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Ich blicke zwischen Niall, Caleb und dem Boden hin und her. 

Nachdem eine Zeit lang keiner etwas gesagt hat, drehe ich mich auf dem Absatz um und laufe in einem ewas beschleunigten, aber noch normalen Tempo, weg. Es ist keine gute Lösung, es schafft keine Probleme aus der Welt, es sorgt für keinerlei Klarheit. Doch es ist am einfachsten.

Ich lasse die beiden einfach stehen und mache mich auf den Weg zurück nach Hause. Dort werde ich meine Taschen packen und mir ein Taxi rufen, das mich zurück nach Dublin bringt. Ich halte das hier keine Sekunde länger aus, wenn er hier ist. Das macht alles unnötig schwer.

"Caro!", höre ich Nialls Stimme hinter mir, doch ich irgnoriere ihn. "Caro, jetzt warte doch bitte!" Er hat mich nach nur wenigen Metern eingeholt und joggt neben mir. "Was willst du hier, Niall?", frage ich kühl und mache keine Anstalten ihn anzusehen.

"Endlich mit dir reden! Du hast auf keine meiner Nachrichten reagiert." Natürlich nicht. Wäre ja irgendwie blöd von mir. "Hab mein Handy ausgeschaltet.", erkläre ich und biege in die nächste Straße ein. Die Leute betrachten den blonden jungen neben mir voller Neugier.

"Jetzt bleib doch mal stehen.", bittet er mich und ich - so dumm wie ich nun mal bin - gehorche ihm und bleibe trotzig stehen. "Und sieh mich an." Spöttisch lache ich auf. "Ich denk gar nicht dran.", grummle ich und betrachte meine Schuhe, die ich schon früher so hochinteressant fand.

Ich spüre seine Finger, die sanft über meine Wange streifen. Dann drückt er mein Kinn leicht hoch. "Du hast mich vor zwei Monaten echt ziemlich dumm zurückgelassen.", stellt er fest und ich rufe mir unser letztes Treffen ins Gedächtnis.

"Da hast du mir gesagt, dass du mich liebst. Errinerst du dich, Caro? Du hast mir gesagt, dass du mich liebst. Und weißt du was? Ich liebe dich auch, okay! Deshalb bin ich hier. Um es dir endlich zu sagen und was sehe ich, als ich nach drei Stunden Autofahrt endlich angekommen und dich dann gefunden habe? Wie du einen anderen Typen küsst!"

Ich hebe die Hand. "Vielleicht hast du es verpasst, aber vorher habe ich ihm eine verpasst. Und er hat mich geküsst. Tut mir Leid, dass du in einem so unpassenden Moment kommst."

Woher kommt auf einmal diese Sicherheit? Als wäre ich ein neuer Mensch.

Ist ja cool.

"Sag mal Caro, hast du mir überhaupt zugehört? Ich sagte gerade, dass ich dich LIEBE."

Warte... was?!

"Ehm, wie bitte?", frage ich verwundert. Das hab ich wohl überhört.

Er liebt mich?

Holy Moly.

"Caro, ich liebe dich. Und das weiß ich nicht erst, seitdem du es mir gesagt hast, sondern schon länger. Ich konnte es dir nur nicht sagen, weil ich eben... Du machst alles so unnötig kompliziert!"

Er fährt sich durch die Haare und ich verschränke die Arme vor der Brust. Nicht, weil ich beleidigt bin, sondern, weil ich mir hier gerade den Arsch abfriere.

"Klar, ist meine Schuld, dass du Nutten knallst.", schnaube ich verächtlich.

Was auch immer mich gerade pusht... GIVE ME MOOOORE.

"Kennst du das nicht? Dass du etwas brauchst, um deinem Alltag zu entfliehen, um mal nicht an das gleiche - immer und immer wieder - zu denken. Früher hab ichs halt jede Nacht mit meiner Ex gemacht, da die aber die Fliege gemacht hat, hab ich mir ne andere Option gesucht. Das war nun mal ne alte Freundin von mir, die eben bei euch arbeitet. Tut mir Leid, dass ich deine Gefühle verletzt habe, aber, wenn du mir nicht sagst, was los ist, dann kann ich da doch nix machen."

30 Minutes | Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt