1.Autogrammstunde

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Es war heiß.
Menschen standen dicht an dicht.
Auf Kikos Arm saß ihr fünf-Jähriger Sohn Sota.
Sie standen schon seit zwei Stunden an nur um einmal in ihrem Leben mit BTS zu sprechen und Autogramme von den sieben K-Pop Idolen zu bekommen.
Sota rutschte in ihren Armen hin und her um ihr zum tausendsten Mal die Bilder aus dem Album zu zeigen dass er mitgebracht hatte. Aufgeregt erzähle er ihr irgendetwas, doch sie hörte nicht richtig zu, zu sehr war sie in Gedanken versunken.
Sie war gerade einmal 21, arbeitete als Krankenschwester und hatte einen fünf-jährigen Sohn.
Ja, sie war wirklich schon mit 16 Mutter geworden. Doch als sie dies ihrem damaligen Freund erzählte machte er sich gleich aus dem Staub. Er hatte bis heute nie etwas von sich hören lassen.

´So ein Arschloch´

hatte sie sich immer wieder gedacht.
Doch auch von ihren Eltern war wenig Unterstützung gekommen.
Sie hatten ihr zwar immer und immer wieder gesagt vorsichtig zu sein, doch auch für sie war es damals ein großer Schock gewesen.
Sie hatte doch die Pille genommen, hatte auf ihre Mutter gehört…..und dann das. Als sie ihnen dass erzählt hatte waren ihre Eltern sehr geschockt.
Doch mit dem was sie danach getan haben hatte nicht einmal sie, ihre eigene Tochter, gerechnet.
Sie haben sie raus geworfen.
Mit einem Rucksack und Geld.
Am Anfang hatte sie in einer Jugendherberge gelebt, danach mit ihrer Pflege Ausbildung einen Job gesucht und sich nach zwei anstrengenden Jahren und einer Geburt ein kleines Apartment gekauft. Sie hatte sich sehr gewundert dass ihre Stelle nach sechs Monaten Baby-Pause noch frei war, doch ihr Chef hatte sie mit offenen Armen wieder willkommen geheißen.
Sota war in der Zwischenzeit immer bei ihrer Nachbarin und Freundin Kira untergekommen.
Sie arbeitete oft im Home-Office und war daher viel zu Hause.Und jetzt standen sie hier.
Kiko war schon seit dem Debüt Song von BTS ein Fan gewesen und dass sie ihren damals vier-jährigen Sohn mit der Music bereister könnte hätte sie nie gedacht. Einmal als sie zu Hause waren spielte sie ihm einfach mal ihr Lieblingslied vor.
Er war sofort begeistert gewesen und hatte mitgetanzt.
Und nun, da er in drei Monaten in die Vorschule kommt, wollte sie ihm und ihr selbst ein Geschenk machen. Zwar war sie immer noch nicht auf dem ihr langersehnten Konzert gewesen, doch ein Autogramm und ein kurzes Gespräch war mindestens genauso gut.
,,Mami, Mami ich sehe sie schon, ich sehe sie schon!“, rief er und zappelte noch mehr herum.
Er wollte sich in ihren Armen aufstellen, doch hielt sie dies für eine nicht so gute Idee und drückte ihn wieder runter auf ihren Arm.
,,Und mein Schatz, gefällt dir Mamis Geschenk?“, fragte sie ihn und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
,,Das ist das beste Geschenk überhaupt. Danke Mami!“, kicherte Sota und küsste sie zurück.
Wenn sie ihren liebreizenden Sohn jetzt so ansah, mit dem Leuchten und der Vorfreude in den Augen und dem Lächel im Gesicht, bereute sie es überhaupt nicht Schwanger geworden zu sein.
Nur der Mann von dem Sota war, war das reinste Arschgesicht.

Was hatte sie nur damals an ihm gefunden?

Vor kurzen hatte er nämlich ein Bild von sich in seinem WhatsApp Status und er war so hässlich.
Irgendwie war sie auch froh dass Sota ihn noch nie getroffen oder nach ihm gefragt hatte.

Vermisste er denn überhaupt seinen Vater?

Sie hatte ihm die Geschichte von sich aus erzählt und er wusste, dass sein Vater abgehauen war.
Doch vermisste er ihn überhaupt? Sie hatte oft mit sich selbst gekämpft ob sie in nun fragen sollte oder nicht.           
Doch bevor sie überhaupt noch weiter denken konnte wurde sie durch ein aufgeregtes Klatschen ihres Sohnes wieder in die Realität zurückgeholt.
Sie waren bald an der Reihe.

Wann waren sie so schnell vorangekommen?

Hatte sie wirklich so lange über ihr Leben nachgedacht, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, dass nur noch zwei Leute vor ihnen waren?
,,Mami, ich bin soooooo aufgeregt“, meldete sich nun wieder ihr kleiner zu Wort und sah beschämt auf den Boden. Seine Wangen waren ganz rot und sie wusste, wie sehr er das hasste.Sie wuschelte ihm durch die hellbraunen Haare um ihn zu beruhigen.
,,Keine Sorge Mama ist ja da. Noch dazu sind die doch alle ganz nett“, meinte Kiko und drückte ihn.Sie sah wieder nach frone.

I Love You [Jungkook FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt