er und lächelt mich an. „Ich muss noch den Bericht zu meinem Verschwindezauber-Projekt zu Ende schreiben.“, seufze ich und spiele an Freds Haaren herum. „Immernoch?“ Fred sieht mich ungläubig an und ich nicke. „Was dauert daran so lange? Ich hab letztes Jahr 5 Minuten daran gesessen.“, gluckst er und grinst. „War das nicht da, wo du einfach nur „Verschwunden“ / „Nicht verschwunden“ angekreuzt hast?“, grinse ich ebenfalls. „Genau das.“ Ich schnaube und schüttle den Kopf. „McGonagall verlangt von uns einen ausführlichen Bericht und hat besonders betont, dass sie ausgeschriebene Sätze erwünscht, da ein paar Schüler letztes Jahr es wohl nicht für nötig gehalten haben, ihre Berichte ausführlich genug aufzuschreiben.“ – „Kein Schimmer, wen sie damit gemeint haben könnte.“, lacht Fred und nähert sich meinem Gesicht. „Kann man dich denn gar nicht überreden, deinen Kram mal beiseite zu legen?“ Ich seufze und ziehe eine Grimasse. „Ungerne.“ – „Komm schon.“, flüstert er und kommt meinen Lippen mit seinen gefährlich nah. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut und muss mich wirklich zusammenreißen, nicht schwach zu werden. „Ich hab Hermine auch noch versprochen, für B.ELFE.R ans Ministerium zu schreiben.“ Fred verdreht die Augen und seufzt. „Das ist so ein Schwachsinn.“ Er zieht seinen Kopf zurück, geht um den Sessel herum und hält mir seine Hand hin. Ich schaue ihn verwirrt an. „Steh nur kurz auf.“, bittet er mich und lächelt. Ich nehme seine Hand, stehe auf und sehe zu, wie Fred es sich dann auf meinem Platz bequem macht. Ich lege mein Schulbuch auf dem kleinen Beistelltisch ab und ehe ich mich versehe, werde ich dann auch schon auf seinen Schoß gezogen. Ich grinse als unsere Gesichter auf einer Höhe sind. „Hermine müsste mal mit in die Küche kommen… Diese Geschöpfe lieben ihren Job.“ Ich lege meinen Kopf schief. „Echt?“ Fred nickt. „Sie denken es sei der beste Job den es gibt.“ – „Aber bestimmt sehen das nicht alle so. Also in den anderen Zaubererhaushalten meine ich. Harry hat von einem Hauselfen erzählt, der sich regenmäßig selbst verstümmelt hat, wenn er was falsch gemacht hat.“ Fred seufzt. „Du weißt hoffentlich, dass ich da nur für dich mitgemacht habe, oder?“ Ich grinse breit und lege dann meine Arme um seinen Hals. „Ich weiß.“, sage ich und seufze dann. „Trotzdem muss ich jetzt wirklich weitermachen, Fred. Ich hab mir das mit der Heilerin jetzt in den Kopf gesetzt und wenn ich das schaffen will, muss ich echt was dafür tun. Tut mir leid.“ – „Hermine tut dir echt nicht gut.“ Ich muss grinsen. „Hm… Ich mach dir einen Vorschlag.“, sagt Fred und schürzt die Lippen. „Ich lass dich jetzt in Ruhe deinen Kram machen, aber dafür gehst du beim nächsten Hogsmead-Wochenende mit mir aus.“ Ich überlege kurz und nicke dann. „Na gut. Whuaaaa“ Ich gebe einen Laut von mir, als Fred aufsteht und mich dabei hochhebt. Er küsst mich auf die Stirn und setzt mich dann wieder auf dem Sessel ab. „Alles klar.“, grinst er und reicht mir mein Zaubertränkebuch vom Tisch.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt