Chapter 7 - Goodbye My Lover

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„Goodbye my lover.

Goodbye my friend.

You have been the one.

You have been the one for me."

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15. April 2008

Alison

Als ich den grasübersäten Pfad herunter lief, konnte ich von weitem bereits Henry erkennen, der auf dem Rücken lag und in den Himmel sah.

„Hey", sagte ich sanft und ließ mich neben ihn fallen.

„Es tut mir leid, dass ich gestern einfach abgehauen bin", murmelte Henry und sah zu mir hinüber.

„Schon ok", sagte ich und strich meine braunen Locken zur Seite, als sie wieder in mein Gesicht fielen.

„Doof, dass ich nicht beim Schulball war. Ich wäre jetzt doch gerne da gewesen", sagte ich traurig und sah ebenfalls in den Himmel.

„Du hast nichts verpasst. Es war total langweilig", Henry sah mich wieder an und erkannte scheinbar die ehrliche Trauer in meinem Gesicht.

„Wir könnten so tun als wären wir dort", schlug er vor und stand auf. Er zog sanft an meinem Kleid.

„Darf ich um diesen Tanz bitten?", er machte eine angedeutete Verbeugung und griff nach meiner Hand.

„Aber gerne", kicherte ich und ließ zu, dass er meine Hüfte umfasste.

„Warte", rief ich, als er gerade zu tanzen beginnen wollte.

Ich rannte zu meiner Tasche und zog mein Handy heraus. Ich tippte ein paar mal darauf herum, bis schließlich ein ruhiger Song erklang. Henry umfasste erneut meine Hüften und wir tanzten einträchtig.

Die Sonne ging schon unter, als wir wieder zurückfuhren.

15. April 2011

Henry

„Alles gut Allie?", fragte ich, als sie wieder auf meinem Sessel saß.

„Ja. Warum sollte denn etwas nicht stimmen?", fragte sie unsicher und sah mich an.

„Allie. Du weinst", sagte ich besorgt.

„Oh", machte sie nur und wischte sich dann vorsichtig über die Wange.

„Es kommt nicht immer alles so, wie man es sich gerade wünscht", sagte sie und blickte nachdenklich aus dem Fenster.

„Wenn ich es nur ändern könnte. Es ist so schwer das alles tun zu müssen und diesen Druck zu haben irgendetwas zu verändern. Am liebsten würde ich einfach die Zeit, die ich noch habe, oder hatte mit dir genießen", murmelte sie und lehnte sich zurück. Wir beide schwiegen.

„Ich weiß.", sprach ich schließlich.

Anschließend wurde ich wieder nachdenklich.

„Allie? Du verhältst dich ganz normal, oder? Er, also ähm ich, ich ahne doch nichts oder?", unsicher sah ich sie an.

„Nein ich denke nicht".

Ich atmete auf und zupfte an meinem Ärmel.

„Ich werde noch ein bisschen packen", ich stand auf und lief in die Küche. Allie blieb alleine zurück.

Alison

Als Henry den Raum verlassen hatte, sah ich mich im Zimmer um und entdeckte ein umgedrehtes Bild auf dem Nachtisch. Ich hob es an und drehte es auf die richtige Seite.

Es waren ein Junge und ein Mädchen. In Kleid und Anzug. Er mit kurzen strubbeligen braunen Haaren und sie mit dunkelbraunen langen Locken. Er hatte einen Arm um sie gelegt. Diese beiden, waren vor langer Zeit verschwunden.

Zurückgeblieben, waren ein totes Mädchen, die ihren besten Freund liebte und der beste Freund, der diese Gefühle nicht erwiderte.

Ich hasste dieses Ende- mein Ende und doch gab es scheinbar nichts, um meine Entscheidung wieder rückgängig zu machen. Ich merkte nicht, wie die Zeit verstrich und es Nacht wurde. Dann verschwand ich erneut.

Als ich wieder aufwachte, befand ich mich immer noch in dem grauen Ohrensessel, in dem ich mich befand, als ich gerade eben verschwunden war. Oder vor 9 Stunden, bemerkte ich, als ich auf die Uhr sah.

„Henry", rief ich und sah mich um, schließlich entdeckte ich ihn im Türrahmen.

„Wie war dein Tag?", fragte er.

„Henry", mir fehlten die Worte, ich wusste nicht, wie ich meine Lage erklären sollte und fuhr mir nachdenklich durch die Haare.

„Stimmt etwas nicht?", fragte Henry, ging zu seinem Bett und setzte sich.„Meine Zeit läuft ab. Der 16. April fehlt", keuchte ich, als mir klar wurde, was vermutlich passiert war.

„Meinst du, meinst du ich bin doch früher gestorben?", erschrocken und panisch sah ich Henry an, der nachdenklich den Kopf schüttelte.

„Nein. Es muss einen anderen Grund geben", murmelte er und kaute auf seiner Lippe.

„Es geht zu schnell. Ich weiß was passiert ist, aber es ist anders. Ich war nicht dort. Ich habe es gesehen wie einen Film, ich habe es nicht selbst erlebt".

Verwirrt hob Henry eine Augenbraue und dachte über ihre Worte nach.

„Meinst du irgendwer versucht dich davon abzuhalten, deine Entscheidung zu verhindern. Jemand wie das Schicksal oder so?".

„Ich habe keine Ahnung, aber ich werde nicht aufgaben, ja? Ich kriege das schon irgendwie hin", sagte ich sanft.

„Hast du das hin gestellt?", fragte Henry auf einmal und bei seinem Ton, bekam ich es mit der Angst zu tun.

„Wie bitte?", fiepte ich und machte mich in dem Sessel klein.

„Hast du das Bild hier wieder richtig hingestellt, will ich wissen", wütend knallte Henry es, zurück mit der Vorderseite, auf den Nachttisch.

„Ich wollte doch nur...", mit einer schnellen Handbewegung, unterbrach Henry mich.

„Du willst gar nichts ok? Das ist meine Wohnung, bleib gefälligst von meinen Sachen!", seine Worte trafen mich hart und mein Herz zerbrach in tausend kleine Teile. Er zeigte keine Reue, als er weitersprach.

„Wenn du deine Entscheidung schon nicht rückgängig machen kannst, dann versuch wenigstens, das alles schnell hinter uns zu bringen", stur sah Henry mich an.

Ein Schluchzen verließ meine Kehle.

Mein Körper verblasste und wieder einmal, viel früher als sonst, verschwand ich wieder in die Vergangenheit.

𝐃𝐞𝐫 𝐇𝐨𝐫𝐢𝐳𝐨𝐧𝐭 𝐡𝐚𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐬𝐜𝐡𝐨𝐞𝐧𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt