So nah und doch so fern

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Am nächsten Morgen wachte ich in Thorin's Armen auf. Zuerst war ich verwundert, doch dann erinnerte ich mich wieder an den letzten Abend und musste lächeln. Ich versuchte mich vorsichtig aus seinen Armen zu winden. Da gab er ein Grummeln von sich und öffnete schließlich die Augen.

"Tschuldigung.", murmelte ich. "Macht nichts, mein Engel." Und schon küsste er mich. Sofort erwiderte ich den Kuss. "Wir müssen aufstehen.", nuschelte ich. Widerwillig stand Thorin auf und zog mich dann hoch.

Wir gingen nach unten, wo wir auch die anderen Zwerge und Bilbo trafen. Die meisten begrüßten mich herzlich und Fili und Kili kamen auf uns zu. "Du bist wieder da!", riefen sie freudig. Ich lächelte sie an. Dann taten die beiden etwas ziemlich Unerwartetes. Sie umarmten mich! Es war schön, doch ich verkrampfte mich trotzdem etwas.

Die beiden ließen mich wieder los und grinsten bis über beide Ohren. "Wie geht es dir?", fragte Fili. "Gut.", meinte ich. Die beiden sahen mich perplex an, was mich zum Lachen brachte. "Du, du kannst reden!", riefen beide gleichzeitig. Ich nickte.

"Wir gehen!", rief Thorin und alle setzten sich in Bewegung. Thorin hatte mir einen Umhang gegeben, der eine Kapuze hatte. Diese zog ich mir tief ins Gesicht, damit niemand meine Haare und Augen sah. "Wir sind übrigens einer zu wenig. Bofur fehlt.", teilte Bilbo uns mit. "Wenn er nicht rechtzeitig da ist, bleibt er hier. Wir können nicht noch mehr zur vergeuden.", meinte Thorin. "Ich gehe ihn suchen.", flüsterte ich. "Sicher?", fragte Thorin. Ich nickte. Thorin seufzte. "Na gut. Aber beeil dich und pass auf dich auf.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn, den nur Fili, Kili und Balin bemerkt hatten. Alle drei lächelten bis über beide Ohren.

Ich drehte mich um und lief los. Wo sollte ich suchen? Ich lief durch die Menschenmenge, als ich ein lautes "Wartet!" hörte. Ich folgte dem Rufen und sah Bofur, der sich durch die Menge quetschte. Ich folgte ihm und wir sahen gerade noch so, wie das Boot weg fuhr. Mist!

Bofur drehte sich um und sah mich. "Ella! Wie geht es dir? Hast du das Boot auch verpasst?", fragte er. "Ich hab doch gesucht.", gab ich zu. Bofur schaute mich erschrocken an. "Du kannst sprechen?", fragte er erstaunt. Ich nickte. "Wir müssen den anderen hinterher.", meinte ich. Bofur nickte nachdenklich.

Die Menschenmenge löste sich langsam auf und wir liefen durch die Stadt. Plötzlich sprang ein Ork vor uns. Ich schrie auf und Bofur stellte sich sofort schützend vor mich. Kurz darauf war der Ork erledigt. "Komm schnell!", meinte Bofur und zog mich mit sich. Wir rannten durch die Straßen, als plötzlich zwei Elben auf zwei Pferden vor uns zum Stehen kamen. Ich kannte beide. Legolas, der Prinz des Düsterwalds und Tauriel, eine Wache.

Ängstlich stellte ich mich hinter Bofur. "Was tut ihr hier? Und wo sind die anderen Zwerge?", fragte Legolas. "Beim Berg.", antwortete Bofur. "Was ist mit euch?", fragte Tauriel. "Wir müssen einen Weg dorthin finden." Legolas und Tauriel sahen sich an. Dann stieg Tauriel ab und reichte Bofur die Zügel ihres Pferdes. "Hier. Wir reiten weiter.", meinte sie und schon preschten die beiden auf Legolas Pferd davon.

Bofur half mir auf das Pferd und setzte sich dann hinter mich. Er nahm die Zügel. "Na dann mal los.", meinte er und wir ritten aus der Seestadt immer in Richtung Erebor.

Ein hartes Leben (Hobbit FF) Where stories live. Discover now