22. Kapitel

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"Let's misbehave."

Ehe man sich's versah, verging die Woche, zu meinem Bedauern, wie im Flug.

Avery hatte mir gesagt, dass wir uns um 4 Uhr morgens, also zwei Stunden bevor der Flug los ging, am Flughafen treffen würden.

Meine Eltern wussten bis jetzt nur, dass ich mit Avery nach Miami fliegen würde und waren einverstanden. Dass uns eine Gruppe von Jungs begleiten würde, ließ ich weg.

Meinen Koffer packte ich den Abend davor und am nächsten Morgen stand ich um 2:30 Uhr auf. Ich hatte die ganze Nacht schon schlecht geschlafen, weil ich so aufgeregt war.

Als ich am Flughafen mit meinem Koffer und meinem Rucksack ankam entdeckte ich schon Justin. Er stand mit dem Rücken zu mir, weshalb ich seinen Namen rief. Er drehte sich lächelnd um und als ich bei ihm war, sagte er:
"Hey Harps, wie geht's dir? Ich find's ja mega dass du mitkommst." Ich umarmte ihn zur Begrüßung.

"Harps?", fragte ich lachend.

"Ja, Harps. Probleme damit?" Jetzt tat er so als wäre er beleidigt.

"Nein, passt schon.", grinste ich. Wir entdeckten die anderen. Liam stand dort mit dem Arm um Avery, die ein fettes Grinsen im Gesicht hatte.

Nathan stand neben den Beiden mit verschränkten Armen und diskutierte über Etwas mit Cole. Nur Aiden war nirgends zu sehen. Mich druchfuhr ein unerklärlicher Stich der Enttäuschung.

Als Avery bemerkte, dass ich ihn suche, meinte sie lächelnd:
"Aiden kommt gleich, ist nur ein bisschen zu spät."

"Ich habe nicht danach gefragt.", meinte ich schulterzuckend.

"Ich weiß." Wir grinsten uns an.

Ich begrüßte alle und wir checkten ein. Nachdem wir auch die Sicherheitskontrolle hinter uns hatten, gingen wir zu unserem Gate und setzten und hin. Cole und Justin witzelten noch ein bisschen rum, während wir darauf warteten, dass wir an Board des Flugzeugs gehen konnten. Fast wäre Nathan runtergefallen als Justin ihm ein Bein stellte und sofort mit Cole losprustete. Nathan reagierte jedoch nur genervt.

Zehn Minuten bevor wir einstiegen, sah ich wie Aiden auf uns zu kam. Seine Haare waren etwas verwuschelt und an sich sah er aus, als hätte er verschlafen. Trotzdem sah er dabei immernoch gut aus.

Als er mich sah, fing er an zu grinsen.

"Du kommst mit?", fragte er mich sofort, als er bei uns war.

"Offensichtlich." Ich verdrehte - ebenfalls grinsend - die Augen. Ich war etwas überrascht, dass er davon nichts mitbekommen hatte. Hatten die Jungs ihm nicht Bescheid gesagt?

Aiden begrüßte die Anderen mit einem Handschlag und Avery und mich mit einer Umarmung.

"Alter, ich dachte du kommst nicht mehr. Ohne dich halte ich diese Quälgeister nicht aus.", meinte Nathan und erdolchte Justin und Cole mit seinen Blicken.

"Leute, wir können einsteigen.", meinte Liam plötzlich und wir alle standen auf. In diesem Moment wurde ich so aufgeregt und Glückshormone durchfuhren mich. Diese kleine Reise könnte mit diesen Menschen doch nur witzig werden.

Glücklicherweise hatte ich einen Platz am Fenster ergattern können. Neben mir saß Cole, was ich nicht sonderlich schlimm fand.

"Wow, wow, wow. Nicht mir mir Leute. Aiden wir wechseln den Platz. Ich sitze bestimmt nicht zwischen euch Turteltäubchen, da wird mir ja sofort übel.", meinte Cole und schaute zwischen uns beiden hin und her. Aiden schaute ihn jedoch nur augenverdrehend an und die beiden wechselten den Platz.

"Drama-Queen.", nuschelte Aiden neben mir in seinen nicht existenten Bart und Cole boxte ihn in den Arm.

"Tut mir leid, wenn ich gerade keine Lust auf Soft-Pornos im Flugzeug habe. Meinem Schwanz ist gerade nicht danach.", sagte Cole augenverdrehend.

"Cole, niemand will wissen wonach sich dein Schwanz sehnt, also bitte halt einfach deine Fresse, ja?", meinte Aiden angewidert und belustigt zugleich.

"Ich mein' ja nur.", grinste Cole und ich musste lachen.

"Siehst du, sogar Harper findet's lustig.", sagte Cole und wackelte mit den Augenbrauen.
Aiden verdrehte jedoch nur die Augen, verkniff sich ein Lächeln und steckte sich die Kopfhörer in die Ohren.

"Aiden, verdrängen ist nicht die Lösung.", meinte Cole mütterlich und Aiden zeigte ihm den Mittelfinger. Wieder musste ich lachen.

Auf einmal begann eine Ansage der Stewardess und alle wurden ruhig. Sie bat uns, sich anzuschnallen und während des Abhebens auf jeden Fall nicht aufzustehen. Da ich diese Ansage schon gefühlt tausendmal gehört hatte, setzte ich einfach die Kopfhörer auf und hörte Musik.

Ich beobachtete wie wir uns immer weiter vom Airport entfernten und langsam immer schnell wurden. Schon bald hob das Flugzeug ab und wir wurden alle in die Sitze gepresst. Dabei schaute ich mir die kleinen Landschaften an, bis wir hoch oben in den Wolken waren. Die Sonne ging gerade auf.

Irgendwann lehnte ich mich dann zurück und schloss die Augen. Die Nacht hatte ich schließlich nicht viel geschlafen.
Nach ungefähr 2 Stunden wachte ich auf. Zwar dauerte es nicht mehr lange bis wir da waren, aber ich holte trotzdem ein paar Kleinigkeiten raus. Aiden war wach geblieben und schaute mich nun überrascht an, als ich Sandwiches und Kekse auspackte.

"Willst du?", fragte ich und hielt ihm ein Brot hin. Er verneinte, doch dafür schnappte sich Cole ein Brot. Ich hatte drei Stück mitgebracht.
Anscheinend hatten Justin, Liam, Avery und Nathan von meinem Essenvorrat mitbekommen, denn sie kamen alle zu unserem Platz. Ich gab Nathan die Kekspackung, doch Justin riss sie ihm aus der Hand.

"Was soll das?", meckerte Nathan auch schon los.

"Schönheit kommt vor Alter.", sagte Justin schulterzuckend und gab Avery und Liam eine Hand voll an Schokokeksen.

"Du hast sie doch nicht mehr alle! Der Spruch geht außerdem anders, du hohle Nuss."

"Ich, die hohle Nuss, habe die Kekse, also pass auf was du sagst!", zickte Justin auch schon los.

"Leute-", fing ich an, doch wurde unterbrochen.

"Klärt das wo anders, die Leute schauen schon!", zischte Cole die Beiden mit vollem Mund an.

"Sprich nicht mit vollem Mund, das ist widerlich!", meckerte Nathan und seine blasse Haut bekam ein paar rote Flecken.

"Ich geb dir gleich widerlich, Nathan!", antwortete Cole sauer. Avery ging mit Liam weg, sie wollten sich da wohl nicht einmischen.

"Jetzt fängt das schon wieder an.", sagte Aiden leise und massierte sich den Nasenrücken. Ich schaute nur überfordert zwischen allen hin und her.

"Leute?", sagte ich doch wurde ignoriert.

Die Stewardess wurde auf uns aufmerksam und kam auf uns zu:
"Entschuldigen Sie Sir, aber könnten Sie sich vielleicht etwas ruhiger verhalten? Sie sind nicht alleine hier.", sprach die junge blonde Frau Justin an. Sie versuchte zu lächeln, doch schien ziemlich unsicher, weswegen das eher wie eine Grimasse aussah.

"Tut mir leid, das Arschloch kann sich manchmal nicht in der Öffentlichkeit benehmen, wissen Sie.", entschuldigte Nathan sich bei der Frau.

"Arschloch? Ist das dein Ernst?", zischte Justin ihm zu.

"LEUTE!" Nun hatte ich die Aufmerksamkeit von jedem.

"Ich hab noch eine Packung, also regt euch jetzt ab okey?"

"Hättest du das nicht früher sagen können?", fragte Cole mich und schaute mich an.

"Ihr habt mir ja nicht zugehört.", erklärte ich augenverdrehend und gab ihnen die Packung.

AIDEN ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt