Mit dir an meiner Seite

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Emma

Sprachlos sitze ich auf dem hellroten Sofa in Steves Büro und sehe zu meinem Mann hinüber, der genauso geschickt wirkt, wie ich.

Die Army erpresst uns.

Das Leben eines einzelnen Mannes gegen das Geheimnis des siebten Infinity Steines.

Massenmörder gegen Massenmord.

Ich kann nur schwer schlucken. Die Option den General-Opa mit dem Küchenmesser umzuhauen fällt flach. Anscheinend wissen ja noch mehr von dem Stein.

„Wir können nicht einfach einen Mann töten. Egal wie viele Morde auf sein Konto gehen." sage ich mit heißer Stimme.

Ich erkenne ein schwaches Nicken bei Steve, bevor er langsam zu seinem Schreibtisch geht und Platz nimmt. Nur durch die kleine alte grüne Schreibtischlampe wird der Raum wenigstens zum Teil mit Licht beflutet. Zumindest mit soviel, dass ich Steves Gesicht zum größten Teil erkennen kann.

Sorgsam studiert er die Zettel, die in der Mappe des alten Killer-Chef-Opas waren.

„Du denkst doch nicht ernsthaft darüber nach, da mitzumachen?"

Ohne mich anzusehen, überfliegt Rogers die Zeilen auf dem Blatt weiter. „Willst du lieber, dass sich die Army um den Stein kümmert? Er sah mir nicht so aus, als hätte er sich irgendwas davon ausgesonnen. Womöglich haben die bei dem Unfall damals mit Nør doch mehr gefunden, als wir dachten."

Die Wut dringt mir sofort von den Fäusten bis in den Kopf hinein. „Und deshalb muss ein Mann dran glauben?"

„Mit oder ohne uns ist er tot, Emma. Ich kenn die Army."

Ich bin schneller auf meinen Beinen, als ich glaube. „Ja! Das hast du schon mal gesagt heute, du super Soldat, der nur Befehle entgegen nimmt und ausführt!"

Endlich dreht er den Kopf zu mir. Das tiefe Blau seiner Augen wirkt in der Dunkelheit fast schwarz. Und auch seine Narbe, die quer über seine rechte Gesichtshälfte verläuft, ist deutlicher zu sehen als sonst. Sein ganzes Gesicht wirkt in der Dämmerung so kantig und finster. Ganz anders als sonst. Seine tiefe rauchige Stimme ist nur die dazu passende Untermalung. „Denkst du, ich finde diesen Deal toll? Denkst du, ich will, dass uns unnötiges Blut an den Händen klebt? Mehr als es ohnehin schon tut? Denkst du, ich will meine Tochter hier zurücklassen, um einen unbekannten Mann zu töten, Frost?"

Frost? Bei meinem Mädchennamen hat er mich schon so lange nicht mehr genannt ... Nicht ... seit ich mit ihm verheiratet bin und seinen Namen trage.

Er bleibt immer noch sitzen. Seine Augen jedoch sind starr auf mich gerichtet. „Sag mir eins, Emma: Wenn dieser Omahuviso, dieser Warlord, Leute mit mutierten Genen getötet hätte, würdest du dann zusagen? Wäre es nicht dann deine eigene private Angelegenheit?"

Ich kann spüren, wie mir der Kloß im Hals erscheint und mich nicht schlucken lässt. Wieso fällt mir Steve in den Rücken? Woher kommt diese unheimlich schlechte Laune? „Wie bitte?" hauche ich erschüttert auf und sehe ihn mit großen Augen an.

Steve steht in einer geschmeidigen Bewegung auf. Sein Gang gleicht den eines Raubtieres und als er nur wenige Schritte vor mir zum Stehen kommt und ich den Kopf in den Nacken legen muss, um ihn überhaupt anzusehen, wirkt alles so erdrückend auf mich.

Wieso will er diesen Mann töten?

Steve drückt mir etwas in die Hände. Ein Papier. Ich sehe herab und falte das zerknüllte Papier auseinander.

Meine Augen überlesen flink den Text.

Mit jedem Satz mehr entgeht mir die Luft zum Atmen. Ich merke nicht einmal, wie ich die linke Hand vom Papier wegbewege, um sie an meinen offenen Mund zu legen. Erst als ich merke, dass ich aufschreien will und dies von meiner Hand gedämpft wird.

The White Phoenix And Her Soldier - Steve Rogers und Emma Frost FF - Teil 2Where stories live. Discover now