Die Anhörung des Atana Mamoto

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Der Darkmode von Wattpad ist so entspannt, wenn man schreibt. Eine Genugtuung für jedes Auge...

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»Es haben alle überlebt und du bist der Kapitän einer ganzen Anbu-Einheit?« fragte Kakashi beim Abendessen ungläubig und dramatisch überrascht. Atana, den er seit zwei Wochen nicht gesehen hatte, schaufelte gierig das vernünftige Essen in sich hinein und brummte vor sich hin:
»Na, nur vorübergehend. Das ist jetzt keine große Kunst. Itachi war mit dreizehn Jahren schon Kapitän.«

»Ja,« antwortete Kakashi überfordert, »nach zwei Jahren als normaler Soldat! Ich war auch Anfangs nur vorübergehend Kapitän, aber da war ich auch schon Ewigkeiten in der Einheit. Du scheinst wirklich gut zu sein.«
Atana lachte darüber und zog schnell seine Handschuhe aus. Ihm rutschten ständig die Stäbchen aus den Händen, weil man mit ihnen so schlecht greifen konnte.
»Du hast mich schon immer unterschätzt. Wird jemals der Tag kommen, an dem das aufhört?« fragte Atana rhetorisch und gespielt beleidigt. Kakashi ignorierte das gekonnt, denn er wusste genau, dass Atana ihn bloß aufziehen wollte.

»Und jetzt musst du morgen zu dieser Anhörung?« wechselte Kakashi schnell das Thema und sah seinen Freund mitleidig an. Niemand hasste die Dorfältesten so sehr wie Atana. Mit vollem Mund erzählte er:
»Ich hab schon wieder irgendwas falsch gemacht. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern.«
»Die alten Vögel suchen sich auch immer was neues. Denen solltest du mal den Kopf waschen.« rutschte es Kakashi raus und plötzlich herrschte Totenstille. Atana hatte Kakashi noch nie so etwas blasphemisches sagen hören. Dann brachen sie beide in schallendes Gelächter aus.

Eigentlich sollten sie beide unter all den Sorgen und Lasten zusammenbrechen, doch stattdessen lachten sie zusammen über stumpfe Beleidigungen. Zwei Wochen lang war Atana Mal wieder durch die Hölle gegangen und er war unheimlich glücklich darüber, dass er nach der ganzen schwierigen Zeit wieder mit Kakashi lachen konnte. Nichts machte ihn glücklicher. Als er ein wenig später Kakashi beim Abwasch helfen wollte, sagte er:
»Geh lieber duschen. Du hast Blut an der Wange.«
Auf dem Weg ins Badezimmer dachte Atana darüber nach, dass dieser Satz seltsam normal klang. Sie waren schon ein Mörder-Pärchen, wenn Blut im Gesicht zu den normalsten Dingen der Welt gehörte.

Als Atana die angenehme Dusche mit dem Handtuch tropfend verließ fand er sich plötzlich auf dem großen Doppelbett wieder. Ein erschrecktes Keuchen entfuhr ihm, denn das hatte er nicht kommen sehen. Augenblicklich grinste er und schloss genüsslich die Augen, als Kakashis Lippen seinen Hals sanft verwöhnten. Er brauchte so viel mehr von diesen Berührungen, dass er sich unsanft in Kakashis Schulter krallte und glücklich seufzte.
»Hast du mich etwa vermisst?« brummte Kakashi dunkel in das Ohr seines Freundes und betrachtete mit Vergnügen die Gänsehaut auf seinem Körper. Er ließ seine Hände zu dem Handtuch gleiten und Atanas gesamter Körper spannte sich vor Aufregung an. Gepresst antwortete er:
»Ein bisschen.«
»Hm. Und du bist dir sicher, dass du das hier willst?« flüsterte Kakashi lasziv. »Du musst immerhin morgen ziemlich lange sitzen, nehme ich an.«
»Egal.« keuchte Atana, als er Kakashis Hand unter dem Handtuch spüren konnte. Diese Berührung machte ihn verrückt, Kakashis ganze Art machte ihn verrückt. Noch nie hatte er sich so sehr danach gesehnt, wie an diesem Abend. Er wollte es grob. Er wollte es tief. Er mochte den körperlichen Schmerz, das hatte Kakashi mittlerweile gelernt und versuchte sich danach so gut es ging zu richten.

Mitten in der Nacht erfüllte den Raum nichts als Dunkelheit und das Keuchen zweier Menschen. Atana konnte Kakashis Herz unter seiner Hand schnell schlagen spüren, so schnell wie sein eigenes.
»Du wirst immer besser.« keuchte er und grinste. »Das war besser als vorher.«
»Ach, danke.« antwortete Kakashi belustigt und strich mit seinen Fingern verspielt durch Atanas Locken. »Ein Anbu-Kapitän muss schließlich auch entsprechend belohnt werden.«
»Nur vorrübergehend. Hör mir doch Mal zu!« brummte Atana genervt. Kakashi ließ seine Hand geniert auf Atanas Po gleiten und drohte ihm:
»Sei nicht so frech, sonst starte ich eine zweite Runde.«
»Das hältst du nicht mehr durch.« feixte Atana lachend, doch als Mensch, der jede Täuschung erkannte, hatte er sich selten so getäuscht. Kakashi hielt sehr wohl mit seiner scheinbar unendlichen Ausdauer eine zweite Runde durch, die Atana den letzten Nerv raubte. Ihm verging hören und sehen bei Kakashis Künsten, bettelte kaum hörbar um Erlösung und fragte sich im Nachhinein, ob er so ein Talent wie Kakashi überhaupt verdient hatte. Er müsste einer unter Millionen sein, der Atana so hemmungslos werden ließ.

Blindfight - Ein Ninja kehrt zurück || Naruto FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt