29|hopeful,

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Connor

Wieso hatte ich mir eingeredet, dass sie mir sofort alles erzählen würde?

Dass es nicht so kompliziert werden würde?

Was hatte ich mir dabei gedacht?

Nun saß ich in meinem Zimmer, vor dem Fenster, und beobachtete die einzelnen Regentropfen, welche ihren Weg auf dem Glas nach unten fanden.

Oftmals verbanden sich zwei, um stärker zu sein und schneller unten anzukommen.

Das hätten Eve und ich auch machen können.

Zu zweit waren wir stärker.

Ich war kurz davor ihr eine Nachricht zu schreiben, doch ließ es dann.

Ich wollte nicht so rüberkommen, als würde ich jede Sekunde an sie denken.

Obwohl ich das tat.

Doch mein Ego war zu groß dafür.

„Na, bist du wieder in deiner depressiven Blase gefangen?" Ich erschrecke mich zu Tode.

Auf einmal stand ein klitschnasser Colin in der Tür.

„Colin, ey.", scheuchte ich ihn aus meinen Zimmer. „Du machst alles nass."

Genervt verdrehte er seine Augen.

„Wer auch immer dich so traurig fühlen lässt, entweder du gehst zu dieser Person hin und klärst das ein für alle Mal oder du schießt höchstwahrscheinlich sie zum Mond, aber hör auf fast zu heulen."

„Rate mal, was ich gerade versucht habe und rate mal, wer gerade abgeblockt hat." Langsam wurde ich verdammt gereizt.

„Dann schieß sie zum Mond.", zuckte er mit den Schultern.

Stöhnend schlug ich meine Hände vor dem Gesicht zusammen.

„Ich kann nicht. Dafür bedeutet sie mir zu viel."

„Mensch, Connor. In was hast du dich denn da reingeritten..."

Das fragte ich mich auch.

Bis vor ein paar Wochen war mein Leben nicht so kompliziert.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Irgendwie wurde auf einmal alles so kompliziert."

Colin lachte auf. „Kaum ist ne Frau im Leben, wird's schon kompliziert."

Zu meiner Enttäuschung musste ich ihm da recht geben...

Aber ich dachte Eve sei anders gewesen.

Nicht so ... kompliziert und selbstsüchtig.

Sie hatte gesagt, dass sie mich nicht belasten wolle.

Tat sie vielleicht alles, um mich zu beschützen?

Colin verschwand, nachdem er mir einen mitleidigen Klopfer auf die Schulter gegeben hatte, in seinem Zimmer und ich begann mich in dem Spiegel, welcher neben der Wohnungstür hing, zu betrachten.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt