Chapter Twenty Three

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„Das hast du nicht getan!" Lachend wedelte ich mit dem Löffel, an welchen noch etwas Eiscreme klebte, in der Luft und legte den Kopf in den Nacken, sodass meine Haare leicht zurückflogen. „Es ging verdammt nochmal um Gerechtigkeit!" Kyle verschränkte schnaubend seine Arme und starrte in den Himmel. Wir hatten uns auf den Balkon gesetzt. Zwischen uns eine große Packung Eiscreme, die ich zwischenzeitlich an mich gerissen hatte.

„Natürlich." Ironisch stimmte ich Kyle zu und lachte noch einmal auf.

„Gott, der arme Junge. Das ist ein klares Anzeichen für Einzelkinder." Beschuldigend zeigte ich mit meinem Löffel auf Kyle, bevor ich einen weiteren Löffel Eis in meinen Mund steckte.
„Natürlich", wiederholte Kyle meine Worte.

Ich steckte den Löffel in die Eiscreme und stellte den Becher beiseite. Langsam begann ich, etwas zu frösteln, was nicht zuletzt an dem Abend, sondern vielmehr an meiner klammen Kleidung, lag.

Lächelnd blickte ich ebenfalls in den Himmel. Es war bereits dunkel und einzelne Sterne waren am Himmel zu sehen. Wie die Sterne, war auch der Abend mit Kyle magisch. Er hatte sich in jeder seiner Handlungen Mühe gegeben. Nach dem Essen hatte ich ihm beim Aufräumen der Küche geholfen, wo er sich seufzend an die Theke angelehnt hatte.

Und mein Lächeln wurde breiter.

„Wirklich. Ich bin kein Experte, aber bei einem Date ist es, denke ich, nicht Sinn der Sache, die Küche aufzuräumen." Ich reichte ihm den nassen Topf und grinste.

„Bestimmt nicht. Aber wer sagt, dass wir es nicht trotzdem dürfen."

Kyle brummte nur und stellte den trockenen Topf zurück in den Schrank, während ich ihm den nächsten gegen den Brustkorb drückte.

„Gott, Lola! Der ist noch voller Schaum." Vorwurfsvoll sah Kyle mich an und blickte dann an sich runter. Sein Hemd war an einigen Stellen durchnässt und klebte nun an seinem Brustkorb. Lachend nahm ich etwas Schaum aus der Spüle und schmierte es ihm auf das Hemd.

„Da war ein wenig Dreck", murmelte ich dann konzentriert und grinste einen Moment später. Kyle legte seinen Kopf zur Seite und zog eine Augenbraue hoch.

„Das gibt Rache." Und schon stellte er den Topf beiseite, griff in das Spülwasser und rannte mir hinter her. Ich war froh, dass mein Knie nur gering schmerzte und ich flüchten konnte.

„Kyle, das willst du doch gar nicht. Das ist viel zu klischeehaft." Ich stand ihm gegenüber an der Theke, als er nur grinste.

„Und wie ich das will." Er umrundete sie und rannte auf mich zu, sodass ich in den Flur flüchtete. Gerade als ich die Treppe hochgehen wollte, spürte ich Kyles Hände an meinem Rücken. Der kühle Schaum sickerte durch den Stoff und erschrocken schrie ich auf. „Das ist widerlich!" Kyle legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich mit dem Rücken an seine Brust. „Du hattest dort einen Fleck."

Dann küsste er meinen Hals, bevor er mich umdrehte und an die Wand drückte. Er presste seine Lippen auf meine, sodass ich aufseufzte und meine Arme um seinen Nacken legte. Ich wollte den Kuss erwidern, jedoch lösten seine Lippen sich von meinen, bevor ich die Möglichkeit hatte.

„Du bist wunderschön." Er strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und blickte mich so ehrlich und direkt an, dass ich nichts zu erwidern wusste.

„Ich habe noch nie ein Mädchen, wie du es bist, in meinem Leben getroffen." Dann lehnte er seine Stirn an meine. Seine Fingerspitzen fuhren an den Seiten der Bluse hoch und runter.

Er nahm mir die Luft zum Atmen, aber schenkte mir so viel Besseres. Geborgenheit und ein Lächeln. Und nun mit ihm auf dem Balkon zu sitzen, Eis zu essen und in den Himmel zu starren, gab mir das Gefühl, angekommen zu sein. „Möchtest du rein?", fragte Kyle, als ich mir über meine Arme fuhr.

Liebes Tagebuch || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt