Nur der beste Freund?

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POV Blair


Nachdem ich Barrys Labor verlassen habe, finde ich mich auf der Toilette wieder. Mir war so schlecht und schwindelig, weshalb ich mich zuerst kalt auswaschen musste, bevor ich über die Unterhaltung mit Barry gerade nachdenken konnte.

So eine Spannung wie ich sie gerade zwischen uns empfunden habe, habe ich zuvor noch nie erlebt. Ob es Barry wohl genauso gegangen ist, oder habe ich mir das alles nur eingebildet? Ein bisschen übermüdet und erschöpft bin ich ja schon, aber das ich so vor mich hin fantasiere ist doch auch nicht normal...

Ich werde mit ihm reden, überlege ich während ich mir nochmals mit kaltem Wasser das Gesicht wasche.

Auf einmal bemerke ich wie Williams in der Tür steht und ich überlege wie lange er schon dort steht, ehe er fragt ob es mir gut geht. Wie oft ich diese Frage in letzter Zeit gehört habe, weiß ich gar nicht mehr. Aber was ich weiß, ist, dass es mich höllisch nervt, dass alle meinen sie wüsten am besten was ich zu tun und lassen habe und generell halte ich diese teils vorgespielte Sorge um mich nicht aus. Ständig erkundigen sich alle nach mir. Sei es Joe, Iris, Paul oder auch Barry, mittlerweile ist das alles einfach zu viel für mich.

Ich bin einfach kein Mensch, der immer in Gesellschaft sein muss und der bei dem kleinsten Fehlschlag oder Wehwehchen auf massiven Trost angewiesen ist... Außer von Barry... ich liebe es, wenn er mich nach einem harten Tag in den Arm nimmt und mir gut zuredet... Aber weg von Barry.

Ich bin halt auch mal gerne alleine, wie zum Beispiel jetzt! Ich tue deshalb als hätte ich Paul gar nicht bemerkt und antworte auf keine seiner Fragen.

„Was ist mit dir?" fragt er deshalb nochmals.

„Nichts, mir ging es noch nie besser!" schreie ich ihn schon fast an. Mein Partner, der natürlich den Sarkasmus in meinem letzten Satz gehört hat, kommt jetzt auf mich zu und spricht eindringlich mit mir: „Das kannst du vielleicht Joe weiß machen, aber nicht mir, ich kenne meine Partnerin und weiß wann sie mich anlügt." er ist ziemlich endtäuscht, da er glaubt ich vertraue ihm nicht genug um ihm etwas Privates zu erzählen.

„Erst rastest du bei einem Verhör aus, weil es um eine vermisste Person ging, die dich an deine Situation mit Barrys Koma erinnert hat, dann bist du wie ausgewechselt als er wieder aufgewacht ist und jetzt sitzt du halbnackt vor ihm und starrst ihn sabbernd an?... Blair du hast Gefühle für ihn!"

„NEIN, habe ich nicht!" versuche ich mich, geschockt über diesen Vorwurf, zu verteidigen! „Doch und das sieht jeder Blinde!... Blair gestehe es dir doch ein!" höre ich ihn noch rufen, während ich aus der Toilette stürme.

Wie kann er mir nur so etwas unterstellen, Barry ist und bleibt mein bester Freund, da muss ich mir Garnichts eingestehen. Ich bin so wütend, dass ich gar nicht bemerke wie Barry plötzlich wieder vor mir steht. „Was sollst du dir eingestehen?" fragt er neugierig, während ich in ihn hineinlaufe.

Mein Magen verkrampft sich. Barry darf Pauls Vermutung über meine Gefühle nicht gehört haben! Mir steckt ein Frosch im Hals und ich stottere nur ein wenig vor mich hin, während mich Barry an den Schultern hält. Er kann mein Verhalten offenbar nicht deuten, was mir Hoffnung gibt, dass er vorhin nicht mehr gehört hat.

Jetzt tritt auch noch Paul zu uns auf den Flur und grinst wieder erfreut als er mein peinliches Stottern hört. Dies stärkt ihn offenbar in seiner Vermutung, denn obwohl ich ihm Todesblicke zuwerfe meint er: „Barry, Blair muss dir etwas erzählen!"

Sofort werde ich kreidebleich und meine Augen werden größer und größer. Barry bemerkt, dass mir die Situation ziemlich unangenehm ist und sieht mir daraufhin tief in die Augen, was dazu führt, dass ich schwer schlucken muss und meine Knie weich werden. Mein Herz rast und mir wird heiß und kalt zugleich. Als Barry dann etwas sagen will, machen meine Beine nicht mehr mit und ich kippe leicht weg, doch Barry fängt mich auf und hält mich fest in seinen Armen. „Ich bring dich jetzt zum Arzt!" sorgt sich Barry etwas schockiert über meinen kleinen Schwächeanfall.

Ich brauche zwar einen Moment bis ich mich gesammelt und wieder halbwegs aufgerappelt habe, doch zum Arzt will ich auf gar keinen Fall. „Nein, ich bin nur müde!" antworte ich kurz angebunden ehe ich mich von Barry losreiße.

Jetzt ist wieder so ein Moment, in dem ich alleine sein will, weshalb ich die Jungs einfach stehen lasse und nach Hause gehe.

GEHEIMNISVOLLER WINTER (Flash FF)Where stories live. Discover now