~ Collar ~

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Unsicher, ob er etwas sagen sollte, schaute Alec seinen Daddy an und dieser sprach direkt aus, was seinen Kleinen beschäftigte: "Ja, das ist Clarys Mutter, du hast Recht, Alexander."

"Aber...", stutzte der Jüngere und erinnerte sich an die verurteilenden Dinge, die seine junge rothaarige Kollegin über Kitten und Daddys gesagt hatte. Müsste dann nicht ihre Mutter auch so über diese Dinge insgeheim denken? Wenn das so war, dann wollte er lieber kein Halsband haben.

Ein fröhliches Lachen erschall und unterbrach Alec in seinen trüben Gedanken.

"Oh, es tut mir leid", sagte Mrs. Fray die Hand vor den Mund haltend, aber immer noch breit lächelnd.

"Wenn ich dein Gesicht so betrachte, bekomme ich den Eindruck, dass dir meine Tochter einen Vortrag gehalten hat...", sagte sie mit entwaffnender Ehrlichkeit in das erstaunte Gesicht des Jüngeren.

'Warum kann eigentlich jeder an meinem Gesicht ablesen, was mit mir los ist?', dachte Alec ein wenig ärgerlich, aber er nickte mal wieder.

Doch als er Magnus' Hand in seinem Rücken spürte, erinnerte er sich daran, ordentlich zu antworten und sagte schüchtern: "Ja... Clary war sehr... eindeutig in ihrer Meinung..."

"Sie ist noch jung und schämt sich wohl etwas für den Job ihrer Mutter. Es tut mir leid, wenn sie dich damit beleidigt haben sollte. Sie wird sicherlich noch irgendwann dahinter kommen, dass sie voreilig geurteilt hat", erklärte Mrs. Fray ruhig und freundlich, so dass sich Alec etwas entspannte und verstehend nickte. Er hatte sich ja selbst schon gewundert, wie eine sonst so mitfühlende und freundliche Person wie Clary auf einmal so engstirnig sein konnte.

"Darf ich dir die Kollektion zeigen, Alexander?", fragte sie dann wieder geschäftsmäßig, wurde aber direkt von Magnus unterbrochen: "Entschuldigen sie bitte, aber nur ich darf ihn so nennen."

"Alec", stellte sich der Jüngere dann selber vor und warf seinem Daddy schnell noch einen dankbaren Blick zu.

Mrs. Fray lächelte und sagte dann: "Gut, dann haben wir jetzt alles geklärt, oder?"

Nun war es Magnus selbst, der einfach nur nickte und damit seinen Kleinen zum Kichern brachte.

Zumindest war mit diesem Gespräch das Eis gebrochen, so dass Alec seiner Neugier freien Lauf lassen konnte und er Mrs. Fray alle möglichen Fragen stellen konnte. So klärte sie ihn über die unterschiedlichen Halsbänder auf, über die Bedeutung der Farben bei Kittenöhrchen und über alles, was er sonst noch wissen wollte.

Magnus war immer an seiner Seite und kümmerte sich dann auch um den Tee. Seinen Kleinen so ausgeglichen und neugierig zu sehen, breitete ein warmes Gefühl in ihm aus. Alec hatte sich sogar soweit entspannt, dass er sich nichts daraus machte, dass er vor Neugier sogar auf dem Boden saß.

Nach einer guten Stunde hatte Alec jedes Halsband studiert und anprobiert und schaute seinen Daddy mit großen Augen an. Ganz offensichtlich war er mit der Auswahl schlicht überfordert. Da gab es so viele verschiedene Halsbänder, dass er den Überblick verloren hatte.

Da waren zum Beispiel welche für Sklaven, die einen großen Ring vorn befestigt hatten, oder welche, mit Glöckchen vorne dran, die für Kätzchen gedacht waren. Auch für Hundchen gab es welche und dann noch ganz viele für Daddys Lieblinge. Natürlich waren die meisten Little-Halsbänder eher niedlich und in pink gehalten. Doch Mrs. Fray war anscheinend gut vorbereitet, denn sie hatte ebenso eine große Auswahl an dezenten und eher maskulinen Halsbändern.

So gab es auch ein Schmuckstück, das eher wie eine Kette wirkte. Die platinfarbenen groben Kettenglieder waren fast fingerdick und konnten mit einem kleinen Schloss zusammengeführt werden. Alec hatte diese bisher nicht abgelegt, auch wenn er sich nicht entscheiden konnte.

Mit großen Augen schaute er zu seinem Daddy hoch, während er vor ihm kniete. Magnus hatte sich schon entschieden. Die Kette musste bleiben. In ihm stand die Entscheidung fest und auch etwas anderes stand ziemlich hart. Dieser Anblick von seinem Liebsten dort zwischen seinen Beinen und mit (bald) seiner Kette um den Hals, machte ihn unglaublich an. Es raubte ihm fast den Atem und er musste sich dazu zwingen, weiter zu atmen.

"Wir nehmen diese Kette", sagte Magnus zu Mrs. Fray und musste sich gut zusammenreißen, um seinen Kleinen jetzt nicht an der Kette zu ihm heran zu ziehen und ihn verlangend zu küssen.

"Du siehst wunderschön aus, Alexander...", hauchte Magnus verträumt und strich Alec über seine Wange, vor zum Kinn und über den Hals hinab bis zum Schlüsselbein, wo die Kette lag.

"Soll noch etwas graviert werden?", fragte die Rothaarige und riss beide Männer damit aus ihrer kleinen Traumblase.

Magnus schüttelte den Kopf. Noch immer war er mit den Gedanken ganz woanders, doch Alec war plötzlich hellwach.

"Kann da dein Name drauf stehen, Daddy? Kann da Magnus auf dem Schloss graviert sein, bitte? Diese Seite soll dann zu meinem Herzen zeigen...", schlug Alec mit großen begeisterten Augen vor.

Magnus wusste vor Rührung kaum noch was er sagen sollte und nickte nur in Richtung ihres Gastes.

Nach einem Räuspern und einem süßen Kuss auf Alecs Kopf, sagte er noch: "Ich werde später noch etwas telefonisch bestellen. Das Collier möchte ich morgen früh geliefert wissen."

So war alles geregelt und der Besuch auch bald verabschiedet, so dass die beiden Männer endlich wieder alleine waren.

Auf dem Weg von der Haustür zurück zum Wohnzimmer, fasste sich Alec immer wieder an den Hals.

"Es hat sich so gut angefühlt und jetzt ist da nichts...", sagte er ein wenig wehmütig.

Magnus blieb stehen und schaute ihn an. Zart glitten seine Finger über den nackten Hals. Auch ihm fehlte das Zeichen ihrer Verbundenheit schon jetzt.

"Ich habe noch ein Kittenhalsband oben...", sagte Magnus verträumt und eher zu sich selbst.

Hey KleinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt