Kapitel 36 - Honigkuchenpferdchen.

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"Mia! Hast du den Tisch schon gedeckt?!", wir schreckten auseinander.
"Ehm nein... Ich mach es sofort!", antwortete ich meiner Mutter und befreite mich von Liam.
Dieser starrte mich nur völlig perplex an.
"We talk later about that, ok?", seufzte ich und seine Stirn legte sich in Falten.
Ich achtete nicht weiter auf ihn und fing an den Tisch zu decken, er half mir. Wenigstens etwas.
15 Minuten später war ich so weit fertig, dass die Gäste erscheinen konnten.
Ich hatte meine hässliche Schuluniform gegen einen weinroten Pulli und einem schwarzen Rock getauscht, bevor ich wieder zu Liam und meiner Mum nach unten gelaufen war.
Die beiden hatten sich unterhalten, als ich jedoch ins Esszimmer hinein kam verstummten sie.
Bevor ich irgendetwas hinter fragen konnte klingelte es.
Ich seufzte und bewegte mich zu unserer Haustür.
Als ich sie öffnete konnte ich meine Augen nicht trauen.
"Granny?", meine Oma lächelte mich herzlich an.
"Mia, alles Gute! Bist du groß geworden, lass dich drücken.", ich umarmte sie und konnte es immer noch nicht fassen das ich sie mal endlich wieder sah.
"Was machst du hier?", hinter ihr erblickte ich einen großen Koffer, bevor ich sie wieder los ließ.
"Darf ich nicht meine Enkelin besuchen wenn sie Geburtstag hat?!", sie sprach es wie ein Vorwurf aus.
"Doch, natürlich! Ich bin nur überrascht."
"Ich auch, ich auch. Sag mal Spatz, ist denn auch dein Boyband Freund da?"
"Wie?", ich starrte sie verwirrt an, doch sie antwortete mir gar nicht mehr und stürmte an mir vorbei ins Haus.
"Ich wusste es! Also lügen meine Zeitschriften doch nicht immer!", meine Augen weiteten sich, als ich die Sätze meiner Großmutter verstand, diese sie nicht gerade leise gesagt hatte, währendessen sie wahrscheinlich gerade Liam im Wohnzimmer entdeckt hatte.
Meine Hand schlug gegen meinen Kopf, das konnte ja etwas werden.
"Sieht so aus als ob Granny schon alleine rein gefunden hätte.", erschrocken riss ich die Hand von meinen Augen und erneut wurden diese größer.
"Lea!", ich rannte auf sie zu und umarmte sie. Lea erwiderte meine Umarmung genauso stürmisch wie ich sie begonnen hatte.
"Alles Gute Maus!", sie ließ mich los und wir beide strahlten wie Honigkuchenpferdchen.
"Danke dir.", hinter Lea erschien meine Tante und mein Onkel, somit Leas Eltern.
Beide umarmten und gratulierten mir.
Ich bat sie herein, schleppte dabei noch den riesigen Koffer meiner Granny in den Flur, bevor ich meine Familie ins Wohnzimmer leitete.
Dort bekam ich den nächsten Schock, den Liam wurde von meiner Oma in eine ihrer Spezial Inquisitionen verwickelt.
Lea stieß mir in die Rippen.
"Und ich dachte Granny und die Presse labern nur Müll.", ich schüttelte amüsiert den Kopf.
"Nein, dieses Mal haben sie mal Recht.", oder auch nicht.
Wir stoßen zu dem kleinem Kreis, den meine Mutter, ihre Mutter und Liam gebildet hatten.
Verdammt, jetzt lernte Liam auch noch meine Familie kennen.
"Ok.. ehm. Das ist Liam, mein.. Freund.", ich hatte gezögert, doch was blieb mir eigentlich für eine andere Wahl.
Ich fühlte mich wie Katniss in Tribute von Panem, die gerade endlich verstand, dass sie mit Peeta den Rest ihres Lebens verbringen musste, nur das es bei mir nicht ganz so schlimm war.
"Liam, this is my Granny, my cousin, Lea, my aunt and my uncle.", ich zeigte jeweils auf die entsprechende Person.
Liam lächelte.
"Hi.", erneut klingelte es an der Tür und ich verließ meine Familie wieder.
An der Tür standen meine 3 besten Freundinnen, ich bat sie herein ins Wohnzimmer.
Dort hatten sich die anderen schon an den Tisch gesetzt, ihre Geschenke hatten sie auf ihn gelegt.
Sarah hielt einen Kuchen in der Hand, der viel zu Schade aussah um ihn zu essen.
Ich machte ein Foto, bevor ich ihn zu den Cupcakes, diese meine Mutter gebacken hatte, auf den Tisch stellte.
"Möchtet ihr was trinken?"
"Would you like something to drink?", ergänzte ich schnell und schaute dabei Liam an.
Falsche Entscheidung, mein Herz setzte aus, nur um dann wieder mit doppelter Geschwindigkeit zu schlagen.
"Und er ist auch noch Engländer.", hörte ich meine Granny entzückt murmeln, bevor es wieder an der Tür klingelte.
"Mum, kannst du meinen Gästen bitte was zu trinken einschütten?", fragte ich sie und sie nickte lächelnd, bevor ich wieder zur Tür hastete.
Währendessen ich die Tür öffnete war ich noch völlig in Gedanken bei Liam.
Es passte mir gar nicht das er hier war, er würde sich fehl am Platz fühlen.
Vor der Tür stand Sophia die mich in eine herzliche Umarmung riss, ich erwiderte sie benommen.
"Happy Birthday.", ich erwachte aus meiner Trance und schaute in ihr grinsendes Gesicht.
Oh, fuck.
Wie sollte ich ihr erklären das Liam hier war?!
Ich bat sie herein, Augen zu und durch.
Sie hängte ihre Tasche und Jacke an die Gaderobe. Meine Gedanken waren schon wieder weit entfernt und ich zuckte heftig zusammen als es erneut klingelte.
Sophia schaute mich kopfschüttelnd und grinsend an.
"Die anderen sind im Wohnzimmer, gesell dich einfach dazu.", sie nickte. "Ok."
Ich widmete mich wieder der Tür und die nächste Überraschung schwappte über mich.
"Jason!", kreischte ich und sprang dem jungen Mann in seine Arme.
Er lachte.
"Hey, Sweetheart.", hinter ihm erkannte ich seine Mutter die mir ein strahlendes Lächeln schenkte.
"Clara.", auch sie umarmte ich und mein Grinsen konkurrierte gegen die Sonne.
"Happy Birthday, Darling.", die beiden lächelten mich liebevoll an und ich bat sie herein.
Als meine Mutter und ich hier gerade eingezogen waren, wohnten die zwei das Haus neben uns.
Dad war beim Bund und meiner Mum sehnte sich dringend nach einer Freundin zum quatschen, die Chemie stimmte sofort.
Jason war 3 Jahre älter als ich und dennoch hatten wir fast jeden freien Tag zusammen verbracht. Er war wie ein großer Bruder für mich.
Als ich fast 13 war mussten die beiden durch Claras Job weg ziehen, der Kontakt blieb dennoch gut erhalten.
Obwohl es eine schwerze Zeit für mich war. Mit meinen fast 13 Jahren stand ich gerade am Anfang meiner Pubertät, Jason fehlte zum bereden von Teenager Problemen und lästern über irgendwelche Jungs aus meiner Stufe.
Ich hatte damals zwar schon Nik, den ich auch nur durch Jason besser kennen gelernt hatte, dennoch war es nicht das selbe.
Ich brachte die beiden ins Wohnzimmer und meine Mutter, diese meiner Granny Kaffee einschüttete, ließ sofort alles stehen und liegen um ihre beste Freundin zu umarmen.
Ich lächelte und begegnete wieder Liams Blick, welcher mich von oben bis unten musterte.
"Who's this?", flüsterte mir Jason ins Ohr, er stand immer noch neben mir und ich wusste das er Liam meinte.
"This is Liam. My ... boyfriend.", nuschelte ich zurück und Jasons Augen weiteten sich kurz für ein kleines Stück.
"Alright.", er nickte und dann setzte er sich gegenüber von Liam, inspizierte ihn mit seinem Adlerblick. Ich verdrehte die Augen.
Ich hielt kurz bei Liam an, flüsterte ihm ein "I'm sorry.", ins Ohr, bevor ich mich zu Sophia und Lea gesellte. Die beiden unterhielten sich und ich war wirklich froh darüber.
Nik klingelte 5 Minuten später und ich war überrascht als es zwei Minuten danach noch einmal klingelte. Ich erwartete niemanden mehr und meine Mum auch nicht.
Als ich die Tür öffnete schüttelte ich bloß lachend meinen Kopf.
"Seriously?!"
"Seriously?!", wurde ich nach geäfft und ich rümpfte genervt meine Nase.
"But yes, I'm totally serious.", er lachte und breitete seine Arme für mich aus.
"Happy Birthday Mia Babe.", Kopfschüttelnd ließ ich mich in die Arme des Lockenkopfs fallen und bat ihn anschließend herein.
Als Harry und ich das Wohnzimmer betraten, mussten sich Merry und Any ziemlich zusammen reißen um nicht laut los zu schreien, währendessen meine Mutter völlig verwirrt wirkte.
Die Situtation wurde mir bewusst, Harry und Liam zusammen in einem Raum. Mein und ihr Spaß war wahr geworden.
Langsam erwachte sie wieder und kam auf uns zu gelaufen.
"Harry, hi.", ihre Überraschung sah man deutlich.
"Mrs. Collins, nice to meet you.", er lächelte meine Mum an und reichte ihr die Hand.
"Please call me Mara.", nuschelte meine Mum und erwiderte den Händedruck.
Ich schüttelte bloß schmunzelnd meinen Kopf.
"Harry, do you want to drink something?", er nickte.
"Some Water."
"It's all on the table.", meinte meine Mutter und leitete Harry zum Tisch. Ich zog bloß meine Augenbraue hoch.
"Gifts Time!", rief meine Granny überschwänglich und plazierte mich auf einen Stuhl, bevor auch schon das erste Geschenk vor meiner Nase stand.
Es wurde still im Raum und meine Mum setzte sich wieder. Die Aufmerksamkeit lag auf mir.
Ich betrachtete das Geschenk vor mir, ein weißer Umschlag. Es sah nach nicht viel aus und ich öffnete ihn zaghaft.
In ihm befand sich ein Stück Papier, ich faltete es auseinander und begann zu lesen.

Hey! :) » l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt