火 10 - IZUMO

279 18 0
                                    

Die Dämmerung hatte bereits begonnen, als ich meine Wohnung verließ und mich auf den Weg zum Treffpunkt machte. Ich hatte mich um zehn Minuten verspätet, weshalb ich ein wenig durch die Straßen hetzte. Heute konnte ich mich endlich dazu überwinden meine Wohnung blitzeblank aufzuräumen und sauber zu machen. Die ganze Zeit hatte ich mich davor gedrückt, aber es war einfach überfällig.

Es dauerte nicht allzu lange, bis ich bei der Akademie ankam. Natürlich erkannte ich Izumo schon von weitem. Er lehnte am Zaungitter und blickte immer wieder auf seine Uhr. Augenblicklich bekam ich ein schlechtes Gewissen. „Hey Izumo, tut mir leid für meine Verspätung", keuchte ich, als ich ihn endlich erreicht hatte und mich auf meine Knie abstützte. Nervös fing er an zu lachen. „Ach Quatsch, so lange warte ich gar nicht", sagte er. Stumpf starrte ich ihn an. „So wie ich dich kenne, stehst du schon vor unserer vereinbarten Zeit hier herum", entgegnete ich und seufzte schließlich, ,,Lass uns gehen". Wir spazierten durch die Straßen Konohas und suchten nach einem passenden Lokal, bis wir schließlich einfach wieder ins Grillhaus gingen. Wenn ich nicht bei Ichiraku war, fand man mich meist dort. War ja auch kein Wunder. Die hatten hier echt tolles Zeug. Man bekam hier zwar rohes Fleisch, welches man selbst grillen konnte, aber außer Fleisch gab es noch reichlich andere Dinge, die sie anboten. Soweit ich wusste, war Asuma hier oft mit seinem Team.

°~°~°~°

„Du hast mir noch nicht erzählt, was du so alles erlebt hast", sagte Izumo, nachdem wir unseren Smalltalk beendet hatten. Er dachte wohl ich hätte tausende von Abenteuern erlebt. Dem war außer einer kleinen Sache nicht so. Aber darüber durfte ich kein Wort verlieren. Heihachi würde mich in der Luft zerfetzen. „Nun, was soll schon groß passiert sein", sagte ich und kratzte mich am Hinterkopf. Verdutzt blickte er mich an, dabei rutschte ihm ein Stück Fleisch durch die Stäbchen zurück auf den Teller. „Du warst knappe zwei Jahre fort. Da muss doch irgendwas geschehen sein", widersprach er, sammelte sein Essen wieder vom Teller auf, um es sich dann in den Mund zu schieben. Ich schüttelte achselzuckend mit dem Kopf. „Du erwartest zu viel. Es gab keine großen Abenteuer. Bloß die üblichen Schlägereien mit Möchtegern Kriminellen und viel Training", beharrte ich weiter und blickte ihm währenddessen nicht an. Mein Blick lag da eher auf dem köstlichen Essen, welches gerade von Angestellten auf dem Tisch verteilt wurde. „Ach so. Entschuldige, das musst du mir nachsehen. Ich erlebe am Haupttor nicht wirklich viel", entgegnete Izumo leicht lachend. Das stimmte wohl. Sarutobi verdonnerte ihn und Kotetsu ja beinahe ausschließlich am Haupttor Durchreisende zu kontrollieren. Und wenn diese Aufgabe jemand anderes übernahm, hatten sie jede Menge andere Sachen innerhalb des Dorfes zu tun. Die zwei konnten einem wirklich leidtun. „Ach ja. Ihr zwei seid richtige Pechvögel. Dann seid ihr schon Chunin und könnt kaum richtige Missionen annehmen", meinte ich und seufzte. Wäre ich an deren Stelle, hätte ich mich schon längst beschwert. Meine Nerven würden das nicht aushalten, dafür war ich viel zu explosiv. „Ja, aber was soll man schon machen. Ich weiß gar nicht mehr wie das wirklich ist außerhalb von Konoha auf Mission zu gehen. Aber andererseits, faulenze ich schon gerne!" Über seine Grübeleien musste ich schmunzeln. Einerseits würde er gerne nochmal auf eine externe Mission gehen und etwas erleben, aber andererseits mochte er es einfach nichts zu tun. Es kamen ja nicht beinahe ununterbrochen Leute nach Konoha oder wollten es verlassen. „Bald findet der letzte Teil der Chunin Auswahlprüfung statt. Kotetsu und ich sind schon ganz neugierig auf die Kämpfe", wechselte er das Thema und grinste. „Au ja. Ich muss gestehen, ich hätte nicht gedacht, dass Naruto weiterkommt", gestand ich und seufzte. Mein schlechtes Gewissen kam wieder hoch. Ich mochte es überhaupt nicht Vorurteile zu haben, aber was konnte man schon dagegen machen? Ich war immerhin auch nur ein Mensch. „Einfach unglaublich. Dabei hatte der kleine Dummkopf gerade mal so die Genin Prüfung bestanden. Ach, ich ärgere mich immer noch über dieses Chaos, was er damals veranstaltet hat", meinte er, bekam jedoch nur verständnislose und teilweise böse Blicke von mir. Davon hatte ich schließlich nichts mitbekommen und mir gefiel es nicht wie er Naruto bezeichnete. Izumo erklärte mir also kurz und knackig was geschehen war und danach konnte ich ihn ein bisschen verstehen. Schließlich wurde er mitten in der Nacht unsanft aus seinem Schlaf gerissen. „Nenn Naruto aber nicht noch einmal einen Dummkopf! Er ist schließlich sowas wie einer meiner Schützlinge. Egal wie lange er braucht, um etwas zu verstehen, es heißt nicht, dass er dumm ist!", entgegnete ich ein bisschen sauer. Es überraschte ihn, dass ich Naruto so in Schutz nahm. Bei den Missionen, die mein Team bekam, konnte Naruto nicht wirklich zeigen was er konnte, außer wie schnell er Müll aufsammeln konnte oder dergleichen. Dennoch bekam ich mit, dass er nicht dumm war, sondern einfach nur länger brauchte, um etwas zu verstehen. Das war ein großer Unterschied. Beschwichtigend hob Izumo die Arme. „Ist ja gut. Ich will mich um Himmels willen nicht mit dir anlegen!"


SENJU NO HI - GeheimnisseWhere stories live. Discover now