Du bist verrückt.

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Luisas Sicht:
„Passt gut auf euch auf. Und ganz viel Spaß in London!" wünscht Papa uns, als wir ein paar Tage später am Flughafen stehen. „Danke. Ich melde mich wenn wir da sind." antworte ich. „Sehr gut. Überanstrenge dich bitte nicht und grüß Mila, James und die Kleinen ganz lieb." meint er noch. „Mach ich, keine Sorge, Papa. Mir geht's gut und ich kann das mit dem Bein ganz gut einschätzen." verspreche ich. Er drückt mich nochmal und ich lächle ihn an, ehe Finn und ich uns umdrehen und zu unserem Gate gehen. „Dein Papa macht sich ganz schön Sorgen um dich." meint Finn. „Zu viele. Ich bekomm das ganz gut alleine hin." seufze ich. „Er liebt dich und will, dass es dir gut geht." sagt er und ich schnaube. „Ich übrigens auch. Also sag mir einfach Bescheid, wenn was ist." bittet er mich. „Mach ich, versprochen." antworte ich.

In London gelandet holt Finn unsere Koffer von Gepäckband und wir gehen in die Ankunftshalle. Mila und Ruby warten schon auf uns und die Kleine rennt sofort auf uns zu. „Finn!" quietscht sie fröhlich. „Hey, Ruby. Wie geht's dir?" will er wissen und nimmt sie auf den Arm. „Gut. Endlich seid ihr da." meint sie strahlend. Finn setzt sie wieder ab und sie starrt mit großen Augen auf die Krücken. „Boah, cool! Ich will auch sowas." überlegt sie. „Nee, rumrennen ohne Krücken macht viel mehr Spaß." sage ich grinsend. Sie nickt und Mila umarmt mich. „Schön, dass ihr da seid." meint sie. „Finde ich auch." antworte ich. „Finn. Mummy sagt, du musst im Gästezimmer schlafen und darfst nicht zu mir ins Zimmer." meckert sie trotzig. „Wenn deine Mama das sagt, ist das wohl so." antwortet Finn und muss schmunzeln. „Aber Isa darf auch bei dir schlafen." erwidert sie. „Das stimmt. Aber sie ist auch seine Freundin." versucht Mila es ihr zu erklären. „Ich aber auch, oder?" fragt sie unsicher und sieht meinen Freund an. „Na klar. Aber deine Eltern schlafen doch auch in einem Bett." antwortet Finn. „Aber ihr seid nicht verheiratet oder Eltern." meint Ruby. „Ja, schon. Aber sowas in der Art wie verheiratet." sagt Finn. Ruby denkt kurz darüber nach und geht dann neben uns zum Auto.

Von Mila aus fahren wir direkt in die Stadt. Wir haben nur vorher unsere Koffer abgestellt. „Ruby ist echt süß." meint Finn und nimmt meine Hand. Seit ein paar Tagen kann ich wieder ohne Krücken laufen, deshalb trage ich sie in einer Hand. „Und sie vergöttert dich. Gewöhn dich nicht dran, ich himmel dich nicht so an, wenn wir wieder zuhause sind." antworte ich grinsend. „Nicht?" will er wissen, muss dann aber lachen. „Ich wollte dich ja nur vorwarnen. Nicht, dass du das von mir erwartest." sage ich. „Ich weiß auch so, dass du mich liebst." meint er und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe. Am Ufer der Themse setzen wir uns auf eine Bank und schauen auf das Wasser, auf dem die Sonne glitzert. „Komm, wir machen ein Foto." sage ich und zücke mein Handy. Finn und ich grinsen zusammen in die Kamera, im Hintergrund sieht man eine große Wiese. „Wir müssen uns umdrehen." meint er. Also stehen wir auf und machen noch ein Foto mit der Tower Bridge im Hintergrund. „Typisch für Touristen, aber trotzdem schön." stelle ich fest und er nickt.

Den Nachmittag verbringen wir in der Stadt und fahren gegen frühen Abend zurück zu Mila. „Ah, perfekter Timing. Abendessen ist fertig." meint sie, als wir das Haus betreten. James und Liam sind jetzt auch da und wir begrüßen die beiden. Gemeinsam essen wir zu Abend und Finn unterhält sich mit James über Fußball. „Ich freu mich so, dass du hier bist. Wir sehen uns viel zu selten." stellt sie traurig fest. „Das stimmt. Aber London ist eben nicht mal um die Ecke." seufze ich. „Leider. Ich vermisse euch immer so doll." meint sie. „Das verstehe ich. Vermisst du auch das Leben in Deutschland an sich?" will ich wissen. „Hm, es geht. Ich bin hier mit meinem Mann und meinen Kindern wirklich glücklich, also eigentlich vermisse ich wirklich nur euch." antwortet sie nach einigem Überlegen. „Aber das ist doch gut. Und Noah und Levi wollen auch bald vorbei kommen!" erzähle ich. „Das wäre schön!" meint sie und ich nicke. „Willst du Finn heute schon die Karten geben? Er schwärmt so von dem Spiel." fragt Mila. „Ja, das passt gut." sage ich und sie gibt mir den Umschlag.

„Ich hab noch eine Überraschung für dich." sage ich zu Finn, als Mila und James gerade die Kinder ins Bett bringen. Finn sieht mich fragend an und ich gebe ihm den Umschlag. Er öffnet ihn und zieht die beiden Karten raus. Seine Augen werden groß, während er strahlt. „Isa, wow. Das ist der Wahnsinn. Die Karten sind seit Monaten ausverkauft." meint er. „Ich weiß. Aber ich habe da so meine Kontakte." antworte ich lächelnd. „Das... wow..." sagt er. „Wir gehen zusammen mit Mila und James, sie haben auch Karten für das Spiel." erzähle ich meinem sprachlosen Freund. „Mega. Vielen Dank!" meint er und gibt mir einen langen Kuss.

„Und, hat er sich gefreut?" will Mila wissen. „Sehr." antworten Finn und ich gleichzeitig und grinsen. „Das ist schön. James freut sich schon ewig auf das Spiel." erzählt sie. „Verständlich. Wir sehen nicht nur das Stadion sondern auch noch ein Spiel - besser geht es nicht!" meint Finn. „Doch. Urlaub mit mir ist besser." sage ich lachend. „Das sowieso." antwortet er. „Hach, was für ein süßes Paar." schwärmt Mila. „Wir sind auch noch so verliebt." meint James und legt die Arme um seine Frau. Und er hat Recht. Die beiden sehen noch immer unfassbar verliebt aus, obwohl sie seit 10 Jahren zusammen und seit 7 Jahren verheiratet sind. „Das sieht man auch." sage ich und lächle beiden an.

„Du bist echt verrückt." meint Finn, als wir abends aneinandergekuschelt im Bett liegen. „Wieso?" frage ich. „Die Karten sind teuer!" antwortet Finn nachdenklich. „Na und? Für dich gebe ich das gerne aus. Und ich freue mich auch auf das Spiel." sage ich. „Sicher?" will er wissen und ich nicke. „Und jetzt schlaf, damit wir morgen ausgeruht sind." befehle ich. „Aiai, Chef." meint er grinsend und gibt mir noch einen Kuss.

Wir sind doch auch nicht besser allein.Where stories live. Discover now