Chapter No. 36 |WE NEED TO TALK|

757 45 11
                                    

Grelles Licht blendete mich, als ich morgens meine Augen aufschlug. Noch verschlafen drehte ich mich zu Armitages Seite, um mich an ihn kuscheln zu können. Mein Arm traf ins Nichts - Die Bettseite Neben mir war leer und die Bettdecke zurückgeschlagen. Meine Augen suchten den Raum nach dem rothaarigen Mann ab. Letztendlich blieben sie an der offenen Tür des angrenzenden Badezimmers hängen, durch welche auch das weiße, künstliche Licht kam, das den Schlafraum erhellte. Da sich meine Augen langsam an die Helligkeit gewöhnt hatten, schlug ich vorsichtig auch meine Bettdecke zurück und stand auf. Durch einen flüchtigen Blick auf die Uhr erkannte ich, dass uns noch gut eine Stunde blieb, bis der Wecker klingeln würde. Weshalb war Armitage also schon so früh im Bad?

Der eben genannte stand schon in Uniform vor dem Spiegel und fixierte mit Haargel seine feurigen Haare. Vorsichtig legte ich von hinten meine Arme um seinen Brustkorb und lehnte mich gegen seinen Rücken.

„Hi Armitage, weshalb bist du denn schon so früh auf? Es ist doch noch Zeit bis zum Dienstbeginn. Willst du dich nicht so lange noch zu mir gesellen? Wir könnten vielleicht gemeinsam Frühstücken, wenn du möchtest", sprach ich in sanfter und noch etwas müder Tonlage zu ihm. Er antwortete nicht, und frisierte lediglich seine Haare zu Ende, bevor er mich abschütteln und den Raum verließ. Irritiert ging ich ihm nach. War irgendetwas nicht in Ordnung? Ich lehnte im Türrahmen, als er meinen verwirrten Blick durch die Reflektierung im Spiegel auffing, an welchem er seine Uniform zur Perfektion zurecht zupfte.

„Muss gleich ins Büro, heute steht viel an. Räum dein Zeug auf, bevor du gehst", wandte er sich mir letztendlich mit einer nicht wirklich zufriedenstellenden Antwort in einem kühlen Tonfall zu. Ohne mir die Möglichkeit zum Erwidern zu geben, verließ er das Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Die Geste genügte mir als Zeichen, dass er allein gelassen werden wollte. Hatte ich was falsch gemacht? Gestern war doch noch alles okay.

Geknickt wand ich mich von der Tür ab, und machte mich im Badezimmer fertig. Am Ende räumte ich noch, wie er gesagt hatte, meine auf dem Boden liegende Kleidung zusammen und machte zusätzlich das Bett - Vielleicht würde ihm das später auffallen und seine Laune besänftigen.

Als ich kurze Zeit später im Büro auftauchte war keine Spur von Armitage zu sehen. Hoffentlich war er besser gelaunt, wenn er wiederkam. In Armitages Terminkalender standen vormittags viele Besprechungen, da morgen Tuanul unter Commander Rens Kommando eingenommen werden würde. Tuanul ist laut der Koordinaten ein kleines Dorf auf Jakku und soll angeblich die Karte zu Luke Skywalker beherbergen. Somit war mir unklar, wann Armitage Zeit finden würde, hierher zu kommen.

Die nächsten Stunden verbrachte ich fixiert auf meine Arbeit, in der heimlichen Hoffnung das Armitage kommen und mir etwas seiner wertvollen Zeit schenken würde. Mein Kopf hob sich schnell zur Tür, als ich hörte wie jemand das Büro betrat. Der Rothaarige war mit seinem Blick auf das Datapad vor sich fixiert und würdigte mich somit keines Blickes. Gerade wollte ich aufstehen und zu ihm gehen, als er schon wieder in seinem Teil des Büros verschwand und die Tür hinter sich schloss.

Entmutigt ließ ich mich wieder in den Stuhl sinken. Weshalb war er nur so? Nur wenige Minuten später meldete sich die Comlink-Anlage. Eigentlich nutze Armitage sie nie. Verwirrt nahm ich die Übertragung an und seine Stimme erklang.

„Chloe, bring mir einen Kaffa. Die Service-Droiden haben einen Störung."

„Selbstverständlich." Ich legte eine kurze Pause ein, um mir zurecht zu legen, welche Anrede jetzt angebracht wäre. Schnell entschied ich mich aber für das Einfachste: „General."

Kurze Zeit später fand ich mich in der Cafeteria wieder, nur um sie wieder mit einer dampfenden Tasse schwarzen Kaffa zu verlassen. Auf den Weg ins Büro viel mir auf, dass mehr als gewöhnlich in den Gängen los war. Es war schon fast erstaunlich, wie viele Leute mit Stapel von Data-Blocks durch die Gegend gingen. Natürlich war es nichts schwerwiegendes, wahrscheinlich hat jemand bei einem übergreifendem Systemupdate in der Codierung ein, zwei Zahlen vertauscht. Das würde bestimmt in ein paar Minuten wieder alles funktionieren. Aber für den Moment selbst herrschte hier etwas Aufruhr.

Vorsichtig, bedacht den Kaffa nicht zu verschütten, ging ich wieder zu Armitage, der seine Augen nur auf den holographischen Bildschirm fixiert hatte. Mit einer einfachen Handgeste deutete er mir, die Tasse wortlos abzustellen. Ich kam seiner Aufforderung nach, drehte mich aber nochmal um, bevor ich den Raum verließ.

„Ist alles okay? Du bist heute ziemlich distanziert. Wir könnten den Feierabend vielleicht zusammen verbringen und etwas Zeit füreinander haben, oder was meinst du, Armitage?"

Bevor er antwortete, nahm er einen großen Schluck von der dunklen Flüssigkeit in der Tasse, ohne mir einen Blick zu schenken.

„Geh dich selber beschäftigen, Chloe. Ich habe gerade wichtigere Dinge zutun."

„Auch noch heute Abend? Ich würde mich wirklich freuen, mit dir Zeit zu verbringen", versuchte ich es erneut, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Der Rothaarige stöhnte daraufhin genervt und fuhr sich durchs Gesicht.

„Morgen gibt es einen Angriff, falls du es nicht mitbekommen hast, und ich bin der General dieses Sternzerstörers. In meinem Leben gibt es somit viele Dinge, die mir meine Nerven rauben, und ich gebe dir den lieb gemeinten Rat, besser keines davon zu werden. Und jetzt verschwinde in deinen Teil!"

Anhand seiner Tonlage hätte ich merken sollen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen wäre, nichts mehr zu erwidern. Allerdings ignorierte ich dieses unterschwellig warnende Gefühl.

„Bitte! Gestern war doch schön. Was ist denn heute anders?"

Sein Blick hob sich zu mir, aber ich war nicht zufrieden mit dem, was mich traf. Seine Augen waren leicht verengt und fixierten mich missbilligend. Gefährlich langsam erhob er sich von seinem Stuhl und trat auf mich zu wie ein Raubtier auf seine Beute.

„Ich habe gerade andere Prioritäten, als deine Beschäftigung! Da draußen gibt es einen Krieg, den ich gewinnen muss. Meine Zeit wird aktuell für wichtigere Dinge benötigt; Verstanden?"

„Aber-"

„Hab ich es dir gestattet, mir zu widersprechen?"

Ich schluckte eingeschüchtert, aber ich wollte nicht nachgeben, nicht dieses Mal.

„Ich verstehe schon, du hast viel Stress, aber deshalb musst du doch nicht gleich so abweisend zu mir sein! Ein nettes ‚Ich hab heute viel zu tun, morgen aber vielleicht' hätte doch auch funktioniert."

Als er näher auf mich zukam, wurde mir klar, dass ich das nicht hätte sagen sollen.

„Wag es nicht, mir zu sagen, was ich zu tun und lassen habe, Chloe!" Er baute sich vor mir auf, und drückte mein Kinn schmerzvoll nach oben. „Ich entscheide selbst, wann ich zu dir nett sein möchte und wann nicht!" Tränen bildeten sich in meinen Augen. „Und jetzt verschwinde!"

Jemand räusperte sich leise neben uns und mein Blick schnellte herüber. Noema. Was machte Noema hier? Armitage wandte sich von mir ab und sah die Schwarzhaarige auffordernd an.

„Verzeihen Sie, General Hux, Sir, ich soll Ihnen von Captain Peavey diese Dokumente überbringen, da die Service Droiden aktuell-"

„Eine Störung haben, ich weiß. Legen Sie es einfach dort ab und gehen wieder auf Ihren Posten, Offizier."

Noema warf mir beim umdrehen noch einen kuriosen Blick zu, bevor sie das Büro wieder verließ. Ich hoffte, dass sie nichts mitbekommen hatte. Kaum schloss sich die Tür, warf mir Armitage einen Blick zu, der mir zeigte, dass ich gehen sollte.

Schnell senkte ich meinen Kopf und ging in meinen Bereich zurück. Die Tür schloss sich hinter mir und Armitage wechselte den restlichen Tag weder Worte noch Blicke mit mir. Ich hatte Schuld. Natürlich stand er unter Stress, dann hätte ich ihn nicht noch zusätzlich belästigen sollen.

Als ich abends wieder in meinem Quartier war, meldete sich mein Datapad und mir wurde von der Nachricht übel.

Noema Pearl
Hey Chloe, wir müssen reden. Über dich und General Hux.

.
.
.
➥ Das Kapitel war im Verhältnis mal wieder etwas mehr mit Drama versehen! (Ich hoffe das hat euch gefallen)

Lasst gerne Rückmeldung da ^^

Habt einen wunderschönen Tag und bleibt gesund!

-Tiara ✨

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Where stories live. Discover now