Kapitel 82

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(Wer schon nicht glauben konnte, dass es auf einmal 2 Kapitel binnen 24 Stunden gibt, der darf sich jetzt auch noch am 3. Kapitel erfreuen. Bitteschön, gerngeschehen, gewöhnt euch nicht zu sehr dran :D)

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Kapitel 82

30. Oktober 1996

„Können Sie keine Ausnahme machen?" Ich stehe vor dem Pult von Professor McGonagall, die mit ihrem typisch strengen Blick auf mich herabschaut. „Ich bin volljährig, ich bin Schulsprecherin. Das muss doch irgendwelche Vorteile haben." – „Miss McClair... Wir haben für die nächste Zeit eine Ausgehsperre verhängt. Egal für wen, egal warum. Wir machen dabei keine Ausnahmen. Gerade in ihrer Position sollten Sie dies berücksichtigen. So lange es sich um keinen Notfall handelt ... " – „Es ist ein Notfall!", falle ich ihr ins Wort. „Ich meine...", stammle ich dann. „Ich möchte mit Professor Dumbledore sprechen." – „Der Schulleiter ist momentan nicht im Haus und ich möchte Sie bitten, Ihn außerdem nicht mit solchen minderen belangen zu belästigen. Er hat momentan durchaus wichtigeres zu tun." – „Aber-", doch ein eiskalter Blick der Professorin reicht, um mich verstummen zu lassen.

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Ich schlage die Stirn auf die Tischplatte. „So ein Bockmist.", grummle ich. „Ich verstehe nicht, warum die keine Ausnahme für dich machen können. Du bist immerhin volljährig." – „Keine Ausnahmen", äffe ich die Stimme von Professor McGonagall nach. „Mh.", macht Ginny und schaut nachdenklich durch die Große Halle. Es ist Mittagspause und die Tische sind gefüllt mit leckeren Sandwiches. „Wie wäre es denn...", schaltet Hermine sich ein. Sie blickt sich um, als wolle sie schergehen, dass niemand lauscht. „... wenn ihr euch trotzdem trefft.", flüstert sie dann, nach vorne gebeugt, dass nur Ginny und ich sie hören können. Ich erhebe mich langsam von der Tischplatte und schaue erst zu Ginny, die meinen entsetzen Blick teilt, und dann starren wir beide Hermine an. „Hermine...", geben wir im Chor von uns. „Bist du krank?", spottet Ginny. Sie grinst und sieht nachdenklich drein. „Woran denkst du?", frage ich die Braunhaarige dann. „Die Karte...", wispert sie. „Geht's auch gena – ohhh... Die Karte." Ich nicke langsam und ein Plan formt sich in meinem Kopf. „Der Geheimgang zum Honigtopf.", murmle ich und bin auf einmal ganz aufgeregt. „Das könnte funktionieren.", schaltet auch Ginny sich ein. „Hermine, ich weiß nicht, ob du es schon wusstest, aber du bist ein Genie." Sie wird ganz rot und lächelt verlegen. „Das hab ich schon das ein oder andere Mal gehört." – „Fred und George wären stolz auf dich.", verkündet Ginny und gibt ihrer Freundin einen Klaps auf die Schulter. „Verratet bloß niemandem, dass die Idee von mir kam.", wispert Hermine harsch. Ginny und ich lachen auf. „Keine Sorge. Dein Geheimnis ist bei uns sicher.", lache ich und umarme sie schließlich. „Besorgst du mir die Karte? Alles weitere bekomme ich selbst hin." Hermine nickt. „Ich frag Harry gleich." – „Du bist ein Schahaaaatz!" Euphorisch kralle ich mir ein Sandwich und springe auf. „Bis später!", rufe ich den beiden hinterher und eile, mir das Sandwich in den Mund steckend, Richtung Schlafsaal.

Jetzt muss nur noch ein Plan her. Von morgens an krankmachen wäre zu auffällig – dafür war ich bei McGonagall zu hartnäckig. Stattdessen werde ich den Vormittag in den Unterricht gehen. Ja, genau. Im Schlafsaal beginne ich, meine Schränke zu durchsuchen. „Wo seid ihr?", murmle ich vor mich hin. „Ah!", triumphierend halte ich eine Schachtel Kotzpastillen in die Höhe. Und dann in der letzten Stunde vorm Mittag in Zaubertränke bei Professor Slughorn einen Kotzanfall bekommen. Ab in den Krankenflügel mit mir und Madam Pomfrey wird mir zustimmen, dass ich die Stunde Zauberkunst am Nachmittag besser ausfallen lassen sollte und mich ausruhen sollte. Wenn das mal kein Plan ist.

Ob ich Fred einweihen sollte? In meinem letzten Brief hatte ich ihm von der Misere berichtet und wollte ihm eigentlich heute nach meinem Gespräch mit McGonagall noch einmal schreiben, wie es gelaufen war. Ich krame in meinem Rucksack nach einem Blatt Pergament und einer Feder, setze mich auf mein Bett und beginne, zu schreiben: „Lieber Fred, Tut mir leid. Ich habe McGonagall nicht überzeugen können. Bitte bleib daheim. Ich will keinen Ärger riskieren. Es tut mir so leid, ich werde alles versuchen, dass wir uns bald wiedersehen können. Ich liebe dich, deine Emilia." Überrasche ich halt Fred an meinem Geburtstag.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt