Kapitel 21

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„Und du bist dir wirklich sicher?"

„Kein Zweifel. Ich spüre es deutlich in all meinen Knochen."

„Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?"

„Hmm... das ist schwierig. Solch eine erstaunliche Situation ist mir noch nie unter die Augen gekommen. Aber wenn ich du wäre, würde ich vorsichtig sein. Halte dich bedeckt."

„Was würde passieren, wenn es ausbricht?"

„Wenn es ausbricht, würden es die Wesen außerhalb und innerhalb der Erde sofort zu spüren bekommen."

„Würde ich mich verändern?"

„Ich weiß nicht. Vielleicht."

„Wäre ich eine Gefahr?"

„Ja, eine Bedrohung. Eine Gefahr."

„Ich danke dir, Eagan."

Noah sah nachdenklich zu Boden.

"Da wäre aber noch etwas, dass ich dir unbedingt sagen muss."
                                                              
                          ―•۰•❀•۰•―
   
"HA! Ich habe schon wieder gewonnen!"

Verdutzt sah Nayla auf die vor ihr liegenden Rummy-Steine.

'Das darf doch nicht wahr sein. Die alte Dame bescheißt mich doch.'

Nachdem Nayla von ihrem himmlischen Paradies wieder zurückkam, war von Noah immer noch keine Spur zu sehen. Sorgen machte sie sich keine. Nun saß sie in der Empfangshalle ihrer Herberge und vergnügte sich die Zeit mit Rosemarie, einer alten, aufgeweckten Dame.

"Nichts für ungut Kindchen, aber deiner Generation mangelt es an Denkvermögen. Zu meiner Zeit hatten wir wortwörtlich nichts. Kein Internet, kein Google, der mir sagen konnte, wie lang die chinesische Mauer ist."

Sie fing an zu lachen und hielt sich ihre knochige Hand vor dem Mund, als ob sie den besten Witz des Jahres geäußert hätte.

'Meiner Generation mangelt es nicht an Denkvermögen ... langsam aber sicher an Humor', dachte Nayla, während sie die Steine wieder aufsammelte. Sie saß hier schon seit Stunden und versuchte die alte Dame zu schlagen, jedoch war sie einfach viel zu gut.

Ihr Lachen ebbte langsam ab, bis sie schließlich Nayla mit einem Seufzen musterte.

"Wenn ich doch die Chance dazu hätte, noch einmal so jung sein zu können wie du, glaub mir, ich würde viele Dinge anders mache."

Sie schob ihren Rollstuhl etwas näher an den Tisch heran und schaute niedergeschlagen auf ihre Hände. Sie musste in ihrer Jugend wohl eine Schönheit gewesen sein. Dichte Wimpern umrahmten ihre mandelförmigen, großen Augen, die mit vielen Falten umgeben war. Die Mundwinkel ihrer vollen, rosigen Lippen zeigten nach unten und waren leicht geöffnet. Allein ihre hellgrünen Augen stachen heraus und machten sie auf eine Art und Weise besonders.

"Kindchen, darf ich dir einen Ratschlag von einer alten, weisen Dame mit auf deinen zukünftigen Weg geben?"

"Na sicher doch."

Sie räusperte sich, ehe sie anfing zu sprechen.

"Ich wünsche dir Freude und Glück und dass du niemals deinen Weg verlierst. Dass du genug Gründe zu lächeln und zu lachen hast, aber auch die Traurigkeit verstehst, wenn sie dir etwas sagen will. Denk dran, was du mit reinem Herzen tust, ist immer schön. Was du mit gutem Gewissen machst, ist immer richtig. Was du mit heiterer Seele unternimmst, spendet immer Licht."

Die WeltenhüterWhere stories live. Discover now