Kapitel 7: Auseinandersetzung (Percy)

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Mein Gehirn lief auf Hochtouren, aber mir wollte nichts vernünftiges einfallen. Trotzdem, ich musste dem Delfin schnell helfen. Aber was sollte ich sagen, damit es auch glaubhaft wirkte? Wenn ich sagte, ich hätte irgendetwas beim Auto vergessen, würde das auffallen, denn ich hatte nichts mitgenommen. Ich konnte auch nicht sagen, dass ich noch einmal zur Klippe hinlaufen würde, denn dann hatte ich nicht genug Zeit, da ich dann ja wirklich zur Klippe laufen musste und von da an hatte ich vielleicht zwei Minuten. Wäre ich länger weg, würden sich Rachel und die anderen fragen, wo ich blieb.

Die beste Möglichkeit wäre natürlich, dass ich einfach ins Wasser ging, aber wenn ich für eine viertel Stunde, oder mehr, untertauchte, würde sich Rachel bestimmt fragen, wo ich blieb.

Da hatte ich einen Geistesblitz. (Notiert auch das: Perseus Jackson, auch bekannt als Algenhirn, hat eine Idee.) Was wäre, wenn ich die zweite und dritte Idee mischen könnte. Was wäre, wenn ich Rachel glauben ließ, ich würde zur Klippe gehen, aber stattdessen dann direkt ins Wasser ging. Rachel würde denken, dass ich ungefähr 15 Minuten weg war und dann wieder aus dem Wasser kommen würde.

Jetzt musste ich sehr schnell handeln, sonst kamen die Jungs noch. Diese fühlte ich nämlich schon im Wasser. Allerdings waren sie noch etwas entfernt und sie schwammen sogar noch langsamer als ich. Das hätte ich nicht in eintausend Jahren für möglich gehalten!

Aber wisst ihr schon, wie ich meine Idee umsetzen möchte? Wenn nein, werdet ihr es spätestens jetzt erfahren!

Ich atmete einmal tief ein und aus. Wenn das jetzt nicht funktionieren würde, wäre es wirklich peinlich und dann könnte ich dem Delfin vermutlich auch nicht rechtzeitig oder überhaupt helfen. Ich rief mir ein Bild von Thalia in Sinn, als sie den Nebel kontrolliert hatte. Einfach schnipsen und dem Betroffenen, dann irgendeine Lüge erzählen. ,Wird schon klappen!', ermutigte ich mich selbst.

Nachdem ich noch einen tiefen Atemzug genommen hatte, trat ich vor, schnipste mit den Finger, während ich mich auf den Nebel konzentrierte und mir vorstellte, wie er Rachels Gedächtnis verschleierte, und sagte ihr: Ich gehe gleich noch einmal zur Klippe um zu springen. Ich fand es so toll, dass ich nicht mehr auf die Jungs warten wollte. Bis die Jungs zurück sind und dich ansprechen, wirst du völlig vertieft in dein Buch sein und nicht bemerken, dass ich vom Strand aus, direkt ins Meer gegangen bin, anstatt zur Klippe. Sie hatte glasige, vernebelte Augen. Das hieß, dass es funktionierte. Ich hätte einen Freudentanz aufführen können.

Doch dann erschrak ich. Die Jungs waren nur noch ein Stück vom Strand entfernt. Schnell schnipste ich noch und beendete damit die Manipulation, dann lief ich so schnell wie ich konnte in das Meer, was an den Strand rollte.

Kurz bevor ich untertauchte, sah ich noch, wie Rachel völlig vertieft in ihr Buch, wieder auf ihrem Handtuch lag. Dann tauchte ich unter und schwamm so schnell, wie ich konnte in Richtung der Hilferufe.

Während ich durch das Wasser schoss und dieses Gefühl genoss, dachte ich über das Ereignis vorhin nach. Tatsächlich hatte ich es noch nie geschafft, den Nebel zu kontrollieren. Eben zum Glück, aber schon. Das Komische, daran war gewesen, dass es sich so extrem leicht angefühlt hatte. Es war tatsächlich fast so gewesen, als hätte ich eben nur zwei Mal geschnippt. Vielleicht konnte ich es ja jetzt besser, weil ich übte die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren, was mir obwohl es anstrengend war und ich mich konzentrieren musste, schon ganz gut gelang. Nebel war wasserhaltig und dadurch mein Gebiet, auch wenn es magischer Nebel war. Vorher hatte ich darüber nie nachgedacht. Andererseits wäre mir auch nie, bis vor ein paar Wochen, in den Sinn gekommen, dass ich die kleinen Wasserpartikel nutzen konnte.

Zum Glück kam erneut ein Hilferuf, denn vorher war ich mir nicht hundertprozentig sicher gewesen, ob der Ruf wirklich von dort kam, wo ich ihn vermutet hatte.

Percy Jackson und Twilight - Das ErwachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt