Jimin, der Sohn von einem der reichsten und skrupellosesten Mafiabosse in ganz Südkorea. Sein Vater bereitet ihn schon lange auf seine Rolle vor, drillt ihn förmlich darauf, das Amt als Mafioso für seinen Vater weiterführen zu können. Doch Jimin wil...
"Du hast die beiden Typen umgebracht?!", ertönte Jins Stimme in dem recht kleinen Haus und war wahrscheinlich in der ganzen Nachbarschaft zu hören. "Was hätte ich denn machen können? Die waren drauf und dran unser Opfer wegzuschleppen und wer weiß wo hinzubringen! Der wäre niemals beim Boss angekommen.", verteidigte Jungkook sich und zog seine Schuhe aus, nur um sich dann auf das Sofa ihres Wohnzimmers zu legen und seine Füße auf den tiefen Tisch direkt davor.
"Außerdem bist du derjenige, der den Kleinen nicht mal erkannt hat, als er direkt in dich reingelaufen ist! Er wäre uns fast entkommen, hätten wir ihn am Strand nicht wieder getroffen. Und selbst da hast du ihn nicht erkannt!" "Pff... Ich habe eben nicht genau hingesehen. Aber zurück zu der Sache mit dem Umbringen! Wieso bin ich überhaupt überrascht... Mein kleiner Bruder ist ja schon sowas wie ein Serienkiller, da sollte ich mir eigentlich keine Sorgen mehr machen."
"Genau!", stimmte Jungkook seinem Bruder zu und öffnete den Gürtel seiner Hose, damit sein Bauch mehr Platz hatte und er noch entspannter auf dem Sofa liegen konnte. "Wann wollen wir jetzt eigentlich den Keller für ihn vorbereiten?", fragte Jin und schien wohl keine Lust mehr zu haben, sich aufzuregen, weshalb er sich neben den Jüngeren auf das Sofa fallen ließ.
"Ach... Mach dir da mal keine Sorgen. Ich möchte noch etwas warten." Jungkook nahm sich eine Zigarette aus der Packung, die vor ihm auf dem Tisch lag und zündete sie sich an, ehe er sie auch schon an seine Lippen drückte und einmal tief einatmete. "Wieso das denn?" Jin griff ebenfalls nach einer Zigarette und begann zu rauchen. "Keine Ahnung wieso, aber ich will wissen, wie der Junge tickt. Sieht überhaupt nicht wie jemand aus, der in die Mafia gehört. Der ist harmloser als eine Eintagsfliege."
Die beiden lachten. "Außerdem sieht er auch nicht schlecht aus." Jungkook grinste und Jin fing wieder an zu lachen. "Also willst du es erst mit unserem Opfer treiben, bevor wir es entführen?" "So ungefähr." Es war kurz still, bis Jungkook etwas einfiel. "Ach ja, ich habe zugestimmt, dass Jimin einem Freund von sich deine Nummer weiter gibt." "Warte was?!" Nun wurde der Schwarzhaarige wieder lauter.
"Komm schon, so hässlich sind seine Freunde bestimmt nicht." "Aber bestimmt hässlicher als ich." Jin schmollte und zog gleichzeitig an seiner Zigarette. "Zumindest ist hier in L.A. eher jemand, der genauso gay wie du ist." Jungkook schmunzelte und ließ den Rauch langsam seinem Mund entweichen.
"Stimmt auch wieder." Jin sah auf sein Handy und schien anscheinend eine Nachricht bekommen zu haben. "Okay, ich gebe ihm eine Chance." Er ließ seine Zigarette in seinem Mund und tippte etwas auf seinem Handy ein, antwortete wohl dem Typen. "Gute Idee. Dann kann ich mir ja Jimin angeln." Mit einem Grinsen lehnte Jungkook sich zurück und drückte den Stummel seiner Zigarette im Aschebecher aus, der schon ziemlich voll war und auf dem Tisch vor dem Sofa stand.
Normalerweise war er nicht einer von den Leuten, die andere ausnutzten, bevor sie ihren Job erledigten. Er erledigte alles sauber, ließ keine Gefühle ins Spiel kommen und brauchte meistens nur wenige Stunden, bis zu einigen Tagen. Aber Jimin hatte eine seltsame Wirkung auf ihn und er wollte mehr als gerne diese Lippen auf seinen spüren.
Diesen Taehyung sah er auch nicht wirklich als Problem. Der Schlumpf war ihm gegenüber zwar ziemlich misstrauisch, was man auch bei Jimins Situation verstehen konnte, aber ernsthaft gefährlich werden konnte er nicht. Erstens hatte er körperlich einfach nicht die Kraft dazu und zweitens war er wahrscheinlich auch nicht der hellste.
Es würde bestimmt nur wenige Tage dauern, bis Jimin ihn machen ließ, was er wollte. Und sonst konnte er auch noch einen anderen Weg finden, wie zum Beispiel den Kleinen einfach abfüllen. Das würde dieser wahrscheinlich nicht einmal merken.
Jungkook grinste bei dem Gedanken und nahm sich die nächste Zigarette. Das Gefühl, dass er auch noch unbedingt herausfinden wollte, wieso Jimin von der Mafia weggelaufen war, versuchte er einfach zu ignorieren.
Er zuckte leicht zusammen, als sein Bruder neben ihm aufquiekte und begeistert auf sein Handy sah. "Was ist?", fragte er und lugte schnell über Jins Schulter.
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Jungkook runzelte die Stirn. Da er sich selber als undominierbarer Top ansah, hatte er mehr ein Faible für schlanke, kleine Körper. So einen, wie Jimin ihn besaß. "Ist er nicht heiß?~", schwärmte Jin nun und sein Bruder nickte nur leicht, obwohl er nicht mal wirklich zustimmte.
Normalerweise verstanden er und sein Bruder überaus gut, aber sie mussten auch schon viel zusammen durchmachen. Als Jungkook 15 und Jin 18 war, kamen ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben.
Da sie damals nicht in ein Kinderheim wollten und schon gar nicht noch eine Bürde für ihre Großeltern sein wollten, suchten sie nach einem Ort, an dem sie arbeiten und gleichzeitig leben konnten. Es dauerte nicht lange, bis Park Jinyoung auf sie aufmerksam wurde und sie einlud, zu sich zu kommen.
Jungkook war damals noch ein ängstlicher, kleiner Junge mit großen Vorderzähnen gewesen. Außerdem war er naiv und hatte keine Ahnung, worauf er sich da mit Jin einließ. Trotzdem bereute er es bis zu dem heutigen Tag nicht.
Bei diesem Treffen wurde ein Aufnahmeritual gemacht und sie wurden offiziell in die Mafia aufgenommen. Nach ein wenig absolviertem Training und ihren guten Leistungen wurde klar, dass sie die Geheimwaffe sein würden. Niemand, außer die die beim Ritual dabei waren und Park Jinyoung kannte die beiden. So sollte es auch bleiben, damit sie jeden Job unentdeckt erledigen konnten.
Jimin hatte Jungkook wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben gesehen, da war er neu gewesen. Sie mussten sich zusammen angucken, wie jemand im dunklen Keller der Villa, die Jungkook auch noch nicht oft betreten hatte, gefoltert wurde. Das gehörte zu ihrem Training dazu.
Jimin hatte die ganze Zeit zitternd in einer Ecke gestanden und sich die Augen zugehalten, weshalb er schon bald unter dem enttäuschten Blick seines Vaters aus dem Raum geführt wurde. Danach sah Jungkook ihn nie wieder, bis er plötzlich zu seiner Beute würde. Und er bekam seine Beute. Immer.
