43|mediative,

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Connor

Ich war verdammt aufgeregt, weshalb ich die ganze Zeit mit meinen Festival-Bändchen an meinem Handgelenk spielte.

Eve stand vor mir und redete gerade mit der Krankenschwester am Eingang des Krankenhauses. Anscheinend kannten sich die beiden, da sie sehr vertraut miteinander umgingen.

„Ihm geht es schon deutlich besser, doch ihr solltet trotzdem nicht so lange bleiben. Er braucht noch Ruhe.", erklärte die braunhaarige Frau.

Nachdem die beiden noch ein paar Worte gewechselt hatten, nahm Eve meine Hand und zog mich zum Aufzug.

„Wir dürfen mit ihm rausgehen." Ein glückliches Quietschen verließ ihren Mund.

Lächelnd drückte ich einen Kuss auf ihre Lippen, wobei ich aber merkte, wie mein Magen verrückt spielte.

Ich hatte ihn so lange nicht mehr gesehen und hatte Angst, dass es mich zu sehr erschrecken würde seinen jetzigen Zustand erfahren zu müssen.

Er war mir total ans Herz gewachsen und ich hatte mit ihm mitgefühlt - und alles nur wegen Eve.

Als wir vor einer weißgestrichenen Zimmertür zum Stehen kamen, musste ich noch einmal tief einatmen.

Langsam öffnete Eve die Tür, worauf Sonnenlicht in den künstlich beleuchteten Flur strömte.

Mein Blick glitt durch den Raum und blieb bei dem Bett stehen.

Jack lag dort. Mit einem kahlen Kopf und schlaffen Wangen lächelte er uns an.

Von dem Jack, welcher ununterbrochen gesoffen und Partys gegeben hatte war nichts mehr übrig.

Angsteinflößend, was eine Krankheit mit einem anstellen konnte.

„Jack!" Eve schrie fast das ganze Krankenhaus zusammen, als sie ihren Cousin sah.

„Sorry, sorry, sorry. Das war ein bisschen zu laut.", entschuldigte sie sich direkt danach.

Jack musste aber nur grinsen. „Immer noch so laut wie früher."

Seine Stimme klang leiser als sonst, auch wenn ich ihn früher fast nur aufgedreht rumschreien gehört hatte.

Nachdem Eve und er sich eine ausgiebige Umarmung gegeben hatten - der Krebs war nicht ansteckend - drehte sich Jack zu mir und zwinkerte mit zu.

„Was geht, Buddy?", lieg ich grinsend auf ihn zu.

Auch er grinste. „Naja, meine Muskeln und Haare, sonst nichts."

Es dauerte einige Sekunden bis ich den Witz checkte.

Und dann viel mir auf, wie stark Jack war.

Ihm war so viel widerfahren und er riss immer noch Witze.

„Der war gut." Lachend drückte ich ihn und guckte zu Eve, welche Tränen in den Augen hatte.

Sie lachte, als sie sich über die Augen strich. "Darüber macht man keine Witze, Jungs."

Jack und ich guckten uns nur mit dem wir-werden-trotzdem-weitermachen-Blick an und begannen uns dann zu unterhalten.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt