Über das Brutverhalten

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Über das Brutverhalten

Der Himmel über den rumänischen Wäldern hatte sich verdächtig zugezogen und die grauen Wolken verkündeten Regen. Auf dem Waldboden drängte sich eine kleine Gruppe aus Personen in dunklen Umhängen dicht zusammen. Anspannung lag in der Luft als sie geflüstert rasch letzte Anweisungen austauschten.

Drachen hatten ein gutes Gehör und niemanden wollte zu laut sein. Dann stob die Gruppe auseinander, jeder hielt einen Zauberstab in der Hand.

Keiner kam mehr als 10 Schritte weit, als nicht allzu weit entfernt ein lautes Brüllen erklang, welches den fünf durch und durch ging und die Bäume zum Schwingen brachte.

Keiner von ihnen hielt inne, denn dies war das Zeichen, auf welches sie gewartet hatten.

Maisie übersprang eine Wurzel, immer bemüht sowohl den Waldboden als auch die Bäume um sich herum im Blick zu haben. In ihrem Rücken breiteten sich die anderen strahlenförmig aus, bemüht alle ihr Ziel zu erreichen.

10 Min hatte ihnen Olaf für die Suchen versprochen.

Noch einmal beschleunigte Maisie ihre Schritte und prompt blieb ihr Fuß an einer der hervorragenden Wurzeln hängen. Sie fluchte leise, aber schloss rasch den Mund wieder. Bloß keine Aufmerksamkeit erregen, darum ging es hier.

Ihr Blick fuhr routiniert über den Waldboden, versucht irgendwelche Spuren auszumachen, die eine zwei Tonnen Echse nun einmal hinterlassen musste.

Aber um sie herum sah der Wald beinah unberührt aus, nicht als würde hier regelmäßig ein Drachen durchkommen und alles attackieren, was sich bewegte.

Sie eilte weiter, immer den Kopf nach links und rechts schwenkend. Falls sie fand, was sie suchte, so würde sie ihrem Ex-Verlobten recht geben müssen, was ihr gar nicht gefiel. Gleichzeitig wollte sie aber auch in ihrer Suche erfolgreich sein.

Warum musste es auch so verflucht dunkel zwischen den hohen Bäumen sein?

Im Laufen warf sie einen Blick auf ihre Uhr. Die Zeiger bewegten sich unerbittlich weiter und einem Gedanken folgend, murmelte sie, „Lumos."

Die Spitze ihres Stabes erleuchtete und ihn vor sich herhaltend, lief Maisie weiter.

So schaffte sie es beinah an einem Schimmer in ihrem Augenwinkel vorbeizulaufen.

„Oh bei Morgana.", flüsterte und drehte sich auf dem Absatz herum und lief darauf zu. Ihr Blick ging hinauf zum Blätterdach, welches sich bald zum Himmel hin öffnete. Genauso, als würde oft eine tonnenschwere Echse hindurchkrachen.

Je näher sie kam, desto mehr roch es nach Lagerfeuer und als sie auf die Lichtung trat, war der Boden verkohlt. Glimmfeuer flackerten immer mal wieder zwischen dem Schwarz auf und ihr Zauberstablicht fing sich in der Mitte der Lichtung.

„Verflucht seist du, Will." Mit einem Kopfschütteln joggte Maisie darauf zu. Der Boden unter ihren Stiefeln knirschte dabei.

Dann stand sie vor einer tief in den Waldboden gegrabenen Kuhle. Und in ihr lagen dicht aneinander 6 Dracheneier.

Für einen Moment starrte Maisie die stachelbewehrten Dinger nur an. Wie alle Hebriden Eier waren diese recht klein und sie hatten fatale Ähnlichkeit mit lila Knollen, die jemanden aus der Erde gezehrt hatte. Dann erklang ein zweites Brüllen, dieses Mal so laut, dass sie sich nicht sicher war, aus welcher Richtung es kam. Erschrocken hob sie den Kopf nach oben.

Als sie sah, dass der Himmel über ihr immer noch grau und ohne Drachenweibchen war, stieß sie erleichtert den Atem aus.

Wie viele Minuten blieben ihr noch? Sie sah auf ihre Uhr. Keine.

Von Drachen und Weasleys (Harry Potter FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt