Kapitel 17| Angst Bella?

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Nach der Schule wartete Liam schon an seinem Auto auf dem Parkplatz. Ich freute mich, dass wir alle was unternahmen. Die Jungs waren mir echt an's Herz gewachsen und ich hoffte, dass wir noch lange Zeit befreundet sein würden. Hätte mir jemand vor zwei Wochen gesagt, dass ich mich gut mit Liam verstehen würde, hätte ich denjenigen lauthals ausgelacht. Tja, so konnte man sich in Menschen täuschen. Auch, wenn Liam die meiste Zeit eifersüchtig auf seinen Bruder war. Er war nett zu mir und das hätte ich mir in meinen schönsten Träumen nicht ausmalen können.

„Hey Mädels." Er begrüßte uns mit einer Umarmung und hielt uns Gentleman like die Türen zum Auto auf. „Wir fahren sofort zum Kino. Die anderen sind schon da.", sagte er, nachdem wir losfuhren und wir nickten. „Was gucken wir heute überhaupt?", fragte Lea, als Liam das Auto einparkte. „Wir werden sehen, was heute läuft.", erwiderte dieser. Zu dritt liefen wir in das Kino, wo die anderen schon warteten. Wir begrüßten uns alle mit einer Umarmung und diskutierten darüber, welchen Film wir sehen wollten. Die Jungs gewannen und wir kauften uns schließlich sechs Karten für den Film Joker 2.

Lea und ich waren zwar dagegen, aber alle anderen dafür, weshalb wir überstimmt wurden. Ich hasste gruselige Filme und Lea genauso. Wir hatten uns einmal bei mir zu Hause einen Horrorfilm angesehen und fast die ganze Siedlung zusammengeschrien. „Hast du etwa Angst bella?", flüsterte mir Lorenzo mit seiner rauen Stimme in's Ohr. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. „Hättest du wohl gern." Ich versuchte so selbstbewusst wie möglich zu klingen, was mir wohl nicht allzu gut gelang, da er mich nur auslachte. „Arsch!", murmelte ich so, dass nur er es mitbekam. „Ich werd' dich schon beschützen bella." Grinsend nahm er mir mein Popkorn aus der Hand und löste seine Karte ein. Wir anderen folgten ihm und ich beeilte mich so gut es ging, um noch was von meinem Popcorn zu ergattern.

Der Film war schlussendlich ganz in Ordnung. Ich würde ihn nicht unbedingt nochmal sehen, aber für das eine Mal ging es. Manche Szenen waren zwar gruselig, doch Lorenzo hielt sein Versprechen und nahm mich in den Arm. Sogar jetzt noch flogen kleine Schmetterlinge durch meinen Bauch, wenn ich daran zurückdachte. Dieser Mann löste unbeschreibliche Gefühle in mir aus und das schon vom ersten Moment an. „Ich geh kurz auf die Toilette.", sagte ich, da ich eine große Cola allein ausgetrunken hatte und sich meine Blase meldete. Die anderen gaben mir Bescheid, dass sie draußen warten würden.

Gerade, als ich aus der Toilette kam und den Ausgang ansteuerte, wurde ich zur Seite gezogen und gegen eine Wand gedrückt. Ich sah in die zwei blauen Augen von Lorenzo und mein Herz setzte einen Moment aus. Was hatte er denn jetzt vor. „Du machst mich verrückt bella.", hauchte er an meinen Hals. Mein Körper bebte und mein Atem verschnellerte sich. „Ich bekenne mich schuldig.", witzelte ich, was ihm ein Lachen entlockte. „Du weißt gar nicht, was ich alles gern mit dir anstellen würde." Seine Worte hallten in meinen Ohren nach. „Warum tust du es dann nicht?" Ich wusste nicht, warum ich das gerade gesagt hatte, doch rückgängig konnte ich es eh nicht mehr machen. Hitze stieg mir in die Wangen und ich sah zur Seite. Er nahm jedoch seine Hand unter mein Kinn und zwang mich somit, ihn wieder anzusehen. Mein Herz raste und ich wusste nicht, was als nächstes geschehen würde.

Er sah mir tief in die Augen. „Ich würde dich so gern' küssen bella.", sagte er schon fast gequält. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien und ihm befohlen, es auch zu tun, doch ich hielt meinen Mund und das war womöglich auch besser so. „Lass uns zurück zu den anderen gehen.", seufzte er auf einmal und ließ von mir ab. Was?! Oh nein Freundchen, nicht mit mir! Gerade, als er sich umdrehen wollte, zog ich ihn mit einem Ruck wieder zu mir. Ich wusste nicht, woher ich den Mut hatte, doch ich küsste ihn nach kurzem zögern. Erst blieb er geschockt wie angewurzelt stehen, doch irgendwann entspannte er sich und erwiderte den Kuss. In meinem Bauch tanzten die Schmetterlinge auf und ab. Seine Zunge bot um Einlass, den ich ihm zögerlich gewährte. Ich hatte mir immer gewünscht, dass mein erster Kuss ganz besonders sein würde und das war er. Ich hätte niemals gedacht, dass ich den Mut dazu haben würde, Lorenzo zu küssen. Verdammt... Ich hatte mich unwiderruflich in diesen Mann verliebt.

Wir lösten uns irgendwann voneinander und sahen uns tief in die Augen. „Bella. Du küsst unglaublich gut.", grinste er. Schüchtern lächelte ich. „Jetzt lass uns wieder zu den anderen gehen.", sagte er und zog mich am Arm hinter sich her. Draußen warteten die anderen vier schon ungeduldig auf uns. Als Lea uns gemeinsam aus dem Gebäude kommen sah, warf sie mir einen vielsagenden Blick zu und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Was habt ihr denn so lange getrieben?", fragte Marco belustigt und wackelte auffällig mit den Augenbrauen. Liam verdrehte bloß genervt die Augen und würdigte mich keines Blickes.

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