Epilog

1.3K 63 170
                                        

Nervös zupfte ich an meinem Haargummi herum und drückte Elijahs Hand fester. Als ich nach links schaute, bemerkte ich, dass auch Tom und Jess aufgeregt waren. Einzig und alleine Elijah war die Ruhe selbst. Er hatte jedoch nicht viel zu verlieren.

Gemeinsam betraten wir das Restaurant in dem wir uns mit seinen Eltern treffen würden. Wir waren mittlerweile fast ein halbes Jahr zusammen und langsam war es so weit, dass er bereit war, mich ihnen vorzustellen - auch, wenn ich sie eigentlich schon kannte. Dennoch war es mir wichtig seine Eltern auch so kennen zu lernen, auch, wenn er es gerne gelassen hätte. Als Unterstützung stellte auch Jess ihren Eltern Tom vor.

Das Restaurant war angenehm gekühlt, sodass ich nicht mehr so schwitzte, wie auf der Straße. Der Juli in New York dieses Jahr war unglaublich heiß, weshalb ich mich für ein schickeres Trägerkleid entschieden hatte, genauso wie Jess. Die Jungs trugen Anzüge und Elijah stand das verdammt gut. Am liebsten hätte ich ihn in die nächste Ecke gezogen und ganz andere Dinge getan, als seine Eltern kennenzulernen.

Ich pustete mir verschmitzt eine Strähne aus dem Gesicht.

"Ach ja, da sind sie ja.", murmelte Elijah und deutete auf einen runden Tisch am Ende des Raumes. Gemeinsam liefen wir auf sie zu.

Als sie uns sahen, standen sie auf und warteten. Elijahs Eltern sahen noch ziemlich jung aus für ihr Alter. Seine Mutter hatte brünette kurze Haare und grüne Augen. Sie hatte ein ziemlich elegantes Kostüm an. Elijah kam unverkennbar nach ihr. Sein Vater dagegen hatte kurze graue Haare und blaue Augen. Beide machten ein verkniffenes Gesicht. Ich hatte das Gefühl unter ihren Blicken geröntgt zu werden.

Automatisch rückte ich ein wenig näher an Elijah.

Als wir ankamen, reichte Elijah sehr förmlich seinen Eltern die Hand, während Jess sie etwas vertrauter umarmte.

Eigentlich war ich kein schüchterner Mensch, allerdings hatten ihre Eltern eine eindrucksvolle Wirkung auf mich.

"Hallo Charles.", begrüßte ich Elijahs Vater und drückte fest meine Hand. Dieser betrachtete mich kurz mit zusammen gekniffenen Augen, dann schien er sich wieder an mich zu erinnern.

"Rachel, richtig?", hakte er nach.

"Ja, die bin ich.", erwiderte ich und lächelte unsicher.

"Du bist Jess' beste Freundin. Du studierst auch Jura, oder?", wollte er wissen, weshalb ich nickte.

Nun gab ich auch seiner Ehefrau Mary die Hand. Sie erkannte mich sofort.

"Guten Abend, Rachel.", sagte sie. "Schön dich unter diesen erfreulichen Umständen wiederzusehen."

"Ganz meinerseits.", antwortete ich möglichst würdevoll.

Nachdem jeder jeden begrüßt hatte, setzten wir uns hin. Ich saß neben Elijah und Jess. Mein Freund schenkte mir einen warmen, aufmunternden Blick, welchen ich erwiderte. Jeder griff nach seiner Karte und starrte hinein. Es herrschte einer dieser unangenehmen Momente in denen keiner wusste, was er genau sagen sollte.

Erst nachdem die Kellnerin unsere Getränke gebracht und unsere Essensbestellung aufgenommen hatte, faltete Mary ihre Hände vor dem Körper und räusperte sich. "Also Rachel, du und Elijah seid jetzt zusammen?" Sie fixierte mich mit ihrem Blick.

Elijah nahm unter dem Tisch meine Hand und drückte sie sanft.

Ich nickte leicht und schenkte ihm ein Lächeln. "Ja, wir sind etwa seit einem halben Jahr zusammen."

"Oh, das klingt sehr erfreulich." Sie lächelte mich an. "Studierst du noch immer Jura?"

"Ja, ich bin hoffentlich in einem halben Jahr fertig.", erzählte ich und nippte an meinem Wasser.

UnstoppableDonde viven las historias. Descúbrelo ahora