37. Kapitel

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"No, fuck you. I was good enough.
But you made me believe I wasn't."

Über den Rest der Ferien bin ich mit meinen Eltern in New York und Los Angeles gewesen.
Aiden hatte ich am gleichen Abend noch angeschrieben. Hey, ich bin's Harper. Das war das Einzige was ich ihm geschrieben hatte.

Die Woche darauf, als ich also noch in Los Angeles war, rief ich ihn Montagabend an. Keine Ahnung wieso, aber ich hatte das Bedürfnis danach.

"Was ist passiert?", hat er mich sofort alamiert gefragt.

"Nichts. Darf man dich nicht mehr anrufen?", lachte ich leise.

"Verdammt, Harper. Du hast mir Angst gemacht.", sagte er und atmete laut aus.

"Wie geht's dir?", fragte ich ihn stattdessen.

"Gut und dir?", fragte er mich ehrlich.

"Ich vermisse dich.", sagte ich offen heraus und war geschockt über mich selbst. Aiden atmete laut aus.

"Darüber wollte ich noch mit dir sprechen..", sagte er leise.

"Was meinst du?", fragte ich verwirrt. Hatte ich etwas Falsches gesagt?

"Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Mir ist einfach aufgefallen, dass das mit uns nichts wird. Du bist mir wichtig, aber wir sollten es vielleicht bei einer Freundschaft belassen.", sagte er ruhig und um ehrlich zu sein, wusste ich nicht ob es der selbe Aiden war, den ich glaubte zu kennen. Er klang so anders.

"W-was ist los mit dir? Willst du mich verarschen?", fragte ich stotternd. Mir kamen die Tränen hoch.

"Es liegt nicht an dir, ich meine-", fing er an, aber ich unterbrach ihn schnell.

"Lass es, ich will's nicht hören. Ich brauch' mir das nicht antun." Man konnte meiner Stimme anhören, wie sauer ich war.

"Harper, es tut mir leid.", sagte er und ich glaubte es ihm sogar. Es tat ihm wirklich leid.

"Steck dir deine Entschuldigung sonst wohin. Du fickst bestimmt mit all deinen Freundinnen.", sagte ich mit bebender Stimme.

"Harper-", fing er wieder an, jedoch unterbrach ich ihn wieder:
"Du hast mir nie irgendetwas versprochen also kann ich nicht wütend sein. Schöne Ferien dir noch.", sagte und bevor er noch etwas sagen konnte, legte ich auf. Wütend über mich selbst, weil man hören konnte, dass ich kurz vor den Tränen war, schluchzte ich los.

Ich weinte den ganzen Abend lang. Es war als würden die salzigen Tränen kein Ende finden. Mein Herz tat weh und meine Wangen brannten. Ich wusste selbst nicht wieso ich so traurig war. Was ich gesagt hatte, stimmte. Aiden hatte mir nie irgendetwas versprochen und trotzdem fühlte ich mich schlecht. Ich wusste worauf ich mich einließ, keine Frage.

Am nächsten Morgen waren meine Augen geschwollen und meine Eltern fragten mich was los war.

'Nichts' war die einzige Antwort, die ich von mir geben konnte, ohne wieder in Tränen zusammenzubrechen. Und sie respektierten es.

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Donnerstagfrüh flog ich wieder nach Harpers Ferry. Avery würde nämlich ihren Geburtstag am Abend feiern und ich wollte trotz der letzten Geschehennisse dabei sein. Sie war meine beste Freundin und hatte schließlich nicht jeden Tag Geburtstag.

Ich hatte ihr bereits gesagt was passiert war, weshalb sie mir auch versprach Aiden nicht einzuladen. Wir würden bei Liam feiern, er hatte ein größeres Haus als Avery.

Ich kam etwas später an, weil mein Flug Verspätung hatte. Meine Sachen hatte ich schnell Zuhause abgelegt und bin danach sofort zu Liam.

Sie öffnete mir die Tür und ich nahm sie sofort in meine Arme.

"Happy Birthday!!", lachte ich und sie lachte ebenfalls.

"Sorry, dass ich so spät da bin, mein Flug hatte Verspätung.", erklärte ich ihr, aber sie sah besorgt aus.

"Harper, ich hab's wirklich versucht, aber Liam-", fing sie an, aber ich unterbrach sie, indem ich ihr eine kleine Box in die Hand drückte.

"Dein Geschenk.", lächelte ich, aber sie runzelte die Augenbrauen.

"Danke, aber-", fing sie wieder an.

"Avery, es geht mir gut.", sagte ich ihr und schaute ihr in die Augen. Ich trat an ihr vorbei und ging rein. Die Musik war sehr laut und ich spürte wie der Boden vibrierte. Es war nicht überfüllt, jedoch ziemlich voll. Ich wette, nicht einmal die Hälfte hier kannte Avery, aber das störte sie nicht solange alle glücklich waren und gute Laune herrschte.

Ich ging ins Wohnzimmer und blinzelte verwirrt. Ich fühlte mich als wäre ich verrückt geworden.

"Das wollte ich dir sagen.", sagte Avery, als sie endlich neben mir stand und wir schauten beide in die selbe Richtung.

Aiden saß dort auf der Couch mit einem Mädchen auf dem Schoß. Er hatte die Hände locker auf die Couch gelegt, während die Blondine auf ihm, ihm irgendetwas zuflüsterte. Jedoch reagierte er nicht worauf sie gesagt hatte, sondern schaute sich stattdessen um.

Unsere Blicke trafen sich und seine Augen wurden etwas größer. Seine Haare waren etwas durcheinander und ich bekam den Drang durch sie zu fahren. Sein Hoodie stand ihm verdammt gut und wehmütig musste ich an alles denken, was er noch bei mir vergessen hatte. Ich hatte ihm die Shirts und Pullis schließlich nicht mehr wiedergegeben. Aiden sah mal wieder toll aus, keine Frage. Aber gleichzeitig sah er unglaublich müde und erschöpft aus. Hatte er etwa so viel gelernt? Still zwang ich mich dazu kein Mitleid oder ähnliches zu empfinden.

Ich schaute weg als Avery mich anstupste.

"Es tut mir leid.", erklärte sie mir und ich nickte.

"Das wolltest du mir erklären, richtig?" In meinem Hals bildete sich ein Kloß.

"Ja.", gab sie zu.

"Ist nicht schlimm. Ich wollte eh nicht lange bleiben.", meinte ich halbherzig und drehte mich weg.

"Was machst du?", fragte sie mich und ich antwortete:
"Ich geh in die Küche."

"Ich komm mit, warte.", sagte sie.

AIDEN ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt