Kapitel 12

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„Woaaa!" zum keine Ahnung wievielten Mal ging ich zu Boden. Ich wusste nur das ich einige blaue Flecken davontragen würde, so oft wie ich zu Boden gedonnert war.

Stöhnend wischte ich mir den Schweiß aus dem Gesicht und starrte in die Sonne.

„Das warme Wetter ist alles Schuld." beschwerte ich mich.

Liz tauchte in meinem Blickfeld auf und hielt mir eine Trinkflasche hin. „Es ist eher dein Schwerpunkt. Du hast gelernt deine Kraft auszunutzen. Aber hier geht es aber nicht um Kraft. Hier musst du deinen ganzen Körper verwenden und den Gegner mit seinen eigenen Waffen schlagen."

Sie bannte ihre Haare erneut zusammen und sah dann zu mir herunter. Ich fühlte mich absolut dreckig. Ich war keine schlechte Kämpferin. Ganz im Gegenteil, aber ich war einfach nicht mit diesem Kampfstil vertraut, den Liz ausübte. Er war ganz anders als wie ich jemals gesehen hatte. Ächzend setzte ich mich auf und trank etwas.

„Das gute ist, da ich jetzt weiß wie du kämpfst, können wir anfangen an dir zu arbeiten. Dein ganzes altes Kampftraining wird dir hierbei nicht viel nützen. Wir müssen bei null beginnen und zwar mit deinem sicheren Stand. Draco eques sind normal im Kampf nicht die stärkeren. Sie sind die schnelleren und müssen diesen Vorteil ausnutzen. Was du machst ist, dich auf deine Walkürenkräfte auszuruhen, anstatt deine Schnelligkeit zu verwenden." erklärte Liz.

Sie hatte gut reden. Sie sah noch fit wie ein Turnschuh aus. Einzig allein, das sie ebenfalls schwitze, war ein Anzeichen dafür das es sie ebenfalls anstrengte.

Ich atmete tief durch, kam schwankend in den Stand und rieb mir die Seite, an der sie mich eben noch getroffen hatte. „Warum kämpfen wir nicht mit Waffen?"

„Weil du beides können musst. Und es mit einer Waffe schwerer ist. Ich weiß das du sehr gut trainiert bist Jördis. Das habe ich gerade gesehen. Aber das was wir hier trainieren ist ein uralter und ganz anderer Kampfstil. Du musst dich auf etwas ganz Neues einlassen. Schaffst du das?"

Ich ließ meinen Blick durch den schönen Garten des Tempels gleiten, ehe ich mich an Liz richtete. „Ich schaffe das."

„Okey gut." sie trat auf mich zu. „Wir müssen als erstes am Stand arbeiten. Darf ich?"

Ich brachte nur ein Nicken hervor, als sie schon direkt hinter mir stand. Ihre Hände legten sich an meine Hüfte. Verkrampft versuchte ich weiterhin normal zu atmen. Obwohl meine Haut hochsensibel auf diese Berührung reagierte.

„Du musst in deiner Körpermitte bleiben, das ist das A und O." sie schob meine Beine in einen festen Stand. Ihre Hände dirigierten mein Becken, ehe sie meine Körperseite hochwanderten. Ein Schauer durchfuhr mich.

Bei den Göttern, sie wollte mir einfach nur helfen und ich reagierte darauf, als wäre das hier irgendetwas erotisches. Es war Kampftraining verdammt. Sonst war ich doch auch immer voll bei der Sache. Ich hatte das Kampftraining immer geliebt. Aber bei Liz nahm das Ganze eine ganz andere Dimension an.

„Jördis?" ihre Stimme kam unweigerlich direkt von neben meinem Ohr. Ihr Atem fegte über meine Halsseite und löste trotz dieser Hitze eine Gänsehaut aus. Einen Moment fühlte ich mich in dem Moment vor der Haustür in Sibirien zurückversetzt.

„Ja?" brachte ich rau hervor.

„Eine gewisse Körperanspannung ist immer gut. Aber du bist fest wie ein Brett. Du musst lockerer werden. Entspann dich."

Sie hatte gut reden. Ihr schien es wirklich keine Probleme zu bereiten, in meiner Nähe zu sein.

„Jördis, ich warte." gab sie wieder.

Die letzte KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt